Freitag, 29. Januar 2010

Zurueck in den Alltag?

Nach den drei Eintraegen zur Weihnachtsreise werde ich mich nun wieder den diversen Alltagserlebnissen und meinen Arbeitserfahrungen, also meinem regulaeren Aktivitaeten als Freiwilliger zu wenden.

Den Abschluss fand unsere Reise am 5. Januar mit der Rueckkehr von Lome ueber Accra nach Ajumako. Wir waren noch nicht einmal in Accra angekommen, da erreichte Enrico ein Anruf unserer Entsendeorganisation bezueglich des am 11.1. beginnenden Zwischenseminars. Aufgrund unzureichender Netzverbindung waren wir trotz Anrufs auf die eigentliche Email angewiesen. Auf das Zwischenseminar, das von Montagnachmittag bis Freitagmittag an einem See nahe Kumasi stattfand, werde ich nicht explizit eingehen, nur so viel sei gesagt, meine Befuerchtungen von Kuschelpaedagogik ueberwaeltigt zu werden hat sich gluecklicherweise nicht bestaetigt.

Zwar hatte der regulaere Schulbetrieb auch am 11.1. begonnen, aber unsere Kids und Youth Clubs konnten bedingt durch unsere Abwesenheit erst am 18.1. wiederaufgenommen werden. Doch auch dieser Start wurde uns erschwert, denn in der Nacht von Sonntag (den 17.1.) auf Montag wurden wir um kurz nach drei Uhr morgens von unseren Nachbarn geweckt. Ajumako, wie der Rest der Central Region war in heller Aufruhr, denn irgendjemand hatte das Geruecht eines Erdbebens publik gemacht, woraufhin grosse Angst herrschte. Nach einer ereignislosen halben Stunde entschlossen unseren Nachbarn (deren Sohn per Anruf aus Accra die Erdbebenwarnung erhalten hatte) wie auch wir uns ins Bett zurueckzukehren.
Am Morgen erfuhren wir dann aus den Medien sowie durch Gespraeche mit Lehrern, unserer Gastfamilie und Freunden, dass es sich wie wir vermutet hatten nur um ein Geruecht gehandelt hatte, was insbesondere angesichts der grossen Katastrophe in Haiti sehr makaber war.
Den Montagvormittag nutzten wir um an unseren beiden Schulen vorbeizuschauen und somit zu verdeutlichen, dass wir von Reise und Seminar zurueck seien und von nun an das Nachmittagsprogramm wieder nach bekanntem Muster ablaufen werde.
Am Montagabend nahmen sich unsere Gasteltern Zeit, um sich nach den ersten noch nicht ganz sechs Monaten mit uns zusammenzusetzen und zu erfahren, ob wir irgendwelche Probleme, Verbesserungsvorschlaege oder sonstige Anliegen haetten, ob uns das Essen, denn auch wirklich schmeckt und was eigentlich unser ghanaisches Lieblingsessen sei, damit das haeufiger gekocht werde. Ausserdem sollten wir berichten, ob wir uns in unserer Wohnung, auf dem Gesdi-Komplex und Ajumako an sich wohlfuehlen und was fuer Erfahrungen wir gemacht haben. Alles in allem war es ein sehr schoener Abend, der uns einmal mehr zeigte wie viel Glueck wir haben bei einer solch fuersorglichen Gastfamilie untergebracht zu sein. Ausserdem erklaerte unser Gastvater uns am Abend, dass die naechtliche Angst nicht der erste Fall einer solchen Panikmache gewesen sei, so erzaehlte er, dass waehrend der Jahrtausendwende die grosse Angst herrschte das Ende der Welt herbeigefuehrt durch einen gewaltigen Meteorit stuende unmittelbar bevor. Waehrend des "Erdbebens" hatten sowohl unsere Gastschwester, als auch unser Freund Frank ihre Handys abgeschaltet, um dann am naechsten Morgen uns bzw. unseren Gastvater zu fragen, ob dies gerechtfertigt sei. Was das Erdbebengeruecht nur zusaetzlich als ebensolches absichtlich gestreutes entlarvte, denn dieser "Tipp" diente lediglich dazu die Aufklaerung des Geruechts zu verlangsamen.

Am Dienstag wurden Bugs und ich (Enrico war krankheitsbedingt zu Hause geblieben) Zeugen wie nahezu alle anwesenden Schueler der Grundschule in Ankukrom mit dem Rohrstock geschlagen wurden. Auf meine Anfrage hin erlaeuterte eine der Lehrerin, dass die Kinder geschlagen werden muessten, da sie sonst nicht zur Schule kaemen, aber dies nur in der ersten Woche so sei, weil da die Diszplin punektlich oder ueberhaupt zur Schule zu kommen besonders gering sei. Des Weiteren sei die sonstige Strafe, Steine in einem Behaelter von einer Stelle zu einer anderen Stelle zu schleppen aufgrund Steinmangels derzeit nicht praktikabel und habe nicht den gleichen Abschreckungswert.
Nach wie vor stehe ich der Disziplinierung durch Schlaege unveraendert kritisch gegenueber, aber insbesondere das Zwischenseminar, Teil dessen ein Vortrag zur ghanaischen Erziehung war, hat mir einmal mehr ins Bewusstsein gerufen, dass die Verflechtung von traditioneller (welche die koerperliche Disziplinierung fuer Ungehorsam grossflaechig praktiziert) und moderner Erziehung in Ghana sehr tiefgehend sind und vorerst nicht zu trennen sein werden. Ausserdem ist es auch in Deutschland noch nicht so lange her (vielleicht 60 Jahre?), dass auch dort in Schulen der Rohrstock ein anerkanntes und geschaetztes Erziehungsmittel war.

Nach dieser unerfreulichen Episode gestalteten wir den Nachmittag die Mitglieder unseres Kids Clubs sehr entspannt, waehrend Bugs nach einander Einzelgespraeche fuehrte damit wir einmal Rueckmeldung und Wuensche von unseren Teilnehmern bekommen konnten, durfte der Rest wahlweise mit mir unser selbstgemachtes Memory-Spiel spielen oder einfach kreativ, frei malen, was sich so gestaltete, dass die Kinder ihre Schulhefte zur Hand nahmen und die darin abgedruckten Motive malten, so viel zum 'kreativen, freien Malen'. Allein die Moeglichkeit Buntstifte zu benutzen erfreute unsere Kinder so sehr, dass ich den Nachmittag trotz allem als gelungen betrachtete. Kleine Randbemerkung, ein haeufiges Motiv der Kinder war die Ghana-Fahne, und auch sonstige Gegenstaende wurden moeglichst in den Nationalfarben gestaltet.

Die folgenden Tage verbrachten wir alternierend in Abowinum oder Ankukrom mit unseren verschiedenen Kids und Youth Clubs, wobei wir in Abowinum stets damit rechnen mussten zu einem leeren Schulgelaende zu kommen (einmal bewahrheitete es sich), da die Direktorin nicht anwesend war, weshalb sich auch die Lehrerschaft scheinbar nicht verpflichtet fuehlte den Unterricht in voller Laenge durchzufuehren.

Waehrend die Zeit, von den mittaglichen Diskussion ueber den Untergang des Westens mal abgesehen, recht ereignis- und ueberraschungslos verlief, geschah an einem dieser Tage etwas vollkommen Unerwartetes, mich erreichte eine Paketbenachrichtigung der ghanaischen Post, der Zettel gab als Herkunftsort 'Dossenheim' an. Es durfte doch nicht, es sollte doch nicht, es konnte doch nicht das Paket meiner Familie sein, das von ihnen bereits am 2. November abgeschickt und wenige Wochen spaeter als verloren aufgegeben worden war. Noch musste ich mich gedulden, denn als Abholtermin war der 27.01. angegeben worden.

Freitagabend (22.01.) folgten Enrico und ich einer Einladung nach Asikuma, Bugs hatte fuer den Folgetag einen Trip nach Accra geplant, weshalb er keine Lust verspuerte uns zu begleiten. Hannah und Larissa waren gewohnt souveraene Gastgeber und wir verbrachten einen sehr angenehmen, lustigen Abend. Beim Austausch der verschiedensten Geschichten aus den letzten Wochen wurde mir richtig bewusst, wie viel doch in den knapp fuenf Wochen, seitdem wir die beiden das letzte Mal gesehen hatten, passiert war, wie viel wir alle erlebt hatten. Samstagvormittag nutze Enrico die Gelegenheit um ein paar Lieder, die in keinem Haushalt fehlen duerfen (Junimond, Wind Of Change, Smells Like Teen Spirit, Conquest Of Paradise.....) der beiden auf einen USB-Stick zu packen und nachdem wir uns noch den Spiegel-Jahresrueckblick 2009, sowie eine etwas aeltere Spiegelausgabe ausgesucht hatten, machten wir uns auch schon wieder auf den Rueckweg, denn die beiden erwarteten noch weiteren Freiwilligenbesuch.

Somit hatten die beiden uns nicht nur einen Abend und Morgen lang blendend unterhalten, sondern durch die journalistischen Leihgaben zusaetzlich gewaehrleistet, dass wir bis zum Erhalt unserer literarischen Verpflegungspakete versorgt waren. Den Rest des Samstags brachten Enrico und ich mit der Lektuere der Magazine zu, allerdings beschraenkte sich das Zeitvertreibsprogramm nicht nur darauf, denn seit dem 11.01. findet der Africa Cup in Angola statt (fuer alle die keine Fussballfans sind, das ist das afrikanische Pendant zur Europa-, Asien- oder Suedamerikameisterschaft). Ueberschattet wird der Africa Cup schon vor Beginn des Turniers durch eine toedliche Attacke angolanischer Rebellen auf den Mannschaftsbus der togolesischen Nationalmannschaft, was fuer weltweites Aufsehen sorgte. Waehrend ich den Blogeintrag verfasse spielt gerade Algerien gegen Aegypten im zweiten Halbfinale, nachdem sich Ghana im ersten Halbfinale am Nachmittag einen schmeichelhaften 1:0 Sieg gegen Nigeria ermauert hat. Bisher war die Attacke auf den togolesischen Bus der einzige Vorfall dieser Art und es bleibt zu hoffen, dass sich daran nichts aendert.

