Montag, 28. September 2009

Den Samstag verbrachten Bugs, Enrico und ich in Cape Coast. Nach einem sehr ergiebigen zweistuendigem Besuch im Internet-Cafe, machten wir uns auf den Weg um die alte Sklavenburg zu besichtigen. In zynischem Weiss thront die Burg direkt am Meer, die Bucht ueberblickend. Ein Mahnmal der dunklen Geschichte des Kolonialismus, eine von 17 Festungen auf ghanaischem Boden, von denen es insgesamt 22 an der Kueste Westafrikas gibt. Nach einem Rundgang durch das Museum schlossen wir uns einer Fuehrung an. Diese fuehrte uns durch die bedrueckenden Kerker der Maenner, in denen vor 200 Jahren mehrere hunderte Sklaven auf ihren Abtransport warten mussten. Neben den spaerlichen Oeffnung, die die Gefangenen damals mit Licht und frischer Luft versorgt hatten, wurden fuer uns Besucher die Gemaeuer durch grelles elektrische Licht erhellt, bis der Guide zu Demonstrationszwecken das Licht abschaltete. Die Kerker hatten auch ein "Kanalisationssystem": Eine Rinne durchzog alle Raeume und fuehrte letztendlich ins Meer, jedoch war diese Rinne weder breit noch annaehernd steil genug um den Abfluss von Urin und Faekalien zu gewaehrleisten, so dass mit der Zeit sich alles mit dem Stroh und restlichen Abfaellen vermischte, festgetreten wurde und neue Bodenschichten bildete, die eine Dicke von 15 oder mehr cm erreichten. Der Gestank, von dem ueber die Jahrzehnte nichts uebrig geblieben ist, muss damals unertraeglich gewesen sein. Nach dem offiziellem Verbot des Sklavenhandels durch die britische Regierung zu Beginn des 19. Jahrhunderts war in den 30er Jahren desselben Jahrhunderts der kleine Tunnel, durch den die Gefangenen zur "Door Of No Return" gefuehrt wurden waren, zugemauert worden. Bevor die Burg von Europaern errichtet wurde, befand sich an dessen Stelle ein religioeser Schrein der Einheimischen, dieser wurde in den Jahren nach Ghanas Unabhaengigkeit (1957) wiederrichtet und wird auch heute noch aufgesucht, pikanterweise befindet er sich direkt vor dem ehemaligen Tunneleingang in den Kerkerraeumen der Maenner. Nachdem wir wieder nach oben in den Festungshof, dort nahmen die Sklaven einmal am Tag an frischer Luft Nahrung und Wasser zu sich, gefuehrt worden waren, erlaeuterte unser Guide die Hintergruende der sich dort befindlichen drei Graeber. Eines davon beherbergt eine Frau eines britischen Kolonial-Governors, die Suizid beging, weil ihr Mann eine ghanaische Mistdress hatte, das zweite war ihr spaeter verstorbene Ehemann und das dritte war ein Ghanaer, dessen Vater sich durch Sklavenverkaeufen an den Briten verdient gemacht hatte. Nach Besichtigung der Festungsmauer und wenigen Minuten fuer Fotos, wurden wir zu den Kerkern der Frauen gefuehrt und die sich direkt neben der "Door Of No Return" befinden. Neben dem Weg, der von der "Door Of No Return" zum Meer fuehrt, fuehrt eine Treppe die Festung hinauf, diese wurde damals jedoch nur von Personal, Kolonialherren und offiziellen Gaesten benutzt, fuer Sklaven gab es wie der Name schon sagt keine Rueckkehr. Wer die Zeit in den Kerkern ueberlebt hatte, dem stand eine lange "Reise" mit bis zu 600 weiteren Sklaven im stickigen Bauch eines Schiffes bevor. Wie viele diesen Transport ueberlebten hing stark von der Laenge der Fahrt, moeglichen Krankheitsausbruechen, der Brutalitaet der Schiffsbesatzung und weiteren Faktoren ab. Mit der Eroeffnung der Burg als Museum wurde die "Door Of No Return" fuer Besucherzwecke um das Schild "Door Of Return" ergaenzt. So traten wir zurueck in die Festung und schlossen unseren Rundgang mit einer Besichtigung der Punishment- und der separaten Condemned-Zelle ab. Waehrend man in der Punishment-Zelle noch Nahrung und Wasser bekam, war die Condemned-Zelle eine reine Todeszelle, in der unkontrollierbare Sklaven, ohne Nahrung, Wasser und Luft eingesperrt wurden, bis sie entweder verdursteten, verhungerten oder erstickten. Von den unmenschlichen Qualen zeugen die wenigen noch uebrigen Kratzspuren an den Waenden, die zunehmend von Zeit und Besuchern in Mitleidenschaft gezogen werden. Fuehlte ich mich in jedem der Kerker unwohl, so fuehlte ich in dieser "Zelle" eine Kaelte, die mich auch nach dem Zuruecktreten in die Tagessonne fuer einige Minuten nicht verlassen wollte. Unser Tour-Leiter erzaehlte uns zudem, dass zynischerweise direkt ueber dem Kerker der Maenner, nur durch eine Schicht Gestein getrennt, eine Kirche der Kolonialherren gelegen war und es eine Oeffnung gab, durch die alle Kirchengaenger vor Betreten der Kirche unweigerlich die Sklaven sah. Wir er es passend ausdrueckte, Himmel und Hoelle nur durch wenige Steine getrennt. Nach Ende unserer Fuehrung nutzten wir die Gelegenheit um weitere Fotos zu machen und betrachteten unter anderem auch die Plakette zu Ehren des amerikanischen Praesidenten Barack Obama und der First Lady, die bei deren Besuch Ghanas im Juli auch das Castle besucht hatten.

