Samstag, 1. August 2009

Die besten Nachrichten zu erst, meine weiteren WG Mitbewohner sind hammer gut, ich hätte es kaum besser treffen können, ihr braucht euch also keine Sorgen machen ;-)

Hier kommen also die ersten Nachrichten nach meiner Ankunft in Ghana. Vorne weg schon einmal, vielen Dank fuer die lieben Briefe, Geschenke, Bilder und so weiter, ich habe mich riesig gefreut.

Der Flug verlief, nachdem wir mit Verspätung loskamen, absolut reibungslos, alle Gepäckstücke waren da und wir Freiwilligen kamen ohne Beanstandungen durch Visa- und Zollkontrollen. Die Temperaturen bei unserer Ankunft waren angenehm mild, einigen von uns auch schon fast zu kühl, da sie sich auf Sonne und Hitze gefreut hatten. Draussen vor dem Flughafen wartete unsere Mentorin und zwei weitere weltwaerts Zugehörige. Kaum da wir aus dem Flughafengebäude traten kamen mehrere Ghanaer auf uns zu und wollten fuer ein kleines Entgelt unsere Koffer tragen, allerdings lehnten wir alle höflich aber bestimmt ab.

Nun wurden wir bereits Projektplatz abhängig aufgeteilt zusammen mit Cora, Enrico und Sebastian (aka Bugs) wurde ich zu unserer Unterkunft gebracht, fuer die erste Nacht war das das Haus der Heilsarmee in Accra. Dort trafen wir wieder auf Hanna und Ronja, die ich bereits aus dem Vorbereitungsseminar und natürlich vom Flug kannte, nach dem ersten Abendessen in Ghana (Pizza) ;-) machten wir uns wieder auf den Weg zur Heilsarmee, und auf dem Weg kamen mir echt Zweifel ob ich die 12 Monate hier so einfach durchstehen wuerde, ich hab mir echt gedacht: Robert, what the f... were you thinking, warum bist du nicht auch auf die Philippinen, selbst die Tatsache, dass die anderen Freiwilligen uns beneideten, weil sie bald nach Hause muessen, hat mich nicht wirklich beruhigt. Ich kann jetzt im Moment gar nicht sagen, was es war, aber die ersten Stunden kam ich echt nicht so gut klar, wie ich es mir gedacht hatte.

Zu sechs teilten wir uns ein Zimmer fuer die Nacht; diese war recht ruhig und aufgrund der Wärme schlief ich einen grossen Teil der Nacht ohne Decke. Um ca. 5 Uhr morgens klopfte es an unserer Tür, aber wir entschlossen uns nicht zu öffnen, da wir doch lieber noch bis um sieben schlafen wollten. Am nächsten Morgen holten uns zwei Freiwillige ab, die nur noch wenige Tage in Ghana bleiben werden, da ihr Jahr nahezu vorbei ist. Die beiden brachten uns mit Taxis zum deutschen Haus.

Dort erwartete uns unserer Mentorin, um mit uns das erste von vier Seminaren zu gestalten. Nach Belehrungen und Regelungen der verschiedenen Angelegenheiten, gab es zum ersten Mal wirklich ghanaisches Essen. Sobald alle gegessen hatten und die letzten Fragen geklärt waren, brach meine Projektplatz-Gruppe auf nach Ajumako. Der Fahrtweg aus Accra raus stellte sich als zäh und mühsam heraus, da viel Verkehr herrschte und Verkehrsregeln nur bedingt beachtet werden. Als wir erst einmal ausserhalb Accras waren, lief es um einiges schneller und so kamen wir nach ca. 2h 45min an.

In Ajumako erwarteten uns unsere drei Vorgängerinnen, die uns herzlich in Empfang nahmen, genauso wie unsere Gastmutter Madam Florence und ihre Familie. Untergebracht wurden wir direkt in unserem Bungalow, das sehr geräumig ist jedoch eher karg moebiliert war. Am ersten Tag funktioniert auch das Wasser noch nicht, so dass wir am nächsten Morgen bei unseren "Vorgängern" duschen mussten. Dafuer lief der Strom einwandfrei, nur leider waren recht viele Steckdosen und Glühbirnen kaputt, die ausgetauscht werden/wurden. Neben Gastfamilie und Vorgaengern, trafen wir auch einige Offizielle mit denen wir im Laufe des Jahres noch mehr zu tun haben werden. Abends war dann erst einmal relaxen und gemütlich zusammensitzen angesagt, wir nutzten die Gelegenheit um unsere Vorgänger ein wenig auszufragen und unsere Mentorin ein wenig auf persönlicher und nicht nur dienstlicher Ebene kennen zu lernen.

Mittwoch Morgen begann eine Stunde früher als geplant, denn die vielen Hähne weckten uns um ca. 5 Uhr, halt bei Sonnenaufgang, ich hoffe ich kann da irgendwann durchschlafen, denn sonst werden das hier sehr kurze Nächte. Ausser Hühnern haben wir hier auf dem Compound auch noch jede Menge Ziegen, Hunde, Vögel, Eidechsen und sogar Schweine. Auf dem Tagesplan fuer Mittwoch stand dann ein Schulfest zu Ehren der Freiwilligen, um unsere Vorgaenger zu verabschieden und uns zu begruessen. Das Fest war sehr schoen, die Kinder waren so lebendig und energiegeladen, ich kam aus dem Laecheln, Lachen und Grinsen gar nicht mehr raus, allerdings zog sich das ganze über meherere Stunden, so dass es doch sehr anstrengend war, zu mal nicht alles auf Englisch sondern vieles auf Fanti, der hier ansässigen Lokalsprache war.