Sonntags machten wir den ueberfaelligen Gross-Neujahrsputz, der es vermochte selbst verloren geglaubtes zu Tage zu bringen. Im Anschluss daran widmeten wir uns wieder dem Lesen, dem Schreiben oder dem Spielen. Wir nennen Ajumako nicht ohne Grund 'Die Insel der Glueckseligkeit'.

Montag, der 25. Januar, markierte, so errechnete es Enrico, den 183. Tag unseres Freiwilligenjahres und somit die Ueberschreitung der Haelfte der 365 Tage. Hinsichtlich des exakten Datums der Halbzeit entschied ich mich aber doch fuer den 27.01., denn schlieslich war mein Ausreisetermin der 27.07.09 und der endgueltige Einreisetermin wird der 27.07.10 sein.

Zwischen diesen beiden Halbzeitstagen lag aber noch ein Dienstag und der war ein besonders freudiger fuer mich, denn entgegen meiner Erwartungen erreichte mich der literarische Verpflegungsumschlag meines Onkels bereits eine Woche nach Aufgabe in Deutschland. Dieser Umstand liess mich sogar die Ernuechterung des Nachmittags, als wir in Ankukrom trotz Unterstuetzung der Lehrer mit den Schuelern nur einen geringen Teil des Dorfes von Muell bereinigen konnten, schnell vergessen.

Fuer Mittwoch stand nun die grosse Frage im Raum, ist es wirklich das verschollen geglaubte Paket? Wenn ja, in welchem Zustand wird es sein? Nachdem wir durch starken Regen unseren Weg zum Mittagessen gefunden hatten, hiess es danach fuer Enrico und mich ab nach Swedru zum Paketabholen. Wer sich eben ueber das Wort 'Regen' gewundert hat, dem sei versichert er hat sich nicht verlesen, denn was ich schon im November (eigentlicher Beginn der Trockenzeit) ahnte, als es mehr regnete als im Oktober (eigentlich letzter Monat der Regenzeit) wurde mittlerweile durch viele Regenguesse und unsere Gastmutter bestaetigt, dieses Jahr gibt es irgendwie keine echte Trockenzeit, aber macht auch nichts.
Im Trotro auf dem Weg nach Swedru, meine Kleidung war noch nicht wieder zur Gaenze getrocknet, setzte der Regen aufs Neue ein, aber macht auch nichts, bei unserer Ankunft in Swedru war der Regen vorueber.

Die Uebergabe des Paketzettels erfolgte ungefaehr um 14.00 Uhr, die Paketuebergabe selbst jedoch erst weit nach 16.00 Uhr, was aber in Anbetracht der Menge an Postkunden an diesem Tag, mich nicht weiter erstaunte, dementsprechend gleichmuetig wartete ich auf meinen Aufruf. Ganz anders ein anderer Herr, den ich aufgrund seines unverkennbaren Akzents als Deutschen identifizierte, der seinen Zettel zu einem spaeteren Zeitpunkt abgegeben hatte, aber nichtsdestotrotz eine unglaubliche Ungeduld und Getriebenheit an den Tag legte, die ausser zu meiner Heiterkeit beizutragen nichts weiter bewirkte.
Als ich dann aufgerufen wurde und mein Paket sah, war ich ueberrascht es in makellosem Zustand zu sehen, keine eingebaeulte Stelle, kein Riss im Verpackungspapier, keine Spuren einer wochenlangen Irrfahrt durch die Poststellen dieser Welt. Wie war das moeglich? Die einzige Erklaerung, die mir plausibel erschien, war, dass es versehentlich per Schiff und nicht per Flugzeug von Deutschland nach Ghana transportiert worden war. Wie dem auch sei, ich hatte mein Paket und einmal mehr hatte sich Geduld in Ghana als wahre Tugend erwiesen.

Donnerstags beendeten wir im Youth Club unser Erdkunde-Projekt, das dreiteilige Unternehmen hatten wir vor den Weihnachtsferien begonnen. Zuerst vermittelten wir den Kindern anhand einer nachgezeichneten Weltkarte einen Ueberblick ueber die Kontinente, Ozeane sowie ein wenig Grundwissen bezueglich der klimatischen Zonen. Teil 1 schlossen wir damit, dass wir jeden auf einen Punkt auf der Karte zeigen liessen und diesen markierten, zu Hause ermittelten wir dann welches Land sie dabei aufgezeigt hatten.
Ueber dieses Land holten wir Informationen ein, vereinfachten sie ein wenig und im zweiten Teil mussten die Kinder aus den gegebenen Informationen die wichtigsten extrahieren um diese den anderen zu praesentieren.
Teil drei bildete die letzte Praesentationsrunde, im Anschluss daran haengten wir die Weltkarte, versehen mit Bildern von Besonderheiten der einzelnen Laender an die Wand des Klassenzimmers. Zwar habe ich Zweifel, dass sie sich merken konnten, bspw dass die Hauptstadt Kasachstans Astana ist, oder Daenemark das zweitfriedlichste Land der Welt (nach Neuseeland), aber wie immer bleibt die Hoffnung, dass sie sich zumindest an etwas erinnern werden. Bei einem Schueler (er hatte auf den Flecken Perus gezeigt) bin ich mir sicher, dass er zumindest den Namen Machu Pichu nie vergessen wird, und nach Sehen des Fotos vielleicht auch nicht wie es aussieht.

Dienstag, 26. Januar 2010

Koutammakou- Die Lehmbauten

Im folgenden Blogeintrag werde ich wie angekuendigt explizit meinen Besuch der seit 2004 auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe gefuehrten Lehmbauten in Koutammakou (Togo) waehrend der Weihnachtsreise durch Ghana, Togo und Benin thematisieren.

Am zehnten Tag unserer Reise hatte Bugs mit den Folgen zu intensiver Sonneneinwirkung zu kaempfen und verbrachte den Tag im Hotelzimmer in Kara. Um den Tag nicht ungenutzt verstreichen zu lassen entschlossen Enrico und ich den Parc National de la Keran in Augenschein zu nehmen. Den Eingang vermuteten wir bei Naboulgou, was wir wiederum von Kande zu erreichen glaubten, folglich machten wir uns auf zur Station um ein Trotro (wie Togolesen es nennen, konnte ich nicht in Erfahrung bringen) nach Kande zu nehmen.
Allerdings erklaerte man uns dort, dass nur Taxis nach Kande fahren, also setzten wir uns in ein Share-Taxi und nach insgesamt ca. einer Stunde und 15 Minuten war auch der letzte Fahrgast gefunden und wir machten uns auf den Weg nach Kande.

Dort empfing uns wie auf Bestellung ein Mann namens Joel, der mich zwar fragte wohin wir wollten aber meiner Antwort, dass der Nationalpark unser Ziel sei, keinerlei Beachtung schenkte, sondern uns erklaerte er sei Touristenfuehrer bei der 'Touristenattraktion', habe an diesem Tag zwar arbeitsfrei, koenne aber fuer uns dennoch alles organisieren. Gluecklicherweise sprach Joel neben Franzoesisch auch Englisch, was angesichts meines miserablen Franzoesisch doch ein ungemein erleichternder Faktor war. Waehrend er also einen Fuehrer und Motorraeder organisierte kam mir beim von Joel angebotenen lokalen Hirsebier nicht zuletzt aufgrund des grossen Hinweisschilds der UNESCO der Gedanke es koenne sich um die Lehmbauten im Land der Batammariba handeln, die wir ohnehin als eines der Ziele unserer Reise auserkoren, aber an ganz anderer Stelle vermutet hatten. Also Lehmbauten, statt Nationalpark, macht auch nichts!

Nach einer kurzen Weile kehrte Joel mit zwei Motorradfahrern, von denen sich einer als unser Touristenfuehrer identifizierte, zurueck um mit mir die finanziellen Aspekte (Fuehrungsgebuehr 5000 CFA, Eintritt 2x 1500 CFA, Benzingeld 2x 4000 CFA) zu besprechen. Nachdem wir uns geeinigten und das Geld den Besitzer gewechselt hatten, hiess es aufsitzen fuer einen weiteren Motorradritt ueber eine schlaglochuebersaete Sandpiste bis zum eigentlichen Verwaltungsbuero, wo wir unsere Tickets bekommen sollten.