Vom Castle aus machten wir uns auf noch einige kirchliche Bauten zu betrachten und im Anschluss erledigten wir Einkaeufe fuer unseren Wohngemeinschaftsbedarf. Am Abend, zurueck in Ajumako, sah ich mich gezwungen mir einzugestehen, dass ich wahrscheinlich ein Fieber hatte, was mir das Fieberthermometer mit 38,6 bestaetigte; da ich keinerlei Mueckenstiche hatte, konnte ich von vornherein Malaria ausschliessen und vermutete einen Sonnenstich, weil ich freitags ausgiebig Sport in der Sonne betrieben hatte, als es am Sonntag, der zwar ohne Fieber oder weitere besondere Vorkommnisse vorbei ging, jedoch anfing zu flitzen war mir klar, dass es sich nicht um einen Sonnenstich handeln konnte. Ich beschloss den kommenden Tag abzuwarten und dann ggfs. das Krankenhaus in Asikuma aufzusuchen.

Am Montag, Ende des Ramadan, deshalb ein staatlicher Feiertag (fiel dieses Jahr mit dem 100. Geburtstag Kwame Nkrumahs zusammen) besuchte uns unsere Mentorin. Anlass ihres Besuches war zum einen die Checks fuer die kommenden Monate und zum anderen unsere Projekteplaene ueber die sie von einer Freiwilligen aus Accra zweifelhafte Informationen erhalten hatte und deshalb sicher gehen wollte, dass wir keinen Bloedsinn treiben bzw. planen. Durch ausgearbeitete Plaene zu mehr als 15 Projekten und Nachweisen der bereits verrichteten Arbeit konnten wir jedoch muehelos jegliche Bedenken zerstreuen und sie davon ueberzeugen, dass wir unsere Zeit sinnvoll nutzen. Nachdem wir uns noch nach den Neuankoemmlingen erkundigt hatten machte unsere Mentorin sich auch schon wieder auf den Weg, leider ohne unsere Buchbestellungen zu ueberreichen, denn die hatte sie in Accra vergessen. Spaeter am Nachmittag schaute noch einmal der Fussballcoach vorbei um sich zu vergewissern, dass alle Verletzungen verheilen bzw. bereits verheilt sind, des Weiteren bekraeftigte er noch einmal seine Ambition seine Spielern zu unterrichten.

Die Nacht von Montag auf Dienstag war fuer mich eine sehr unruhige und mehrmals unterbrochene Nacht, denn mein Magen-Darm-Trakt hatte sich noch immer nicht beruhigt. Dementsprechend beschloss ich nach dem Fruehstueck direkt ins Krankenhaus zu gehen; dorthin begleitete mich Enrico, der sich dort mittlerweile bestens auskennt da er selbst schon Patient gewesen war und auch Cora begleitet hatte. Dankbar fuer die Begleitung reihte ich mich in die lange Schlange der Wartenden ein. Nach Anmeldung, obligatorischem Wiegen und Blutdruckmessen kam ich nach einiger Zeit endlich zum behandelnden Arzt, der mich nach kurzem Gespraech mit einem Rezept direkt an die hauseigene Apotheke verwies, so dass ich meinen Krankenhausbesuch innerhalb von drei Stunden erledigte hatte, auch wenn es mir eher wie fuenf vorkam. Zuhause erfuhren wir von schockierenden Erlebnissen in der Schule, Bugs war von einer gigantischen gruenen Schlange (ca. 50 cm) "attackiert" worden, und konnte nur durch das beherzte Eingreifen der Schueler, die so lange mit Stoecken und Steinen auf die "Monsterschlange" einschlugen bis sie tot war, gerettet werden. In seinen spaeteren Berichten wuchs die Schlange um mehrere Meter. Wirklich aergerlich hingegen war, dass der einzige Schulcomputer nicht mehr funktioniert und wir nun erst einmal versuchen muessen diesen zu reparieren.

Mittwochs verblieb ich zu Hause, da mein Magen trotz Antibiotika mir noch immer Beschwerden bereitete, auch wenn diese minimal waren. Waehrend ich also mich durch intensive Schlaftherapie auskurierte, begannen Bugs, Enrico und Cora erstmals selbst zu unterrichten. Wobei sich Berichten zufolge insbesondere Enrico als Mathelehrer hervortat. Am Nachmittag mussten Cora und ich nach Swedru um bei der dortigen Poststelle unsere Pakete abzuholen, zu meiner Ueberraschung musste ich nur eine geringe Empfangsgebuehr von 5,40 Ghana Cedi zahlen. Meine Stimmung, durch meinen gesundheitlichen Zustand zuvor ein wenig gedrueckt, hob sich schlagartig. Wobei die blosse Tatsache ein Paket von daheim zu erhalten mindestens genauso grossartig war, wenn nicht sogar grossartiger als der Inhalt: Fussballschuhe, Schienbeinschoner, Michael Jackson Songs, eine sehr gute Zeitungsbeilage zum Thema Afrika und Entwicklung und vor allem Nutella. Donnerstags genossen wir das Fruehstueck mit Nutella und brachen danach zur Schule auf, wo auch ich erstmals ein wenig Mathe unterrichtete. Leider machte sich bereits am zweiten Tag unserer Unterrichtstaetigkeit unter den Lehrern scheinbar das Gefuehl breit, dass sie dadurch aus der Verantwortung genommen werden und sozusagen frei haben. Deshalb wollen wir in den kommenden Wochen unsere Aufmerksamkeit vor allem den Nachmittagsaktivitaeten, sprich Youth und Kids Club, zukommen lassen. Am Nachmittag machten wir Besorgungen fuer die anstehenden Projekte und verbrachten anderthalb Stunden im Internet-Cafe.