Donnerstag verbrachten ich nach einem kurzen Besuch an der Schule in erster Linie in der Barclays Bank in Cape Coast, dort mussten wir mehr als 3h warten da unser Scheck erst einmal nicht ausgezahlt wurde; unsere Mentorin hatte eine Ziffer korrigiert, es jedoch beim Ausschreiben der Zahl korrekt geschrieben und somit war der Scheck an sich fehlerfrei, die Bank wollte das jedoch nicht so sehen und so mussten wir auf eine Direktueberweisung und die Auszahlung warten, was natuerlich viel Zeit in Anspruch nahm. Somit war der Donnerstag recht schnell vorbei, denn wir muessen ja schliesslich vor Einbruch der Dunkelheit, ca. 18.30 Uhr, wieder zu Hause sein, da fuer uns ein striktes Nachtfahrverbot gilt. Als Transportmittel benutzen wir hier meistens TroTros, das sind Minibusse, da passen ungefaehr 15 Leute rein, Fahrer und Geldeinsammler nicht mitgezaehlt. Diese TroTros haben keine festen Fahrplaene, sondern nur Fahrziele, wenn das TroTro voll besetzt ist, wird losgefahren ansonsten wird gewartet; das kann manchmal schon eine Weile dauern. Wenn wir nicht in Staedte wie Cape Coast fahren, sondern in kleine Dörfer dann benutzen wir Taxis, preislich sind die ein wenig teuerer als die Trotros, dafuer hat man keine zusaetzliche Wartezeit. Insgesamt ist das Reisen sehr guenstig und angenehm.

Geduld ist hier eine der wichtigsten Grundvoraussetzungen, denn sonst regt man sich hier nur auf, Zeit ist relativ und Puenktlichkeit spielt eine untergeordnete Rolle, daran muss ich mich auch noch ein wenig gewoehnen.

Freitags hatte der Schuldirektor uns zu sich zum Essen eingeladen, Fufu, ein typisch ghanaisches Essen, das er witzigerweise selbst noch nie gegessen hat. Fufu koennt ihr ja mal googlen, auf jeden Fall gab es dazu noch eine Art Suppe mit Fleischzusatz, Ziege und Rind. ZIege ist echt nicht so mein DIng, aber der Rest war sehr gut und vor allem saettigend. Die Reaktion meines Magens auf die Umstellung ist bisher ganz in Ordnung, ein wenig flitzt es aber nicht allzu sehr ;-) Das Dorf unseres Headmasters lag ziemlich abgelegen im Busch und ich bin mir recht sicher, dass die Kinder dort zum ersten Mal weisse Menschen gesehen haben, dementsprechend waren sie anfangs sehr schuechtern, doch mit zunehmender Zeit verringerte sich der raeumliche Abstand immer mehr bis sie auf einen halben Meter an uns herantraten.

Freitagabend war dann ein offizielles Treffen mit unserer Partner-NGO angesagt an diesem Treffen nahmen neben NGO-Offiziellen auch noch der District Commander der Polizei, der Direktor des Ghana Education Development Service Institute (Gedsi) teil. Da das Treffen fuer 17.30 anberaumt war, kamen wir um viertel vor sechs und waren noch immer die ersten. Nachdem alle nach einander ankamen, begann das Treffen mit dem obligatorischem Opening Prayer, danach stellte sich jeder der Teilnehmer vor, bis auf die wichtigen Personen wie der Gedsi-Direktor und der District Commander, denen natuerlich die Ehre gebuehrte vorgestellt zu werden. Die Vorstellungsrunde nutzten die Ghanaer um alle ein wenig zu prahlen und ihre verschiedenen Auslandsaufenthalte kundzutun, das galt nicht uns, sondern vielmehr den anderen Ghanaern, da so gleich die Hierarchie festgelegt wurde. Aus dem Vortrag der NGO war deutlich herauszuhoeren, dass wir als Freiwillige eine Rolle haben und diese zu erfuellen haben ohne uns dabei in andere Angelegenheiten der NGO einzumischen und somit Probleme zu kreieren. Mal abwarten was die Zusammenarbeit so bringen wird, unsere Vorgaenger haben naemlich praktisch das ganze Jahr ohne die NGO an der Schule gearbeitet, auch wenn die NGO das anders verkuendet. Deshalb unsere Mentorin der NGO auch ein Ultimatum von acht Wochen gegeben und sollte es mit uns genau so weiter laufen wie mit den anderen, wird die Zusammenarbeit gekuendigt und eine offizielle Partnerschaft mit der Schule eingegangen. Aber bisher scheint die NGO bemueht zu sein die Kooperation weiterzufuehren.

2 Kommentare:

  1. Diiiigggaaa!!
    Wow schon dein erster Post!=) Hab eher gedacht, dass es Ewigkeiten dauert bis du inet findest =D, aber hat ja top geklappt...Schön, von dir zu hören, hört sich alles total interessant und spannend an!
    Ich wünsch dir noch viele schöne Erfahrungen und viel Spaß!
    Halt die Ohren steif.;)

    Blog-five;), Sandro

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  2. jo hört sich ja alles ganz gut an bisher. und sehr löblich schon so schnell von dir zuhören hatte ich auch nicht erwartet.
    viel spaß noch! und lass möglichst oft von dir hören.
    gruss
    timo

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