Unser Guide, der das Geld von uns ja bereits erhalten hatte, wollte diese auch fuer uns kaufen, allerdings schien dem zustaendigen Mitarbeiter etwas ganz und gar nicht zu passen, woraufhin wir, die noch unbeteiligt draussen gestanden waren, ins Buero gerufen wurden. Dort entbrannte in unserer Anwesenheit, aber weiterhin ohne unsere Beteiligung, eine lautstarke Diskussion zwischen unserem Guide und dem Ticket-Verantwortlichen, denn der Verantwortliche wollte das Geld unseres Guides nicht annehmen. Daraufhin beorderte der uns zurueck auf die Motorraeder um uns ohne Tickets zu den Lehmbauten zu bringen. Das wiederum liessen der Verantwortliche und seine Mitarbeiter nicht zu, an diesem Punkt vermuteten Enrico und ich, dass das Ziel des Schauspiels war eine zusaetzliche Geldzahlung unsererseits zu erzwingen. Dafuer reichten weder meine Geduld noch meine Toleranz, weshalb ich mich sichtlich genervt einmischte um zu erfahren, warum wir, wenn der Guide doch das Geld zu zahlen bereit war, nicht los koennten. Der Verantwortliche erklaerte mir daraufhin, dass der Guide aus Benin komme, wir aber auf der togolesischen Seite des Batammariba Lands seien, weshalb das nicht in Ordnung sei. Erstaunlicherweise war es aber dann kein Problem mehr als ich das Geld vom Guide nahm und selbst beim Verantwortlichen zahlte. Letzten Endes hatten wir insgesamt nicht mehr Geld gezahlt, lediglich die Verteilung des urspruenglichen Betrags hatte sich veraendert. Nach dieser nervigen und auch verwirrenden Episode ging es nun endlich zu den Lehmbauten selbst.

Das Land der Batammariba, ein urspruenglich aus Burkina Faso eingewandertes Volk, erstreckt sich ueber ein Gebiet durch das waehrend der Kolonialzeit willkuerlich von Deutschen und Franzosen die Grenzen der neugegruendeten Staaten Togo (dt.) und Benin (fr.) gezogen worden waren. Die Lehmbauten sind burgaehnliche Behausungen, die Raum fuer die ganze Familie bieten. In den "Burgtuermen" wird das wichtigste Landwirtschaftsprodukt der Region, die Hirse, aufbewahrt. Sowohl vor, als auch in den einzelnen Lehmbauten sorgen Fetische in Form von Lehmkegeln (Hoehe variiert von 20 cm bis zu 1 m) dafuer, dass die Bewohner vor boesen Geistern und Feinden geschuetzt sind. Die Fetische, die wie Burgen anmutenden Lehmbauten und die in den "Burgwaenden" zu sehenden Schussscharten fuer Pfeil- und Bogenschuetzen zur Verteidigung der Lehmbaute und die Gewohnheit als Gastgeber alle Getraenke vorkosten zu muessen fuegten sich zu einem Bild zusammen durch das fuer mich der Eindruck entstand, dass ein immenses Schutzbeduerfnis bestehe. Die Lehmbauten sind zu grossen Teilen nach wie vor bewohnt und das Haupteinkommen scheint die Landwirtschaft zu sein.

Waren die Bauten selbst sehenswert und machten den vorherigen Stress wieder wett, so entstand bei Enrico und mir dennoch ein bedrueckendes Gefuehl bei unserer Besichtigung. Im ersten Dorf, das wir betraten, zeigte sich folgendes Szenario: Eine Gruppe Maenner sass oder lag vor dem Schnappslager, von dem sie dem Augenschein nach an diesem Tag schon einiges getrunken hatten. Auf Anweisung des Guides zeigte uns eine alte Dame, die zuvor mit einer Baumwollespindel beschaeftigt gewesen war, ihren traditionellen Schmuck, den sie auf Geheiss des lokalen Heilers trug um moeglichst schnell zu genesen. Unabhaengig von heilenden Arm- und Fusskettchen, trug die Frau auch ein 'Piercing' zwischen Unterlippe und Kinn, das sie jederzeit herausnehmen konnte, um uns dann zu demonstrieren, dass sie ihre Zunge durch das Loch stecken kann. Die Vorstellung belohnte der Guide umgehend mit zwei, drei Muenzen. Im Anschluss daran folgten wir dem Guide in einer der Lehmbauten, wo er uns die Lebensraumaufteilung, die Eigenheiten und Lebensweisen in einer Lehmbaute erlaeuterte. Als Anschauungsobjekte durften erneut die Dorfbewohner herhalten, die auf die Kommandos des Guides die passende Taetigkeit vorfuehrten. Als ich einem der Dorfbewohner in einen der Hirsespeicher folgte und ausserhalb der Sichtweise des Guides war, ergriff der Mann die Moeglichkeit und bat mich um Geld. Nach der Besichtigung einer weiteren Siedlung und des abseits aller Wohnhaeuser gelegenen an diesem Tag leeren Markts kehrten wir mit der Unterbrechung eines loechrigen Reifens nach Kande und von dort nach Kara zurueck.

Zwar kann ich nicht mit Sicherheit sagen, dass zwischen dem durch die UNESCO herbeigefuehrten Tourismus und dem Alkoholismus der Bewohner Koutammakous ein direkter Zusammenhang besteht, doch im Hinblick auf die Berichte ueber die US-amerikanischen Indianerreservate und die australischen Aborigines, die unter vergleichbaren Bedingungen ihr Dasein fristen und in denen Alkoholismus ein weitverbreitetes Problem ist, erscheint diese Annahme durchaus plausibel. Die Menschen leben ueberwiegend separiert von der restlichen Gesellschaft in einer eigenen Gemeinschaft und Kultur, die nicht mehr sich selbst als hoechstes Gut hat, sondern in erster Linie als finanzielle Einnahmequelle unverzichtbar geworden ist, was gleichzeitig zur Folge hat, dass um der Authenzitaet Willen auf jeglichen technischen Fortschritt verzichtet werden muss. Die Bewohner sehen sich gezwungen, sich der Moderne zu verweigern um in ihr ueberleben zu koennen; die dadurch entstehende Perspektivlosigkeit hat nicht selten den Alkoholismus zur Folge.

Besonders beunruhigend finde ich auch, dass die Bewohner Koutammakous scheinbar keine Alternative zu diesem Menschenzoo ohne Gitter haben, sie scheinen auf die Zuwendungen der UNESCO und Einnahmen aus dem Tourismusgeschaeft angewiesen zu sein. Dass die UNESCO auch einen positiven Einfluss hat, indem im Land der Batammariba Brunnen und Schulen gebaut werden, steht ausser Frage, aber waere dies auch der Fall, wenn sich die Anwohner dem ihnen aufgezwungenen Korsett der Rueckstaendigkeit erwehrten? Ist denn der UNESCO nicht bewusst, dass die Bewohner gezwungen werden ihre persoenlichen Lebensweisen und Intimitaeten preiszugeben? Das ist fuer mich des Begriffs der Prostitution wuerdig.

Generell ist die Praesentation von Kultur in so lebendiger Form eine gute, unterstuetzendswerte Idee, allerdings sollte es nicht zu Lasten derer gehen, die sich und ihre Kultur so bereitwillig fuer Besucher und Interessierte oeffnen. Den Menschen sollte dabei die Privatssphaere nicht genommen, sondern im Gegenteil sie sollte verstaerkt geschuetzt werden.

Mir ist bewusst, dass ich durch meinen Besuch das vorherrschenden System unterstuetzt und zu dessen Zementierung beigetragen habe, doch ich bitte um Nachsicht, da ich nicht um die Umstaende der dort lebenden Menschen wusste. Ich moechte mir auch nicht anmassen zu behaupten, dass die Bewohner Koutammakous unter anderen Bedingungen ihre Kultur so nicht beibehielten, oder, dass sie nicht frei seien aus ihren Lebensweisen Profit zu schlagen. Ich moechte lediglich fuer mich feststellen, dass ich ihre derzeitige Lebenssituation als menschenunwuerdig empfinde und persoenlich auch die von der UNESCO aufgebrachten Hilfen in Form von einer Schulen und einigen Brunnen als zu gering betrachte, vor allem wenn man sich den Beitrag zum Weltkulturerbe vor Augen fuehrt.

Freitag, 22. Januar 2010

Reisebericht Teil 2/ Oder "C'est la vie, mon ami"

Im folgenden Blogeintrag werde ich knapp die zweite Haelfte der 20-taegigen Reise durch Ghana, Togo und Benin schildern. Da einige Erlebnisse besondere Aufmerksamkeit verdient haben, werde ich diese in zusaetzlichen Eintraegen ausfuehrlicher betrachten.