Teilten Enrico und ich uns am Donnerstag noch eine Matheklasse, uebernahm am Freitag jeder eine eigene Klasse, waehrend er erneut Mathe (lineare Gleichungen) unterrichtete, sprang ich fuer den abwesenden Englischlehrer ein. Auch wenn ich im Endeffekt nicht so viel schaffte wie ich mir erhofft hatte, hat es mir richtig viel Spass gemacht mit den Kindern zu arbeiten, die mir gegenueber sehr hoeflich und insgesamt leicht zu handhaben waren (Cora hingegen hatte da als einzige von uns Probleme). Waehrend ich aufgrund meines Krankenhausbesuchs am Dienstag die Schlange, sowie deren Toetung verpasst, wurde ich freitags selbst Zeuge des Eifers der Schueler Schlangen zu toeten unabhaengig davon, ob eine reelle Gefahr von der Schlange ausgeht oder nicht. Dieses Mal war die Schlange ein wenig groesser als 50 cm, aber noch immer keine ernstzunehmende Gefahr fuer irgendjemanden. Natuerlich ist mir nichtsdestotrotz bewusst, dass auch kleine Schlangen giftig und gefaehrlich sein koennen und folglich nehme ich das auch nicht auf die leichte Schulter ;)
Auf dem Nachhauseweg fielen mir die dunklen Wolken auf die sich ueber unserer Region tuermten und bereits im Trotro spuerte man den heftigen Wind, kaum waren wir aus dem Trotro ausgestiegen begann es zu schuetten, wir konnten uns noch gerade rechtzeitig in einer nahen Schule unterstellen. Von dort beobachteten wir trocken und geschuetzt, wie Regen und Wind um uns herum tobten. Von einem echten Sturm zu sprechen waere wahrscheinlich zu viel, aber der Wind drohte durchaus einige der Wellblechdaecher abzudecken und wie wir spaeter sahen, waren in unsere Allee einige kleinere Aeste runtergekommen. Unglueckerlicherweise hatte ich am Abend zuvor gewaschen und meine Waesche zum Trocknen rausgehaengt, welche nun natuerlich wieder pitschnass war.

Fuer Samstag planten wir in den Kakum-Nationalpark zu gehen, aber davon lest ihr dann demnaechst.

Montag, 21. September 2009

9ter Blogeintrag

Hier in Ghana empfinde ich das Telefonieren im Vergleich mit Deutschland als aeusserst guenstig, das gilt sowohl fuer innerhalb Ghanas, als auch fuer Gespraeche mit der Heimat. Fuer 5 Ghana Cedis (ca. 2,50 Euro) kann man mit dem Netzbetreiber MTN ungefaehr eine Viertelstunde nach Deutschland telefonieren, wie uns Freiwillige der ersten Generation erzaehlten soll der Anbieter Tigo noch guenstiger sein, dies kann ich nach eigener Ueberpruefung als feststehende Tatsache bestaetigen, denn fuer ein 25-minuetiges Gespraech mit meiner Schwester zahlte ich nur etwas mehr als drei Cedis. Gespraeche nach Nordamerika, sprich USA und Kanada, sind noch guenstiger, denn fuer die gelten die oertlichen Tarife (gilt fuer MTN, Tigo habe ich dementsprechend noch nicht getestet). Ob die "Free Night Calls" darin miteingeschlossen sind, weiss ich nicht. "Free Night Calls" ist ein Angebot, das es von mehreren Netzbetreibern gibt, bei dem man zwischen 12 Uhr nachts und sechs Uhr morgens kostenlos telefonieren kann, was dazu fuehrt, dass Ghanaer teilweise die ganze Nacht ueber telefonieren. Auch Bugs kam schon in den Genuss mitten in der Nacht einen Anruf zu bekommen und da er ohnehin kein Morgen-Mensch ist, trug es nicht unbedingt zu einem morgendliche Hochgefuehl bei. Wie beim Vorfall mit Enricos Foen bereits am Rande erwaehnt haben die meisten Ghanaer sehr kurze Haare, auch die meisten Frauen. Insbesondere junge Frauen und Maedchen haben genauso wie ihre maennlichen Altersgenossen bis auf wenige Millimeter kurzgeschorene Haare. Doch selbst bei den aelteren Frauen kann man sich nie sichern sein, ob sie tatsaechlich ihre eigenen echten Haare oder wie die meisten Frauen hier "kuenstliche" Verlaengerungen tragen. Wie sooft kann ich ueber die Gruende nur spekulieren und keine definitiven Antworten geben. Zum einen sind kurze Haare ungemein pflegeleicht, d.h. sie beanspruchen weder viel Zeit noch viel Wasser zum Waschen, zum anderen kann ich mir auch vorstellen, dass lange Haare bei den hier herrschenden Temperaturen eine selbst auferlegte Buerde darstellen, die nur allzu leicht zu vermeiden ist. Des Weiteren ermoeglichen es die "kuenstlichen" Verlaengerungen, Frisuren innerhalb kurzer Zeit mit relativ geringem Arbeits- und Zeitaufwand in staerkerem Ausmasse zu variieren oder fuer besondere Anlaesse herzurichten als es bei natuerlich gewachsenen Haaren der Fall waere. Trotz alle dem empfinde ich nach wie vor natuerliche lange Haare als attraktivste Variante, was allerdings auch mit meinem persoenlichen Schoenheitsideal zusammenhaengen koennte, das unbestreitbar von unserer westlichen Kultur gepraegt wurde. Montag war fuer uns ein sehr administrativ gepraegter Tag. Den gesamten Vormittag ueber planten wir moegliche Projekte und Aktivitaeten fuer unseren Kids und Youth Clubs, die wir an unserer Schule nach dem Vorbild unserer Vorgaenger weiterfuehren moechten. Insgesamt fassten wir 15 Projekte ins Auge, allerdings muessen diese auch noch mit dem Direktor und unserer Mentorin abgesprochen werden. Jener schrieben wir am Nachmittag auch prompt eine Email bzgl. ihres anstehenden Besuches am 21. September. Nach der erfolgreichen Stunde im Internet-Cafe war ich bester Laune und entschied den Rest des Nachmittags dafuer zu nutzen erstmalig nach meiner Verletzung ein ganz leichtes Laufprogramm zu absolvieren, mittlerweile war auch die vom Arzt verordnete Schonzeit vorueber. Zu meiner Erleichterung machte mein Knie absolut gar keine Probleme, zwar spuerte ich recht schnell die Ermuedung des Knies, aber ich konnte die Teile des Lauf-ABCs, an die ich mich noch aus Fussballerzeiten erinnerte, ohne Schmerzen und ohne Einschraenkungen durchlaufen. Besonders erfreulich war, dass ich nicht alleine laufen musste, denn ein kleiner Junge fand Interesse daran mit mir zu laufen, und wich nicht mehr von meiner Seite. Pakwuesi, der zehn Jahre alt ist und aehnlich stolze Schneidezaehne hat wie Ronaldinho, folgte mir auf Schritt und Tritt, wie ein Pantomime stets bemueht meine Bewegungen auf das Genaueste zu kopieren, was ihm groesstenteils auch gelang, lediglich beim "Ueber-Kreuz-Laufen" reichten seine koordinativen Faehigkeiten nicht aus und selbst meine Anleitungsversuche waren leider ergebnislos, was seinem Enthusiasmus aber keinen Abbruch tat. Nachdem ich mein leichtes Laufprogramm beendet hatte, bedankte ich mich bei ihm fuer die Gesellschaft und teilte ihm mit, dass ich am folgenden Tag wieder laufen wuerde, falls er denn Lust haette wieder mitzumachen. Dienstag brachen wir zu dritt, da Enrico noch immer an Malaria erkrankt war, direkt nach dem Fruehstueck auf, um moeglichst schnell an die Schule zu kommen, denn wir waren im Besitz der Schluessel zu mehreren Raeumen unter anderem auch dem Buero des Direktors, in welchem wiederum sich die Schluessel fuer weitere Raeume befanden, so dass alle von uns abhaengig waren. Bei unserer Ankunft stellten wir erleichtert fest, dass wir scheinbar nicht zu spaet waren, denn bis auf drei wartenden Lehrern und ein paar wenigen Schuelern war niemand da. Nachdem wir alle auf Fanti begruesst hatten, haendigten wir sofort die Schluessel ueber, damit die Klassenzimmer geoeffnet werden konnten. Kurz darauf kam auch der Headmaster, bevor wir ihm nicht ganz ohne Stolz unsere bearbeiteten Raeume zeigten, erkundigte er sich nach unser aller, aber natuerlich insbesondere Enricos Wohlbefinden. Wir waren noch nicht einmal eine halbe Stunde an der Schule, als Cora sagte es ginge ihr so schlecht, dass sie gerne nach Hause wolle, sie hatte sich die zwei Tage zuvor ueber Kopfschmerzen beklagt. Da sie Bugs' Angebot sie zu begleiten ablehnte entschieden Bugs und ich uns zu bleiben, so dass schlieslich Enrico Cora zum Krankenhaus begleitete musste, nachdem sie nach Hause gegangen war. Der Krankenhausaufenthalt sollte sich als um einiges langwieriger erweisen als Enricos erster Besuch, letztendlich verbrachten sie mehr als vier Stunden dort. Um letztendlich auch die Diagnose Malaria zu erhalten, und das obwohl sie regelmaessig ihre Prophylaxe genommen hatte. An dieser Stelle moechte ich noch einmal darauf verweisen, dass Malaria hier eine sehr haeufige Krankheit ist, die meisten Freiwilligen der ersten Generation waren waehrend ihres Jahres ein oder auch mehrere Male an Malaria erkrankt, selbst wenn sie, wie auch Cora, ihre Prophylaxe, Moskitonetze und Moskitosprays ununterbrochen benutzt haben, eine Garantie gibt es einfach nicht. Was im Umkehrschluss natuerlich auch nicht bedeutet, dass wir uns unnoetigen Risiken aussetzen, d.h. wir schlafen nach wie vor unter unseren Moskitonetzen etc. Waehrend Enrico und Cora also im Krankenhaus sassen, nahmen Bugs und ich an der ersten Lehrerversammlung des neuen Schuljahres teil, dabei zaehlte ich (Bugs und mich ausgenommen, den Headmaster miteingeschlossen) sechs Lehrer und sieben Lehrerinnen. Da der Headmaster das Zusammentreffen mit den Direktoren der umliegenden Schulen am Donnerstag abwarten musste, konnte er noch keine verbindlichen Aussagen bzgl. des Lehrplans und der Klassenzuteilung machen, weder fuer uns noch fuer die Lehrer. Er skizzierte wie er sich den Wochenverlauf vorstelle bis zum erneuten Treffen am Freitag, an welchem er die Ergebnisse der Direktor-Versammlung mit uns teilen wolle. Der wichtigste und umfangreichste Punkt der bis zum Ende der Woche erledigt sein musste war die Instandsetzung des