Tag 11/ Oder 'Reservat': Nach einer weiteren fuer mich nur bedingt erholsamen Nacht zu dritt im Doppelbett teilte Bugs uns mit, dass er gerne noch einen Tag regenerieren wolle, so dass Enrico und ich entschieden dem Tipp eines Togolesen nachzugehen und den Parc Sarakawa in Augenschein zu nehmen. Den vermeintlichen Fahrpreis hatte ich schnell ausgehandelt und wir brachen unverzueglich auf, denn dieses Mal war es ein Drop- und kein Share-Taxi. Was aber auch nicht verhindern konnte, dass es zwei Kilometer vor dem Ziel schadensbedingt stoppte. Gluecklicherweise waren freundliche junge Maenner zur Stelle, die dem Fahrer halfen den Wagen anzuheben um Steine darunter zu schieben (ein Wagenheber war nicht im Inventar enthalten), so dass nach kurzer Reparaturzeit die restlichen zwei Kilometer zurueckgelegt werden konnten. Parc Sarakawa offenbarte sich als eingezaeuntes Reservat, bei einer gut dreiviertel-stuendigen Fahrt mit einem parkeigenen Gelaendewagen hatten wir Gelegenheit Gnus, Affen, verschiedene Antilopenarten, zwei Landschildkroeten und Vogelstrausse zu betrachten und zu fotografieren, jedoch erfolgten leider keine Erklaerungen, ungeachtet dessen, dass ich mit meinem Franzoesisch wahrscheinlich nur einen Bruchteil verstanden haette. Dank des Besuchs einer ghanaischen Straussenfarm wusste ich, dass die Strausse in Westafrika nicht heimisch sind, also von der Parkdirektion oder Privatpersonen importiert sein mussten, dieses Wissen wiederum liess mich zweifeln, ob die restlichen Tiere insbesondere die Gnus und Schildkroeten nicht auch importiert seien. Nichtsdestotrotz empfand ich vor allem die Gnus als sehenswert, da die Herde selbst aus der Ferne eine grosse Dynamik und Kraft ausstrahlte.
Zurueck in Kara erfuhren wir, dass der Preis fuer das Taxi nicht 2000 CFA sondern 12000 CFA gewesen waren, dieses Missgeschick fuehrte ich auf meine mangelnde Vertrautheit mit der eigentlich so schoenen franzoesischen Sprache zurueck. Um den folgenden Tag nicht unvorbereitet angehen zu muessen, erfragte ich die Verbindungsmoeglichkeiten zur Beningrenze, sowie die damit verbundenen Preise und man versicherte mir, dass fuer 1000 CFA pro Kopf der Transport kein Problem sei (Dieses Mal bestand kein Zweifel am Preis).
Unerwartet frueh kehrten wir um 11.30 Uhr bereits ins Hotel zurueck, unser Tag, der um 6.00 Uhr begonnen hatte, beinhaltete auf einmal etwas sehr Ungewohntes: Zeit um ein wenig zu entspannen. Zugleich nutzten Enrico und ich die Zeit um einen kleinen Ghana-Togo-Vergleich anzustellen, wobei jedoch jede Erfahrung in Relation zu den grossen Sprachproblemen betrachtet werden musste, was einen aussagekraeftigen Vergleich praktisch unmoeglich machte.
Am spaeten Nachmittag gesellte sich auch Bugs zu uns und beim Kartenspiel eroerterten wir die Frage, ob wir hierhin gehoeren. Vielleicht widme ich auch diesem Thema bei Gelegenheit einen expliziten Eintrag.


Tag 12/Oder 'Auf der Jagd nach Visa': Um 5.45 Uhr war es wieder so weit aufstehen, Sachen zusammenpacken und auf zur Bank. Wie zu erwarten funktionierte Bugs' Karte auch dieses Mal nicht, nun also meine Karte.... nicht eingezogen, hurrraaa!!!!! Aber zu frueh gefreut, angeblich nicht genuegend Geld vorhanden um den von mir gewuenschten Betrag auszuzahlen. Was nun, wuerde ein gewisser Sportreporter fragen; nach einigem Probieren schaffte ich es dreimalig 20 000 CFA abzuheben, insgesamt also 60 000 CFA was etwas weniger als 100 Euro sind. Einmal mehr die Unberechenbarkeit meiner Bank vor Augen gefuehrt, rief ich natuerlich erst einmal meine Mama in Deutschland an, wie das denn moeglich sei, da ich doch eigentlich Zugriff auf ein Vielfaches des Betrags haben sollte, worauf auch meine Mama auch keine definitive Antwort hatte. Ein weiterer Anruf bei meiner Bank erbrachte auch keine weitere Erkenntnis, ausser, dass ein jederzeit moeglicher Zugang zum Internet hilfreich sein koennte. Nach diesem famosen Start in den Tag stellte die Fahrpreiserhoehung fuer den Transport zur Grenze um 200 CFA pro Kopf nur eine sich nahtlos ins Bild fuegende Randerscheinung dar.
An der Grenze sollte sich die Lage noch einmal verbessern, denn man eroeffnete uns, dass es entgegen unserer Informationen keine regulaeren Visa gebe, sondern lediglich 48-h Transitvisa (Kosten 10 000 CFA pro Person) und wir deshalb gezwungen seien nach Parakou zu reisen, denn dort koennten wir von der lokalen Polizeibehoerde unsere Visa erhalten. Da wir bestens ausgeruestet ohne Togo- oder Beninkarte aufgebrochen waren, hatten wir keinen blassen Schimmer wo Parakou war. Aber man sagte uns, dass wir von Djougou (immerhin diese Stadt kannten wir als eigentliches Tagesetappenziel und konnten sie auf einer gedanklichen Karte einordnen) dorthin gelaengen. Nach diesem Teilerfolg (ein Transitvisum ist schlieslich besser als gar keins) an der Grenze war meine Laune arg in Mitleidenschaft gezogen, was sich allerdings durch den Transport nach Djougou schnell aendern sollte, der war naemlich auf Motorradtaxis und die Fahrt einmal mehr mit halsbrecherischer Geschwindigkeit ueber rote Sand-/Schotterpiste, was anders als die Fahrt auf der Lasterladeflaeche fuer mich nie den Reiz verlor. Von Djougou nahmen wir ein Taxi nach Parakou, an diesem Tag da es so rund lief musste natuerlich zwischendrin angehalten werden um einen platten Reifen auszutauschen, doch immerhin hatte der Fahrer dieses Mal einen Wagenheber bei sich.
In Parakou (von wo die nigerianischen Grenze w) trafen wir auf einen umgaenglichen, hilfsbereiten Inspektor, der uns ohne Umschweife eine Aufenthaltserlaubnis fuer Parakou in den Pass stempeln liess, nur Visa hatte auch er nicht fuer uns. Nichtsdestotrotz signalisierte dies eine Aufwaertstendenz, die sich spaeter noch fortsetzen sollte als Bugs und ich beide erfolgreich groessere Summen an einem Visakartenautomaten abheben konnten. Aus Bugs Erfolg schloss ich, dass ich am Morgen nur wegen des togolesischen Automaten keine groessere Summe hatte abheben koennen. Erst nach meiner Rueckkehr nach Ghana sollte ich von meiner Mama erfahren, dass meine Bank faelschlicherweise und entgegen aller Logik mein Geld nicht auf die reaktivierte, sondern auf die neue ungueltige Karte ueberwiesen hatte, was sich nur durch massiven Druck seitens meiner Mama beheben liess.
Nun hatte ich zwar Bargeld aber die Jagd auf ein Visum war erfolglos geblieben.

Tag 13/ Oder 'Die Jagd geht weiter': Frueh am Morgen verliessen wir per Taxi Parakou in Richtung Djougou, dieses Mal ohne jegliche Panne, was angesichts des dichten weissen morgendlichen Harmattan-Nebels doch nicht unbedingt zu erwarten war. Von Djougou ging es ohne weitere Unterbrechung im naechsten natuerlich mit insgesamt sechs Fahrgaesten bestueckten Share-Taxi nach Naititingou. In gleicher Manier legten wir den Weg nach Tanguieta zurueck.
Da der Inspektor uns versichert hatte, beim Nationalpark Pendjari einen Immigrationsofficer anzutreffen, suchten wir als erstes die in Tanguieta ansaessige Parkdirektion auf, wo man uns aufklaerte, dass diese Information nicht richtig sei, was aber kein Problem darstelle, da man in Porga an der Grenze zu Burkina Faso gerade mal 70 km weiter gen Norden ein Visum bekommen koenne, was schon eine Vielzahl an Touristen gemacht haetten.
Also hiess es ab zur Burkina Faso Grenze, bekamen wir dort ein Visum? Ja, jeweils ein weiteres 48-h Transitvisum, fuer welche wir dieses Mal keine Formulare ausfuellen und Passfotos hinterlassen mussten, was wiederum
mich schlussfolgern liess, dass der Verkauf der Visa wohl nie in die offiziellen Buecher eingegangen ist. Zwar waren wir noch immer nicht im Besitz von Visa nach unseren Vorstellungen, aber zumindest gab uns das zweite 48-h Visum, das erst nach Ablauf des ersten begann, genuegend Zeit um in Ruhe den Nationalpark Pendjari zu besichtigen, womit wir uns angesichts der begegneten Schwierigkeiten zufrieden gaben.
Zurueck in Tanguieta konnten die Taxi-Motorradfahrer es kaum erwarten an uns zu verdienen und belagerten uns selbst beim Essen. In Ermangelung echter Alternativen nahmen wir letzten Endes jeder ein Taxi-Motorrad und ab ging der 67-km Ritt ueber eine weitere holprige mit Schlagloechern uebersaete rote Sandpiste.
So erreichten wir durchgeschuettelt und einmal mehr von oben bis unten mit rotem Staub bedeckt das Tagesziel 'Camp Numi', welches von einem Deutschen geleitet wird. Alfred, der das erste mal in 1983 mit dem DED nach Lome gekommen war, stellte sich als ein etwas kauziger, aber nicht minder zuvorkommender Gastgeber heraus, der vor allem im Zusammenspiel mit seinem Kumpel Klaus wie ein altes Ehepaar brillierte. Am Camp eigenen Pool stellte sich zum ersten Mal das entspannte Gefuehl von Urlaub ein, wer haette gedacht, dass wir das noch waehrend der Reise erleben wuerden.