Schulkomplex, sprich intensives Putzen aller Raeume, "Maehen" (mit Macheten) der Schulwiese und vorerst bis zum Treffen der Direktoren kein regulaerer Unterricht. Fuer uns und die Lehrer bedeutete das vor allem sitzen, beobachten und gelegentlich Anweisungen geben, wobei das lediglich die Lehrer taten. Nach ca. zwei Stunden entschieden einige der Schueler genug geputzt, genug Gras geschnitten zu haben und ein paar begannen Fussball zu spielen, waehrend andere noch immer fegten. Das Angebot des Headmasters jederzeit zum Mittagessen gehen zu koennen, nahmen wir dankend zu angemessener Zeit war und versprachen am folgenden Morgen wieder puenktlich zu erscheinen. Den spaeten Nachmittag verbrachte ich erneut mit einer leichten Laufeinheit, wobei Pakwuesi mich direkt vor unserer Haustuer erwartete, um mich zu begleiten. Allerdings blieb es dieses Mal nicht bei einem Begleiter, sondern im Laufe meines Programms wurden es immer mehr, auch wenn sie teilweise nur von der Seite "Obroni, Obroni" riefen. Durch die Anwesenheit der anderen Kinder abgelenkt, moeglicherweise durch ihr Beiwohnen auch seiner selbst bewusst geworden, stoppte Pakwuesi mit mir zu laufen und beschloss mir von der Seite zuzuschauen. An seiner Stelle folgte mir fuer zwei Runden um den Platz ein anderer Junge, dessen Name ich leider nicht erfuhr. Noch bevor ich mein Laufprogramm beendete okkupierten Pakwuesi und einige Altersgenossen unsere Veranda; dort taten sie in erster Linie zwei Dinge, zum einen drueckten sie sich ihre Nasen an unseren Fensterscheiben platt beim Versuch moeglichst viel vom Inneren unseres Hauses zu erkennen und zum anderen erwarteten sie meine Rueckkehr. Nachdem Bugs ihnen das Starren durch das Aufhaengen von Vorhaengen erschwert hatte und mein langsames Laufprogramm sich in die Laenge zog, wurden die Kinder ungeduldig und so rueckte ich wieder in den Fokus ihrer Aufmerksamkeit und sie von unserer Veranda ab, nahe ans Fussballfeld heran. Kaum hatte ich mein Programm beendet, folgten mir alle Kinder bis an die Haustuer heran und nahmen nachdem ich eingetreten war, wieder ihre Beobachterstellungen an den Fenstern ein. Mein anschliessendes Fitnessprogramm unterbrachen, sie immer wieder durch "Klopf-Streiche", was dazu fuehrte, dass ich es fast schon bereute Pakwuesi am Tag zuvor gefragt zu haben, ob er erneut mit mir laufen wolle. Im Zuge ihrer "Klopf-Streiche" fragten die Kinder auch nach Geschenken fuer sie, diese Art von Betteln begegnet uns hier immer wieder. Das "Betteln" ist oftmals nicht einmal ernst gemeint. Insbesondere die Kinder fragen schlicht weg aus Prinzip den Weissen, ob er ihnen nicht Wasser, Essen, Geld, Computer, Spielzeug oder seine Kamera schenkt, unabhaengig davon, ob sie Hunger oder Durst haben, das Geld brauchen oder nicht, darum geht es nicht, es geht darum den "reichen Weissen" darum zu bitten. Normalerweise gehe ich nicht einmal darauf ein, doch dieses Mal war ich genervt und entschied deshalb die Rollen zu tauschen: Unabhaengig davon wonach sie mich fragten, ich behauptete es nicht zu haben, es aber gerne auch zu besitzen, und wenn sie es haetten sollten sie es mir doch bitte geben. Durch mein Verhalten verwirrt beschlossen die Kinder uns nicht weiter zu stoeren und zogen sich zurueck. Mittwoch verbrachten Bugs und ich, Enrico und Cora hatten Ruhe verordnet bekommen, einen nahezu ereignislosen Vormittag in der Schule, der lediglich durch den Einfallsreichtum einiger Schueler , die nach genuegend "Maehen" aus zwei Holzstaendern und einem Ast eine Hochsprung-Anlage bauten, und unserem Headmaster, der die Kindergartengruppe wie ein Hirte seine Schar schwarzer Schaefchen ueber das Schulgelaende leitete, erhellt wurden. Manch eine wuerde wohl sagen, drollig sei ein passender Ausdruck gewesen. Nachmittags wollten wir Maenner zwar alle ins Internet, aber nur Enrico schaffte es auch, fuer Bugs und mich gabs trotz langen Wartens keinen Computer. So dass wir das auf den folgenden Tag verschoben. Kurz vor dem Abendessen schaute Emmanual kurz mit seiner Babyschwester (gerade einmal zwei Monate) vorbei und zu unserer Freude weinte sie nicht angesichts unserer seltsamen Hautfarbe, selbst als Enrico sie auf den Arm nahm. Was mich dann zur Frage fuehrte, ob Babys mit zwei Monaten ueberhaupt bereits Farbunterschiede erkennen koennen. In jedem Fall stellte Enrico wieder einmal sein Cliche-Foto-Tauglichkeit unter Beweis. Den Donnerstagvormittag verbrachten wir drei Maenner in der Schule mit Gespraechen vor allem mit Jedro, dem wir auf Nachfrage unter anderem auch das deutsche dreigliedrige Schulsystem erklaerten oder es zumindest versuchten. Der spaetere Internet-Versuch stellte sich durch Stromnetz- und Ersatzgeneratorausfall als langwieriges und nervenaufreibendes Zwischenspiel heraus. Den gesamten Nachmittag verbrachten wir Maenner damit auf unseren Helfer Congo zu warten, der so liebenswert war uns beim Transport unserer Regale zu helfen, obwohl er gleichzeitig arbeiten musste; deshalb dauerte es auch bis nach sechs bis er endlich kam, aber da wir keine anderen Plaene hatten machte das auch nichts aus. Zusaetzlich zu unseren weiteren Regalen hatte Lawrence uns kostenlos einen Schuhstaender gefertigt, als Aufmerksamkeit fuer die bisherigen Auftraege. Freitagmorgen begaben wir uns zur Schule um der Lehrerversammlung beizuwohnen. Ein wichtiger Tagespunkt, neben der Klassenzuordnung, war die Ermahnung des Kollegiums zu mehr Disziplin durch den Headmaster, sehr deutlich machte er dabei, dass er es begruesse, wenn jegliche Berichte ueber Sachbeschaedigungen durch Dorfbewohner, Kritik jeder Art etc. ueber die richtigen Wege gehe, denn sonst verliefe es im Sand. Zudem verdeutlichte er, dass er Loyalitaet von und innerhalb der Lehrerschaft erwarte, ansonsten koenne die Schule nicht funktionieren. Da vor allem die restlichen Lehrer fast ausnahmslos auf Fanti zurueckgriffen, blieb mir einiges unerschlossen, doch ich vermute, dass die Schule innerhalb des Dorfes einen gewissen Widerstand erfaehrt. Weshalb die Lehrer auch angehalten sind, darauf zu achten was sie in Anwesenheit der Kinder ueber das Dorf, oder moegliche Sachbeschaedigungen/ Diebstaehlen von Dorfbewohnern sagen. Die Versammlung, die nach zwei Stunden Wartens begann, zog sich ueber mehrere Stunden hin, in welchen wir nur kurz zu Wort kamen und nur wiederholten, was wir die vergangenen Tage schon mit dem Headmaster besprochen hatten, naemlich, dass wir die ersten Wochen dem Unterricht beiwohnen moechten, um spaeter ggf. selbst zu unterrichten, unser Hauptaugenmerk aber auf dem Kids und Youth Clubs liege. Des Weiteren kamen die Lehrer zur Uebereinstimmung jeden zweiten Freitagnachmittag von uns Computerunterricht zu erhalten. Wie das gesamte Treffen ueber hielt sich dabei, das Engagement und die Begeisterung der Lehrer sehr in Grenzen. Das Ende der Versammlung bedeutete zugleich den Beginn des Volleyballspiels der aktuellen Schueler gegen Ehemalige, da wir leider unserer Gastmutter gesagt hatten, dass wir um 14 Uhr zum Essen daheim seien, mussten wir noch vor Ende des Volleyballspiels und lange vor Beginn des anschliessenden Fussballspiels (wieder aktuelle gegen ehemalige Schueler) den Heimweg antreten. Am Nachmittag konnte ich mich endlich mal wieder lange und ungestoert meinem Lauf- und Fitnessprogramm widmen. Fuer Samstag war ein Tag in Cape Coast einschlieslich Besichtigung des Castles angesagt, aber davon mehr das naechste Mal.