Tag 14/ Oder 'Safari Nummer 2': Alfred hatte uns empfohlen frueh aufzubrechen, um moeglichst bei Sonnenaufgang am ersten Wasserloch zu sein und so einen guten Blick auf die verschiedenen Tiere werfen zu koennen. Deshalb sollte es um 5.30 Uhr Fruehstueck geben, geweckt wurden wir von Alfred aber bereits um 4.30 Uhr, so dachten wir um dann festzustellen, dass wir uns zwei Tage in Benin aufgehalten hatten ohne zu bemerken, dass wir in einer anderen Zeitzone als Ghana waren und es tatsaechlich schon 5.30 Uhr war. Zeit hat hier einfach eine andere Bedeutung.
Die Safari unternahmen wir mit Alfreds Camp Numi Gelaendewagen und einem beninischen Fahrer. Von morgends sechs Uhr bis zum Anbruch der Dunkelheit fuhren wir mal schneller, mal langsamer durch den Park von Wasserloch zu Wasserloch, stets nach Tieren spaehend. Dabei konnten wir Antilopenarten, Bueffel, Elefanten, Flusspferde, Krokodile, verschiedene Vogelarten und Warzenschweine erblicken. Vor allem die Elefanten und Flusspferde waren beeindruckend und vermochten darueber hinwegzutroesten, dass wir keine Geparden, Leoparden oder Loewen sahen, die es auch alle im Park gibt.
Alfreds Tipp auch waehrend der Mittagszeit ein wenig herumzufahren, weil das eine gute Gelegenheit biete Tiere im Schatten doesen zu sehen, strapazierten wir ein wenig, indem wir naemlich praktisch keine Pause machten. In Anbetracht der im Norden Ghanas, Togos und Benin vorherrschenden trockenen Hitze, in der man nicht schwitzt, sondern nahezu unmerklich innerlich austrocknet, war das keine gute Idee und recht bald am Nachmittag hatte Bugs erneut mit Kreislaufproblemen zu kaempfen.
Mit seinen durch die Sonne ausgeloesten Problemen blieb er jedoch nicht lange allein, waehrend wir uns auf den letzten der gut 200 km-Fahrt dem Parkausgang naeherten spuerte ich in mir das Fieber emporsteigen. Kopfbedeckung und literweise konsumiertes Wasser hatten scheinbar nicht ausgereicht um negative Sonneneffekte zu verhindern.

Tag 15/ Oder 'Silvester': Die Nacht vom 30. auf den 31. war eine sehr unruhige, da ich mich mehrmals uebergeben musste und mein Fieber auch nicht nachliess. Immerhin hatte ich im Camp die Moeglichkeit ungestoert auszuschlafen und mich langsam den Tag ueber zu regenerieren. Wie schon bei meiner ersten Erkrankung wenige Wochen nach meiner Ankunft in Ghana, sehnte ich mich in diesen Momenten besonders stark nach Deutschland. Bedingt durch meinen koerperlichen Zustand hatte ich am Vormittag auch keinerlei Lust am naechsten Tag unsere Reise fortzusetzen, was sich aber im Laufe des Tages mit steigender Fitness aendern sollte.
Am Abend sollte ich dann einmal mehr die Gewissheit erlangen, dass die Welt doch ein Dorf ist, denn das frisch eingetroffene Lehrerpaar offenbarte sich als Weinheimer, wobei der Herr, waehrend des Studiums in Dossenheim gewohnt hatte. Aller heimatlichen Verbundenheit zum Trotz, entstand fuer mich der Eindruck, dass die beiden nicht wirklich fuer einen echten Urlaub in einem afrikanischen Land gemacht waren; nicht zuletzt auch weil die beiden vor dem Schlafen lautstark vor der Zimmertuer beteten, dass doch bitte keine Froesche in ihre Schuhe springen und, dass sie das Essen auch vertragen. Nebenbei bemerkt im Camp Numi habe ich das beste Essen waehrend der ganzen Reise genossen, vor allem der deutsche Schweinebraten am Tag unserer Ankunft war ein Hoehepunkt.
Silvester in Benin bedeutete fuer mich frueh schlafen und Kraefte fuer die anstehenden Reisetage zu sammeln, Feiern kam mir nicht einmal ansatzweise in den Sinn.

Tag 16/ Oder "Legal, illegal, scheiss egal": Nachdem wir ein letztes Mal das gute Fruehstueck genossen und uns die gesangenen Neujahrswuensche der Beniner angehoert hatten, beglichen wir unsere Rechnung fuer den Aufenthalt im Camp und Alfred transportierte uns nach Tanguieta. Von dort aus ging es mit dem Trotro zur Grenze, an welcher der Trotrofahrer auch anhielt und ausstieg um die wachhabenden Beamten im knapp 30 Meter von der Strasse entfernten Gebaeude zu sprechen. Auf meine Aussage wir muessten mit den Paessen auch zu den Beamten und mein Bestreben das Fahrzeug zu verlassen reagierten Trotro-Mate und die anderen Passagiere jedoch mit Unverstaendnis und behaupteten, es sei kein Problem der Fahrer kuemmere sich um alles. So fuhren wir ohne weitere Pause ueber die Grenze und waren in Togo.
Als erstes suchten wir uns ein Transportmittel nach Mango, eine Stadt im Norden Togos die wir auf Karten (vor Beginn der Reise) als recht gross eingeschaetzt hatten. Noch im Grenzstaedtchen liess ich den Fahrer bei der Polizei anhalten und wir versuchten die Einreise nach Togo zu legalisieren, aber mehr als die Notierung unserer Namen nahm der Beamte auch nicht vor. Ohne beninischen Ausreisestempel und togolesischen Einreisestempel waren wir also illegale Einwanderer, was aber die Polizei nicht weiterkuemmerte, uns aber hinsichtlich der unvermeidlichen Ausreise aus Togo doch ein wenig bedenklich erschien.
Trotz Mangos ueberraschend geringer Groesse gestaltete sich die Suche nach einer Uebernachtungsmoeglichkeit unerwartet schwer, denn in diesem stark muslimisch gepraegten Ort sprach kaum einer Franzoesisch. Als wir dann noch an einen betrunkenen Wichtigtuer aus Burkina Faso gerieten, der uns erklaeren wollte, dass er eigentlich Deutscher sei, schien sich die Situation tendenziell eher zu verschlechtern. Doch aus einem unerfindlichen Grund fuehrte der Wichtigtuer uns auf ein Privatgrundstueck und der Hausherr sprach nicht nur verstaendliches Franzoesisch, sondern sogar Englisch. Mit einer simplen Polizeidrohung entledigte er sich des Wichtigtuers und stellte uns dann seinen Sohn zur Seite, der uns zur naechsten und wie ich vermute einzigen Herberge in Mango fuehrte, wo er spaeter auch vorbeischaute um sich zu vergewissern, dass alles in Ordnung war.

Tag 17/ Oder 'Ein Koenigspalast?': Das ausgewogene Fruehstueck (Brot pur) vermochte unverstaendlicherweise die Enge und den fehlenden Komfort der x-ten Nacht zu dritt im Doppelbett nicht wettzumachen. Hinzu kam, dass unser Trotro nach Dapaong ca. 1 Stunde 45 Minuten benoetigte um wie Bugs in seiner besten Laune sagte "mit Waschweibern" gefuellt zu sein. Von all dem liess ich mich nicht weiter beeinflussen und war guter Dinge fuer den Tag.
In Dapaong versuchten wir erst zu Fuss uns zum Koenigspalast durchzufragen um dann bei einer bemerkenswert schoenen Moschee doch Taxi-Motorraeder zu nehmen, die uns zurueck in die Richtung brachten, aus der wir gekommen waren und uns dann beim lokalen Chief abzuliefern. Der war sichtlich ueberrascht, dass drei junge Maenner der ehemaligen Kolonialmacht (Deutschland wurde uns gegenueber stets gelobt, waehrend die Franzosen angeblich zu nichts zu gebrauchen gewesen waren) den weiten Weg auf sich nehmen nur um ihn den Chief und sein Haus zu besuchen. Zu diesem Zeitpunkt war es unmoeglich geworden noch zu erklaeren, dass ich mit 'la palace du roi' nicht das Haus des lokalen Chiefs gemeint hatte. Der Chief war merklich begeistert und schenkte uns zwei Erinnerungsfotos von ihm, und liess uns durch sein Gehoeft fuehren. Der Tradition Folge leistend erwarben wir noch eine Flasche Schnaps, die wir dem Chief schenkten. Dieser schenkte uns je einen kleinen Schluck ein, wovon jeder etwas auf dem Boden vergoss um so die Stadt zu schuetzen, waehrend der Chief seinen Anteil in ein in den Boden eingelassenes Loch vergoss um so das Haus und seine Bewohner zu schuetzen.
Recht bald brachen wir wieder auf um nach Kara zu fahren zwar ohne die eigentliche Sehenswuerdigkeit gesehen zu haben, aber dafuer mit der Gewissheit der Familie des Chiefs eine riesen Ueberraschung und Freude bereitet zu haben. (Erst nach Beendigung der Reise, sollte ich durch eine kurze Internetrecherche herausfinden, dass die Sehenswuerdigkeit eigentlich ein Sultans- und nicht Koenigspalast ist)
Die Fahrt nach Kara wurde fuer mich zu einer sehr kurzweiligen Angelegenheit, da ich feststellte, dass in der Sitzreihe hinter mir zwei US-amerikanische Brueder sassen, die in Burkina Fasos Hauptstadt (Ouagouadougou) ein Sean Paul-Konzert organisiert, sich dabei verkalkuliert hatten und deshalb untertauchen und in der Heimat erst einmal Ressourcen auffrischen mussten. Selten hatte ich auf einer Trotro-Fahrt so viel Spass gehabt wie mit den beiden, insbesondere da einer der beiden eine Ziege unter seinem Sitz hatte, die immer wieder vermochte ihn zu erschrecken.
In Kara angekommen suchten wir das bereits bekannte Hotel auf, dessen Personal uns auch wiedererkannte und daraufhin ein "Oh la la!" verlauten liess.