Montag, 14. September 2009

Eine bemerkenswerte kulturelle Eigenheit, der wir taeglich begegnen, ist das morgendliche Fegen. Mit Hilfe eines aus getrockneten Palmblattteilen gefertigten Handbesens wird morgens, d.h. bereits recht bald nach Sonnenaufgang kann damit angefangen werden, zuerst das eigene Zimmer, dann vor der eigenen Haustuer und letztendlich auch noch Teile der Fusswege/ Pfade/ Strassen gefegt. Das Fegen wird, so scheint es, ausschlieslich von Frauen oder Dienstpersonal ausgefuehrt. Auf mein Nachfragen, warum denn auch Teile der Strassen gefegt werden, konnte mir unser Gastbruder Brian auch keine fundierte Antwort geben, er vermutet (auch wenn er persoenlich es fuer wenig sinnvoll haelt), dass es der Optik und des Plastikmuells wegen gemacht wird. Meine Tutorin vom Vorbereitungsseminar hatte die These aufgestellt, dass durch das Fegen moeglichen Moskitobrutstaetten oder unliebsamen Ueberraschungen wie Schlagen unter gefallenen Blaetten entgegengewirkt wird. In jedem Fall war es zu Beginn ein ungewohnter Anblick jeden Morgen Frauen zu sehen, die die Strasse fegen, doch mit der Zeit ist es Teil unseres taeglichen Ablaufs geworden.

So weit ich das beurteilen kann, sehe ich im Verhalten ghanaischen Kinder untereinander einen grossen Unterschied zum Umgang deutscher Kinder miteinander. Ich habe den Eindruck, dass die ghanaischen Kinder sehr grob miteinander umgehen, oftmals wird mit Steinen geworfen, mit Fauesten ausgeteilt, mit Stoecken geschlagen und/oder an Haaren gezogen. Doch das grobe Verhalten beschraenkt sich nicht nur auf Altersgenossen, auch Tiere in erster Linie Hunde und Katzen, aber auch Eidechsen und sonstige Kreaturen, werden schnell Opfer kindlicher Maltraetierungen, so bspw. sahen wir einmal auf dem Weg zum Abendessen zwei an der Huefte aneinander geklebte Hunde. Zwar kann ich nicht mit Sicherheit sagen, dass fuer diesen Vorfall Kinder verantwortlich waren, es besteht allerdings eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass dem so ist. Auch woher dieses ruppige Verhalten untereinander und gegenueber Tieren ruehrt kann ich nicht mit Gewissheit sagen, jedoch gibt das aehnliche Verhalten der Erwachsenen gegenueber Tieren Anlass zur Vermutung, dass Kinder diese Verhaltensmuster einfach adaptieren. Der raue Umgang unter den Kindern laesst sich vermutlich auf Erziehungspraktiken zurueckfuehren, denn anders als in Deutschland werden Kinder hier noch recht haeufig von Eltern, anderen aelteren Familienmitgliedern (Tante, Onkel etc.), Erziehungsberechtigten oder auch Lehrern durch Schlaege diszipliniert; was aber natuerlich nicht bedeutet, dass alle Eltern und Lehrer ihre Kinder/Schueler schlagen, das zu behaupten waere schlicht weg gelogen. Interessant zu beobachten ist auch, dass Eltern nur selten eingreifen, selbst wenn es zu gewaltsamen (Steine,Stoecke) Auseinandersetzungen/Konflikten unter Kindern kommt. Diese Teilnahmslosigkeit seitens der Eltern koennte ein weiterer Faktor sein, warum der raue Umgangston unter Kindern sich so hartnaeckig praesentiert. War dieses Verhalten der Kinder (und auch der Erwachsenen) zu Beginn sehr befremdlich, so muss ich leider sagen, dass ich persoenlich mich mittlerweile an den Anblick gewoehnt habe, was allerdings nicht gleichzusetzen ist mit Akzeptanz oder Gleichgueltigkeit, ich habe lediglich eine gewisse emotionale Distanz dazu, was das Leben hier betraechtlich erleichtert. Hinzufuegen moechte ich noch, dass aus offensichtlichem Anlass eines unserer geplanten Projekte fuer Youth und Kids Clubs an der Schule in Ankukrom gezielt den Umgang unter den Schuelern verbessern soll, aber dazu mehr sobald das Projekt tatsaechlich angelaufen ist.

Dienstagnachmittag erbrachte das Internet-Cafe unteranderem aufgrund eines Stromausfalls eine unterdurchschnittliche Leistung, weshalb Enrico und ich unseren Besuch dort auch eine Stunde kuerzer gestalteten als zuvor geplant. Auf dem Rueckweg besorgten wir ein paar Kleinigkeiten fuer unseren Haushalt, bevor wir Suzanna und eine ihrer Freundinnen trafen, die sich nach Enricos Wohlbefinden erkundigten. Zu unserer Belustigung versuchte Suzannas Freundin uns spasshaft zu ueberzeugen, dass sie die gleiche Hautfarbe habe wie Enrico. Nach diesem Intermezzo war das restliche Tagesprogramm sehr entspannend, abends kam Emmanual zum Kartenspiel vorbei, Frank ist seit dem Wochenende in Cape Coast, da die Semesterferien vorueber sind.

Mittwochvormittag nach dem das Pottwal-Baby endlich auch seinen farbigen Anstrich bekommen hatte, begannen wir das vorerst letzte Element des Recreational Rooms anzubringen, basierend auf einer Vorlage von Bugs zeichnete Enrico ein Labyrinth an die Wand, das ich wiederum ausmalte, waehrend Enrico und ich am Labyrinth arbeiteten, begann Bugs die von uns bearbeiteten Raeume zu kehren und aufzuraeumen. Nach getaner Arbeit warteten wir vergeblich auf den Headmaster, der sich erst beim Fruehstueck telefonisch fuer den fruehen Nachmittag angemeldet hatte. Durch Enricos Anruf erfuhren wir, dass er leider nicht mehr kommen koenne, da er unerwartet reisen musste, jedoch kuendigte er an, an einem der folgenden Tage vorbeizuschauen. Den spaeten Nachmittag verbrachte ich damit meine "Fitnessgeraetschaft" zu erweitern, neben einer Langhantel habe ich mir, natuerlich auch aus Bambus und Zementbloecken, zwei Kurzhantel gebaut, so dass ich nun noch differenzierter und effizienter trainieren kann. Abends schaute Emmanual wieder vorbei, der es bereits bereute nachmittags am Fussballtraining teilgenommen zu haben, denn da seit Anfang September offiziell die Vorbereitung fuer die neue Second Division (Dritte Liga)- Saison laeuft, wurde die Trainingsintensitaet und auch die Trainingsfrequenz deutlich erhoeht.

Donnerstags beendeten wir mit der Fertigstellung des Labyrinths unsere Arbeiten in den Raeumen, so dass Kehren, Muell-Sammeln und Aufraeumen, sowie die Dokumentation unserer verrichteten Arbeit alles war, was zu tun blieb. Erneut warteten wir leider vergeblich auf den Headmaster, der sich sonst als sehr zuverlaessig praesentiert hatte, jedoch muss ich zu seiner Entschuldigung auch sagen, dass er zum einen weit entfernt von der Schule wohnt und zum anderen durchaus wichtigere Verpflichtungen hat als uns bei der Arbeit zuzuschauen. Nach einem gescheiterten Versuch das Internet zu benutzen entschieden wir uns den Rest des Tages durch Lesen, Spielen (Pokemon, Football Manager, Karten, Schach) und witzige Unterhaltungen zu verbringen. Insbesondere nach dem Abendessen als wir zu dritt, Cora war noch immer in Tamale, Karten spielten, aber schnell die Lust verloren, hatten wir lustige Gespraeche ueber die vergangenen Abschlussfeiern, ehemalige Lehrer und witzige Aktionen von Freunden; so viel wie an diesem Abend hatte ich schon laenger nicht mehr gelacht. Wir Maenner verstehen uns nicht erst seit dem Abend, sondern schon von Anfang an, ungemein gut, was nicht zuletzt daran liegt, dass wir gemeinsame Interessen hegen, aber vor allem, weil wir genuegend Feingefuehl haben um das richtige Verhaeltnis aus Naehe und Distanz zu finden.

Durch einen morgendlichen Anruf beim Headmaster erfuhr ich Freitags, dass er leider noch immer verreist sei und wir uns deshalb erst zur Schuleroeffnung nach den Sommerferien, folglich am Dienstag, sehen wuerden. Ueberschattet wurde der Freitag von verschiedenen Vorfaellen, wechselhaftes Wetter (an sich zu vernachlaessigen aber in Kombination doch ein stimmungsdrueckendes Element), einer recht ruppigen Email unserer Mentorin, Enricos kraenklichem Zustand (als waer der Fuss nicht schon genug) und dem unweigerlichem Ende unserer Maenner-WG. Bedingt durch Enricos Krankheit entschlossen wir uns den bereits gefassten Plan eines Nationalpark-Besuches fuer Samstag zu verwerfen und stattdessen einen Trip zum Krankenhaus nach Asikuma zu machen.

Doch auch diesen Plan verwirklichten wir nicht, da er sich besser fuehlte, zwar noch nicht gesund, aber zu gesund fuer einen Arztbesuch. So verbrachten wir den Tag lesend, spielend (insbesondere Bugs war ans Football Manager Spiel gefesselt) und hingen in Gedanken der vergangenen Woche hinterher. Gerade als wir aus der Tuer treten wollten um zum Abendessen zu gehen, das wir wie alle Mahlzeiten im Haus unserer Gastfamilie zu uns nehmen, fiel der Strom aus und ploetzlich war es dunkel. Zum ersten Mal konnten wir uns nicht auf die Strassenlampen unseres Compounds verlassen, sondern griffen auf unsere Taschenlampen zurueck, was unweigerlich in einem "Laserschwert"-Kampf zwischen Bugs und Enrico resultierte. Nach dem Abendessen nutze ich den Stromausfall um fuer wenige Minuten die Finsternis der ghanaischen Nacht in mich aufzusaugen, in knapper Entfernung von unserem Haus lauschte ich in absoluter Dunkelheit dem Rascheln, Summen und Zirpen der Insekten und Buschtiere, dabei spuerte ich ein Gefuehl von Freiheit, das uns das hektische deutsche Leben zu oft verwehrt.