Tag 18/ Oder 'Arschschmerzen': Den Wecker hatte ich fuer 6.30 Uhr gestellt gehabt, was aber ueberfluessig war, da sowohl Enrico als auch ich bereits vor dem Wecker wach waren, was angesichts der fruehen Schlafenszeit (ca. 21.00 Uhr) auch nicht weiter erstaunlich war.
Nach einem Lome-Trotro mussten wir nicht suchen, denn es fand uns, gefuellt und abfahrtbereit war es aber erst eine gute dreiviertel Stunde spaeter. Nach Lome waren es mehr als 400 km und so stellte ich mich schon einmal auf eine anspruchsvolle Belastung fuer meinen Hintern ein. Togo, das infrastrukturell dem Vergleich mit Ghana nicht gewachsen ist, wird durch eine Verkehrsader durchzogen. Von Lome im Sueden durchquert eine Strasse das ganze Land bis hoch nach Dapaong ganz im Norden, diese Strasse stellt den einzigen erschwinglichen Transportweg fuer jegliche Gueter und Menschen dar. Nachdem wir den Tag zuvor von Dapaong nach Kara auf dieser Strasse gereist waren, reisten wir nun auf gleicher Strasse die verbleibenden Kilometer nach Lome. War der landschaftliche Anblick am vorherigen Tag hinreissend gewesen, so war er an diesem Tag atemberaubend: Von gebirgiger Savannenlandschaft hinein in staerker bewaldete Schluchten, wo sich die Baeume aufgrund der voranschreitenden Trockenzeit in den schoensten Farben kleideten, letztlich stetig verflachend und dem saftigen Gruen der meeresnahen Vegetation naehernd fuehrte unser Weg durch die verschiedenen Aspekte togolesischer Landschaft. Konnte das meine Arschschmerzen zwar nicht verhindern, so doch zumindest mildern.

Tag 19/ Oder '1884-1984 -- 100 Jahre deutsch-togolesischer Freundschaft?': Von Lome unternahmen wir einen Tagesausflug nach Togoville, das wir im Vorhinein im Internet als Voodoo-Hauptstadt als eine der Sehenswuerdigkeiten im Sueden Togos ausfindig gemacht hatten. Auf der Suche nach der richtigen Trotro-Station um den Grande Marche herum stolperten wir zufaellig ueber eine andere Sehenswuerdigkeit naemlich der unter deutscher Kolonialherrschaft errichteten neugotischen Kathedrale.
In Togoville selbst fuehrte unser Touristen-Fuehrer, der angeblich fuer alle Touristen obligatorisch ist, uns in das Haus eines Prinzen (noch immer weiss ich nicht, ob er nur Togovilles oder ganz Togos Prinz war) in dessen Hof schon aus der Ferne erkenntlich die togolesische und die deutsche Fahne wehten. Teil des Hauses war ein 'Museum', was ein Raum voller Erinnerungsstueck aus der deutschen Kolonialzeit war: Bilder von Dr. Gustav Nachtigall und Kaiser Friedrich, eine von den Jahrzehnten gezeichnete Deutschlandflagge und einiges mehr, darunter auch eine ueberproportional grosse Briefmarke, die den Schriftzug "1884-1984 -- 100 Jahre deutsch-togolesischer Freundschaft" trug. Darueber hinaus zeigte der Prinz ein Fotoalbum mit Bildern von den Feierlichkeiten zum 120 jaehrigen Staatsjubilaeum in 2004, die auf den Bildern zu sehenden Weisse waren der deutsche Botschafter und sonstige Mitarbeiter der deutschen Botschaft. Aus all den zur Schau gestellten Dingen und den Aeusserungen des Prinzen entstand fuer mich der Eindruck, dass die 1884 von deutschen Kolonialisten herbeigefuehrte Staatsgruendung Togos einen solch positiven Eindruck hinterlassen zu haben scheint, dass alle sonstigen mit Kolonialismus verbundenen Aspekte ignoriert werden, was ich doch mehr als bedenklich und auch hoechst befremdlich finde.
Ansonsten sahen wir in Togoville einige Voodooschreine, einen hunderte Jahre alten Baum, der einmal jaehrlich als Voodoo-Festplatz dient, ein Denkmal deutsch-togolesischer Freundschaft und eine katholische Kirche 1910 von Deutschen erbaut. Den im Internet in Reiseberichten angepriesenen grossen Fetischmarkt sahen wir nicht, was ich daraufzurueckfuehre, dass wir nicht am Markttag in Togoville waren.
Zurueck im Hotel in Lome ueberkam mich das erste Mal seit Anbeginn unserer Reise das Gefuehl von Langeweile, was aber nur von kurze Dauer war, da ich schnell wieder einen Gedanken hatte, der mich ausreichend beschaeftigte.

Tag 20/ Oder 'Beamter Clausewitz': Auf dem Weg zur Grenze legten wir uns vorsorglich einen Plan bereit fuer den Fall, dass die Beamten unseren fehlenden Einreisestempel beanstanden sollten. Zu meiner grossen Erleichterung war der Beamte bester Laune und stempelte meinen Pass ohne auch nur nach dem Einreisestempel zu schauen um mir dann zu erklaeren, dass er auch Deutscher sei, sein Name sei naemlich Clausewitz. Auch auf ghanaischer Seite waren die Immigrationsbeamten guter Dinge, insbesondere da unser Wohnort Ajumako zugleich der Heimatort einer der wachhabenden Beamtinnen war.
Aus dem Fehler des ersten Mals gelernt tauschten wir die verbliebenen CFA in einem der offiziellen Wechselbueros. Danach setzten wir uns in ein wunderbar neues Trotro, wodurch wir auf dieser Fahrt nicht mit rotem Sand zu kaempfen hatten.
Von Accra aus war es angesichts der auf der Reise zurueckgelegten Entfernungen nur noch ein Katzensprung nach Ajumako, unsere Insel der Ruhe und Glueckseligkeit.

Die Ironie des letzten Tages war, dass alles was zu Beginn der Reise schief laufen konnte auch schief gelaufen war, am letzten Tag aber alles absolut reibungslos gelaufen war, auf einmal konnten wir sogar ohne Einreisestempel problemlos Grenzen ueberqueren. Wie auf so viele Situationen unserer Reise passte auch dieses Mal der wunderschoene franzoesische Spruch einfach hervorragend: "C'est la vie, mon ami!"

Montag, 18. Januar 2010

Reisebericht Teil 1/ Oder 'Pogo in Togo'

Im folgenden Blogeintrag werde ich die erste Haelfte der 20-taegige Reise durch Ghana, Togo und Benin ein wenig schildern, aufgrund der betraechtlichen Dauer und den vielen damit verbundenen besonderen Erlebnissen wird der Reisebericht nicht allzu detailliert gestaltet sein und nicht alle Einzelheiten enthalten. Mit einzelnen Sehenswuerdigkeiten, Vorkommnissen oder Erfahrungen werde ich mich dann in separaten Eintraegen auseinandersetzen.

Tag 1 und 2/ Oder 'Der erste Versuch': Nachdem wir uns in der Schule in Ankukrom mit besten Weihnachts- und vorsorglichen Neujahrswuenschen verabschiedet hatten, nahmen wir das erste freie Trotro nach Mankessim, von wo aus wir ein weiteres Trotro in die Hauptstadt Accra bestiegen. Dort angekommen machten wir uns auf die vergebliche Suche nach einem Wechselbuero, um einen Teil unserer Ghana Cedis in die Waehrung (CFA) der umliegenden frankophonen Laender zu tauschen. Im Hinblick auf die schwindende Wahrscheinlichkeit des Erfolgs und der Zeit entschieden wir auf die Beninbotschaft zu vertrauen und das Geld wie auch in der Togobotschaft dort zu wechseln. Der erste Taxifahrer behauptete auch sofort zu wissen, wo die Botschaft sei, was wir angesichts der Tatsache, dass Taxifahrer oftmals um uns als Fahrgaeste zu gewinnen Ortskenntnisse vortaeuschen, doch ein wenig anzweifelten. Der gute Mann sollte aber Recht behalten und brachte uns ohne Umschweife zur gewuenschten Botschaft, nur damit wir dort um 15.10 Uhr feststellten, dass zu dieser wahrlich spaeten Uhrzeit der Arbeitstag bereits beendet ist; aber macht auch nichts, wir sollten einfach am naechsten Tag um 9.00 Uhr wieder kommen, dann sei die Ausstellung unserer Visa kein Problem. Nicht sonderlich erpicht darauf einen weiteren Tag in Accra zu verbringen, verwarfen wir diese Idee, und entschieden uns, die Visa direkt an der Grenze zu beantragen, denn das sei moeglich versicherten uns verschiedene Quellen.
Die Nacht verbrachten wir etwas ausserhalb von Accra bei anderen Freiwilligen, weshalb wir am naechsten Morgen erst einmal ein gutes Stueck wieder nach Accra reisen mussten, dort tauchten wir zuerst bei der falschen Trotro-Station auf. Als die richtige gefunden war, war auch zugleich ein netter Herr zur Stelle, der uns zum korrekten Trotro fuehrte.
In Aflao (die ghanaische Grenzstadt wird nur durch die Grenze von Togos Hauptstadt Lome getrennt) liessen wir uns, da wir die entsprechende Seite im Reisefuehrer nicht zu Ende gelesen hatten, dazu hinreissen Geld auf der Strasse anstatt einem der Wechselbueros zu tauschen, wobei ich auch sagen muss, ich dachte, es seien aus Gruenden der Praktikabilitaet nach aussen verlagerte offizielle Wechselbueros. Der veranschlagte Wechselkurs machte schnell klar, dass dies nicht der Fall war! Im Anschluss an das Wechseln behaupteten die aeusserst sympathischen Herren noch, dass die Grenzbeamten ueberprueften, ob man Fremdwaehrung mit sich fuehre, weshalb die Wechsler uns das Geld aus den Haenden nahmen um uns zu zeigen wie man die grossen Scheine mit den kleinen umwickelt. Des Weiteren wiesen sie uns an 5000 CFA (ein Euro entspricht ca. 660 CFA) als Schmiergeld fuer die Grenzbeamten bereitzuhalten, was nicht noetig gewesen waere wie wir bei spaeteren Grenzuebergaengen feststellten. Im Hotel (nach einer viel zu teuren, nicht einmal fuenf-minutigen Fahrt) mussten wir dann erkennen, dass die netten Herren von der Grenze Enrico und mich jeweils um 50 GhC und Bugs um 4000 CFA erleichtert hatten, als sie uns ungefragt zeigten wie man die grossen Scheine umwickelt. Aber damit war der fantastische Tag noch nicht beendet, nein es sollte noch ein wenig besser werden. Nach langer Suche fanden wir doch tatsaechlich eine Bank, die Kreditkarten akzeptierte, so dass wir uns mit Bargeld eindecken konnten, so dachten wir, aber weit gefehlt, denn zum einen hatte Bugs seine Kreditkarte in Ajumako vergessen, zum anderen wurde Enricos Karte abgelehnt und meine Karte ..... eingezogen. Zwar erlangte ich sie ohne weitere Probleme von der Bank wieder, aber die Stimmung war dem Tiefpunkt sehr nahe, Gespraeche mit der Bank und der heimischen Familie schienen jedoch eine baldige Problemloesung in Aussicht zu stellen, jedoch nicht zeitnah genug um uns den weiteren Aufenthalt in Togo zu ermoeglichen.

Tag 3/ Oder 'Die Rueckkehr': Mit den finanziellen Problemen konfrontiert, sahen wir uns gezwungen am naechsten Morgen zum grossen Erstaunen der Grenzbeamten wieder nach Ghana zurueckzukehren, an dieser Stelle wurde auch ersichtlich, dass die 5000 CFA Schmiergeld absolut ueberfluessig gewesen waren, denn bis auf die nicht unberechtigte Frage nach den Gruenden fuer die ausgesprochen kurze Dauer unseres Togo-Besuchs verlief der die Grenzpassage reibungslos.
Zurueck in Ajumako, reagierte vor allem unser Schneider Benjamin mit sehr grossem Erstaunen, zumal wir durch die teilweise rote Sand/Schotterpiste die von Aflao nach Accra fuehrt sehr dreckig und abgekaempft aussahen.

Tag 4 und 5/ Oder 'Der Plan': Im Glauben tags zuvor mit der Heimat alle noetigen Bankangelegenheiten geklaert zu haben, machten wir uns Sonntags daran einen neuen Reiseplan zu erarbeiten. Als Konsequenz dessen brachen wir Montagmorgen noch vor sechs Uhr auf, um in Cape Coast ein weiteres Wechselbuero aufzusuchen, das allerdings die letzten CFA freitags herausgegeben hatte. Von Cape Coast aus reisten wir dann ueber Kumasi nach Tamale Hauptstadt der Northern Region und der wichtigste Knotenpunkt im Norden des Landes. Pikanterweise nahmen wir von Kumasi nach Tamale einen Bus, der als endgueltiges Ziel Bawku hatte, eine Stadt die seit geraumer Zeit durch gewaltsame und auch zum Teil toedliche Waffenkonflikte in den Schlagzeilen ist. Da der Stopp in Tamale aber eingehalten wurde erreichten wir problemlos unser sicheres Ziel.

Tag 6/ Oder 'Ein Deja-Vu': In Tamale ermittelten wir durch eine kurze Internetrecherche moegliche Grenzuebergaenge nach Togo, um danach endlich ein offizielles Wechselbuero zu finden, das in der Lage war uns CFA auszuhaendigen. War der Tag bis dahin erfolgreich verlaufen, sollte sich das Blatt schnell wieder wenden, denn nach dem Wechseln wollte ich um etwaige Engpaesse vorzubeugen meinen Bargeldbestand auffuellen, doch erneut wurde meine Kreditkarte eingezogen. Einen aufgebrachten Anruf spaeter versicherte mir die Mitarbeiterin meiner Bank, dass meine Karte, die aufgrund eines Kartenwechsels gesperrt worden war, innerhalb der naechsten zwei Banktage freigeschaltet werde, was ich in Anbetracht dessen, dass mir das schon Wochen zuvor per Email versichert worden war, doch mit einer gewissen Skepsis aufnahm. Von Tamale nahmen wir ein Trotro nach Damongo, dort trafen wir Adi, der sich als einer der Saliah-Brueder herausstellte bei denen wir anhand des Reisefuehrers ein Zimmer gebucht hatten. Die Nacht verbrachten wir auf einem Haeuserdach, was zum einen uebliche Unterbringung von Gaesten bei den Brueder ist und zum anderen eine spannende neue Erfahrung, dabei vergassen wir leider nur, dass nachts die Temperatur auf ca. 15 Grad sinken wuerde, was doch empfindlich kalt sein kann.

Tag 7/ Oder 'Safari Nummer 1': Frueh morgends nach zwar kalter, aber ueberraschend komfortabler Nacht, stiegen wir zu Adi und Muni auf Motorraeder, die selbst trotz des vereinten Gewichts von Enricos und mir auf der roten Sandpiste eine rasante Geschwindigkeit erreichten. Wir erreichten den Mole-Nationalpark gerade rechtzeitig um an der 7.00 Uhr Safari-Wanderung teilzunehmen. Innerhalb der naechsten drei Stunden bekamen wir verschiedene Affen-, unterschiedliche Gazellenarten, Krokodile, diverse Vogelarten und Warzenschweine (die den Hoehepunkt der Safari darstellen sollten) zu Gesicht. Von Elefanten, Hyaenen und Loewen war ausser Spuren im Schlamm nichts zu sehen, nichtsdestotrotz verstand es unser Safari-Fuehrer die Spannung stets hochzuhalten, indem er blitzartig erstarrte um regungslos zu verharren und moegliche akkustische Signale zu orten. Insgesamt war die Safari eine lohnende Erfahrung; ganz im Gegenteil zur Kanufahrt auf dem Mole-Fluss, die eine Aktivitaet des benachbarten Eco-Village ist und fuer ausgesprochene Vogelkundler moeglicherweise eine echte Attraktion darstellt, jedoch nicht unserer Vorstellung entsprach. Zurueck in Larabanga versuchten wir der staendigen Belagerung durch kleine Kinder trotzend die Wartezeit bis zur Dorffuehrung zu nutzen, um einige Plaene fuer den weiteren Reiseverlauf auszufeilen; auch wenn das dem Ratschlag unserer Vorgaenger mogelichst wenig zu planen widersprach, schien es uns im Hinblick auf den Aflao-Lome-Fehlschlag doch ratsam uns ein wenig verstaerkt den Details zu widmen. Die Fuehrung durch das Dorf beinhaltete eine aeussere Betrachtung der aeltesten Moschee Ghanas (erbaut 1421 und seit 2000 auf der Unesco-Liste der am meisten gefaehrdeten Weltkulturgueter), regional typischer Wohnhaeuser und deren Verzierungen, das Beiwohnen des Herstellungsprozess von Shea-Butter (zur Hautpflege) und der nordghanaischen Version von Fufu, sowie die Besichtigung des Schulgelaendes. Begleitet wurde die Fuehrung durch erklaerende Kommentare von Adi, der bspw. erlaeuterte, dass die Verzierungen der Hauswaende einst dazu diente das Alter der Familienmitglieder, insbesondere der Kinder, festzuhalten.

Tag 8/ Oder 'Heiligabend': Waren wir bisher stets vermeintlich frueh aufgestanden, stellte auch Heiligabend keine Ausnahme dar, der begann fuer uns naemlich schon um 3.45 Uhr. Um 4.00 Uhr stoppte der Bus Richtung Tamale in Larabanga zwischen, und da wir einen weiten Weg bis nach Bimbilla nahe der togolesischen Grenze zurueckzulegen hatten, galt es keine Zeit zu verschwenden. Tamale erreichten wir gegen viertel vor neun, was uns jedoch in Anbetracht der Tatsache, dass das Trotro das letzten Endes nach Bimbilla fahren sollte noch nicht auf der Station eingetroffen war, auch nicht weiterhalf. Aus dem Studium einer Ghanakarte koennte man den Eindruck erlangen, dass wir einen unnoetigen Weg nach Bimbilla zurueckgelegen wollten, da Yendi eine Zwischenstation von Tamale nach Bimbilla und einen guten Ausgangsort fuer eine Grenzpassage darstellt. Angesichts der von uns dieses Mal fast schon vorbildhaft gelesenen Information im Reisefuehrer, dass man vor dem Verweilen in Yendi das Auswaertige Amt in Berlin kontaktieren sollte, da es nach dem Tod des dortigen Koenigs in den letzten Jahren zu gewaltsamen Konflikten gekommen war, schien es ratsam moegliche brenzlige Situationen zu verhindern und direkt nach Bimbilla zu reisen, um von dort aus einen Grenzuebergang aufzusuchen.
Nach dem Kauf der Tickets waren wir dazu gezwungen zu warten. Und so warteten wir, Sekunde um Sekunde, Minute um Minute, Stunde um Stunde, bis das Fahrzeug die Station erreichte, vollbesetzt und vollbeladen wurde, und wir uns schlieslich in Bewegung zu setzen begannen. Zwischen unserer Ankunft in Tamale und dem Verlassen der Station lagen gerade einmal fuenf Stunden und ca. 40 Minuten, in dieser Zeit hatte sich Bugs' Laune entsprechend einer negativen E-Funktion entwickelt, naemlich stetig gen Null strebend, Enrico und ich dagegen waren durch Bugs Ausbrueche die von: "Alta Vadda" ueber "Die gehen mir auf den Keks" bis zu "Ich kriegs Kotzen" eine ganze Bandbreite erschlossen, bestens unterhalten. Mit zunehmender Fahrtdauer damit einhergehender Verschlechterung der Strassenverhaeltnisse und durch roten Sandstaub ausgeloesten steigender Beschmutzung unsererseits, sank auch Enricos Laune betraechtlich. Als ich das Gefuehl bekam, dass wir immer tiefer in Niemandsland fuhren und somit die Zweifel an einem funktionierenden Handynetz immer angebrachter erschienen, liess ich es mir nicht nehmen die Komik unserer Situation in einem an meine Gefaehrten gerichteten "Frohe Weihnachten" zusammenzufassen. Wenig spaeter erreichten wir tatsaechlich unseren Zielort und zu unserer Erleichterung fanden wir auf Anhieb eine der zwei Herbergen.
Mein Heiligabendessen bestand aus zwei Ziegenfleisch-Spiessen und einem kleinen Laib Weissbrot, was ich sehr befriedigend und lecker fand, was auch die Berichte vom ausgefallenen dreigaengigen Weihnachtsessen in der Heimat, die ich durch einen Anruf nach Deutschland erhielt, nicht zu schmaellern vermochten. Was Heiligabend jedoch wirklich zu einem schoenen Erlebnis machten war zum einen, dass ich entgegen meiner Befuerchtungen eine funktionierende Handyverbindung hatte und somit meine Familie erreichen konnte, wodurch ich auch erfuhr, dass mein Brief angekommen war, und zum anderen, dass ich mit Bugs und Enrico zwei wundervolle Menschen an meiner Seite hatte mit denen ich auch jederzeit wieder Weihnachten verbraechte.

Tag 9/ Oder 'Togo, der zweite Versuch': Um vier Uhr standen wir auf um moeglichst den ersten Bus in Richtung der Grenze besteigen zu koennen, uns wurde aber direkt von den verantwortlichen Fahrern und Mates mitgeteilt, dass wir entgegen der Behauptung eines Herbergsmitarbeiters doch nach Yendi muessten und von dort aus die Grenze erreichen wuerden. Nach nicht enden wollenden Diskussionen unter Ghanaern wer welchen Sitzplatz innehabe, setzte der Bus sich irgendwann in Bewegung und kurz nach acht kamen wir in Yendi an. Von einem Taxi liessen wir uns zur Station bringen, und wir hatten Glueck der Transport zur Grenze war noch nicht ganz ausgebucht, auf dem Lastwagen waren noch Plaetze frei. Fand ich die Erfahrung zu Beginn spannend und aufregend, so war dieser anfaengliche Charme bereits nach wenigen Minuten passe, es war unbequem, eng und auch die Tatsache, dass es den restlichen ca. 70 Mitfahrern nicht anders ging, verbesserte die Situation nicht; immerhin fuhren nicht alle bis zur Grenzstadt (Tatale), so dass mit zunehmender Fahrtdauer zumindest die Enge abnahm. Nach gut zwei einhalb Stunden erreichten wir Tatale, wo Erkundigungen nach der Grenze uns eroeffneten, dass ein fuenf Meilen-Marsch anstehe um zur Grenze zu kommen. Folglich zogen wir unsere Rucksaecke ein wenig fester und marschierten durch die Mittagssonne.
An der Grenze erwarteten uns sehr angenehme und vor allem hilfsbereite Grenzbeamte, die uns erklaerten, dass wir einen grossen Fehler gemacht haetten, denn nach der Grenze folge kein unmittelbarer togolesische Ort, weshalb auch alle grenz-passierenden Trotros vom Ort Tatale aus bis nach Kara fahren. Im Endeffekt bedeutete das auch, dass einer von uns die fuenf Meilen zurueck musste um in einem Trotro drei Plaetze zu reservieren. Gluecklicherweise waren die ghanaischen Beamten so hilfreich, dass Shuraj Issah (Grenzbeamter) ein Motorrad nahm um mich die fuenf Meilen zurueck nach Tatale zu fahren und dort fuer uns die Plaetze in einem Trotro zu organisieren.
Im Kontrast zu so viel Hilfsbereitschaft und Kompetenz stand der togolesische Beamte, bei dessen Verhalten ich nur schwer einschaetzen konnte, ob er durch absichtliche Verlangsamung in Kombination mit dem Stellen unnoetiger Fragen uns entnerven und so das uebliche Schmiergeld erlangen wollte, oder schlichtweg inkompetent war. Nachdem auch Enrico geduldig alle Fragen beantwortete und die Antworten verblueffenderweise den meinigen entsprachen schien der Grenzbeamte entweder verstanden zu haben, dass wir alle drei tatsaechlich deutsche Freiwillige sind, die aus der selben ghanaischen Stadt angereist kommen, oder, dass er von uns einfach keine Bestechung erhalten werde, welche Erkenntnis er auch sammelte in jedem Fall musste Bugs keine Fragen beantworten und bekam seinen Einreisestempel ohne Komplikationen.
In Kara angekommen ueberprueften wir erst einmal, wo die erste Bank mit Visa-Kartenautomaten lokalisiert war und suchten uns dann ein Hotel. Abends fiel ich ziemlich muede aber nicht weniger gut gelaunt, schlieslich waren wir erfolgreich mit erst einmal ausreichend Geld nach Togo eingereist, in unser Doppelbett, das wir uns natuerlich mal wieder zu dritt teilten.

Tag 10/ Oder "Zu zollender Tribut": Nachdem Bugs bereits am Abend zuvor angemerkt hatte, dass die intensive Sonneneinstrahlung ihm ziemlich zu schaffen mache, bat er uns direkt nach dem Aufstehen (6.00 Uhr) den Tag ein wenig ruhiger anzugehen. Unsere erste Station war der Visa-Kartenautomat, der am vorherigen Tag aufgrund des Weihnachtsfeiertags nicht zu benutzen war; da meine Karte erst ab dem 28.12. zur Verwendung bereit sein sollte, war es an Bugs und Enrico Geld abzuheben, was fuer Enrico auch kein Problem darstellte, ganz im Gegenteil zu Bugs, dessen Karte vom Automaten zwar nicht eingezogen aber einfach als ungueltig erklaert wurde.
Im Anschluss an diesen Teilerfolg versuchten wir erst einmal verzweifelt togolesische Sim-Karten fuer unsere Handys zu bekommen, was aber trotz tatkraeftiger Unterstuetzung hilfsbereiter Togolesen nicht erfolgreich gestaltet werden konnte, um dann in Anbetracht Bugs' schlechter koerperlicher Verfassung ein guenstigeres Hotel fuer eine weitere Nacht zu suchen. Wir wurden recht schnell fuendig und nachdem die Formalitaeten geklaert waren, verbrachte Bugs den Rest des Tages im Zimmer der starken Sonneneinstrahlung Tribut zollen.
Enrico und ich hingegen entschlossen uns den Tag zu nutzen um den Parc National de la Keran zu besichtigen. Den Eingang vermuteten wir bei Naboulgou, was wir wiederum von Kande zu erreichen glaubten, folglich machten wir uns auf zur Station um ein Trotro (wie Togolesen es nennen, konnte ich nicht in Erfahrung bringen) nach Kande zu nehmen.
Allerdings erklaerte man uns dort, dass nur Taxis nach Kande fahren, also setzten wir uns in ein Share-Taxi und warteten darauf, dass die beiden verbleibenden Fahrplaetze gefuellt wurden, was auch recht bald geschah, aber trotzdem bewegte sich das Taxi nicht vom Fleck, denn ganz klar vier Fahrgaeste fuellen das Taxi noch nicht, erst sechs Fahrgaeste rechtfertigen das Aufbrechen. Nach insgesamt ca. einer Stunde und 15 Minuten war auch der letzte Fahrgast gefunden und wir machten uns auf den Weg nach Kande. Waehrend die wunderschoene bergige, teils zerklueftete nur bespaerlich bewachsene, von der andauernden Trockenzeit gepraegte Landschaft Nordtogos an mir vorbeizog, konnte ich mich aller Schoenheit zum Trotz einigen kritischen, negativen Gedanken bezueglich meines Freiwilligenjahres einfach nicht entziehen. In Kande empfing uns wie auf Bestellung ein Mann, der uns meine Nationalparkangaben ignorierend eine Besichtigung des Unesco Weltkulturerbe der Lehmbauten von Koutammakou organisierte, wogegen wir uns nicht weiter wehrten, da wir diese ohnehin besichtigen wollten und sie lediglich in einem anderen Ort vermutet hatten. Ob der Eingang des Parc National de la Keran nun wirklich in Naboulgou lokalisiert war und ob man Naboulgou von Kande aus erreicht, blieb an diesem Tag unbeantwortet und daran sollte sich auch fuer laengere Zeit nichts aendern.
Dem eigentlichen Besuch der Lehmbauten und allen damit verbundenen Erfahrungen werde ich einen expliziten Eintrag widmen.
Bei der Rueckfahrt, die wir gluecklicherweise ohne zeitlichen Verzug antreten konnten, genoss ich noch einmal den hinreissenden Anblick der Landschaft um abends im Hotel ein positives Tagesfazit zu ziehen, denn wir hatten den Tag doch ueberraschend interessant gestalten koennen.