Sonntagmorgen nach dem Fruehstueck entschied sich Enrico doch den Arzt aufzusuchen. Unsere Gastmutter (Florence) rief so gleich ihren Stammtaxi-Fahrer an, der uns drei Maenner nach Asikuma brachte, dort mit uns verharrte und uns letztlich nach Hause fuhr, ohne von uns eine Bezahlung zu verlangen. Ich vermute stark, dass Florence ihn bezahlte oder noch bezahlen wird, denn sie moechte sich immer angemessen um uns kuemmern, was ihr auch sehr ruehrend gelingt. Im Krankenhaus stellte der Arzt nach einiger Zeit und ein wenig Aufregung, weil Enrico bei der Blutabnahme ohnmaechtig wurde, fest, dass Enrico Malaria 1+ hat, daraufhin verschrieb er ihm einige Medikamente, gab ihm einige Anweisungen bzgl Essen und Trinken und entliess ihn in unsere Obhut. Somit haben wir nun also unseren ersten Malariafall und ich kann, als Aussenstehender wohlgemerkt, Entwarnung geben, es ist nicht mal annaehernd so schlimm wie man es sich vielleicht in Deutschland vorstellt. Den Nachmittag verbrachten Bugs und ich mit ein wenig Fitnessprogramm, bis irgendwann Emmanual vorbeischaute, allerdings blieb er nicht lang, da er recht bald zum Abendessen musste. Fast vergessen zu erwaehnen habe ich, dass wir seit ungefaehr zwei Wochen kein fliessend Wasser mehr haben und so uns mit Wasser aus unserer Reserve-Tonne und einer Kelle duschen muessen, denn der Klempner ist leider auch noch krank.

Dienstag, 8. September 2009

Fuer meine kulturelle Besonderheit der Woche habe ich mich fuer zwei Gegebenheiten entschieden, die ich als sehr markant empfinde. Jedem Besucher Ghanas faellt bereits am ersten Tag auf, dass die Menschen so gut wie nie Eimer, Kisten, Holz oder sonstige Gegenstaende einfach mit den Haenden tragen, sondern stets die betreffenden Sachen auf dem Kopf platzieren, dort balancieren und nur in seltenen Faellen mit den Haenden stabilisieren. Somit werden nahezu alle Objekte, von Wassereimern ueber zu verkaufende Items/ Essenswaren bis hinzu Werkzeugen, auf dem Kopf getragen, diese Praktik geht so weit, dass wir Jaeger teilweise mit ihren Waffen auf dem Kopf in den Busch marschieren oder von dort zurueckkehrend sehen. Beeindruckend ist die Geschicklichkeit der Menschen, die meist die Objekte direkt auf dem Kopf tragen, manche wickeln ein Tuch zu einem Kringel um es als Unterlage zu nutzen und so ihrem Kopf Erleichterung zu verschaffen.

Die zweite Besonderheit ist, dass ich hier bereits einigen Menschen begegnet bin und immer wieder begegne, die Narben im Gesicht tragen, was an sich nichts aufsehenerregendes ist, da ich ja auch durch filigranes morgendliches Verhalten mir eine offensichtliche Narbe an meiner linken Augenbraue zugezogen habe. Was die Angelegenheit jedoch erwaehnenswert macht ist zum einen die grosse Anzahl der Menschen, die solche Narben im Gesicht tragen, und zum anderen die Beschaffenheit der Narben. Manche tragen zwei Narben auf den Wangen, jeweils eine unterhalb des Auges auf Hoehe des Nasenfluegels, insbesondere diesen sieht man eindeutig an, dass sie keine Unfallursache haben, vielmehr weisen sie eine Symmetrie auf, die darauf schliessen laesst, dass es sich hierbei um praezise, zeremoniell zugefuegte Narben handeln muss. Auf Nachfrage bei Emmanual erklaerte er mir, dass vor allem Menschen aus dem Norden Ghanas solche Male tragen und, dass damit ihre Stammeszugehoerigkeit ausgedrueckt wird. Er fuegte hinzu, dass die Anzahl sehr unterschiedlich sein koenne, und es manche gebe, die sogar fuenf oder mehr solcher Stammesmale tragen.

Noch waehrend ich in unserem Stamm-Internet-Cafe sass, hoerte ich wie draussen das Festival zu Ehren afrikanischer Geschichte und Tradition, von dem Frank uns den Tag zuvor berichtet hatte, im Gange war. Kaum war mein Internetbesuch durch einen Stromausfall vier Minuten zu frueh sehr abrupt beendet worden, verliess ich das Internetcafe um den Umzug zu beobachten. Ich kann kaum sagen was beeindruckender war: Die Taenzer und Trommler, die jeden einzelnen der Chiefs begleiteten oder die Chiefs selbst, die reich geschmueckt sich unter Baldachinen in Saenften tragen liessen. Fasziniert von den Chiefs, der Musik, dem Tanz und den verkleideten Kindern und Jugendlichen, versuchte ich so viele Fotos wie moeglich zu machen um diese Momente festzuhalten. Nachdem ich den Festivalumzug ausgiebig betrachtet hatte, machte ich mich daran Cape Coast ein wenig auf eigene Faust zu erkunden. Leider machte mir gerade dabei das Festival einen Strich durch die Rechnung, da zusaetzliche Menschenmengen das freie Bewegen in den Strassen sehr einschraenkten. So stieg ich nur zu zwei etwas hoeher gelegenen Kirchen hinauf, um mal einen Blick von oben auf Cape Coast zu haben. Noch immer zog sich der Umzug durch die Strassen der ehemaligen Hauptstadt der britischen Kolonie Goldkueste. Doch ueber Cape Coast werdet Ihr im Laufe des Jahres noch genug zu lesen bekommen. Als ich bereits im Trotro auf dem Weg nach Mankessim sass und wir kurz davor waren Cape Coast zu verlassen, blickte ich aus dem Fenster und sah zu meinem Erstaunen einen Affen auf einer Hausveranda sitzen. Da wir in unsere WG untereinander immer wieder scherzen, wie bloed es sei, dass wir nie Affen sehen, weil das ja eigentlich der einzige Grund ist, weshalb wir hier sind, war ich dementsprechen gut gestimmt als Erster endlich einen Affen gesehen zu haben, was ich natuerlich insbesondere Bugs per SMS sofort unter die Nase reiben musste. Nur um abends eine SMS zu bekommen, dass er seinerseits auch Affen in Accra gesehen habe.

Zurueck in Ajumako beschloss ich den Rest des Nachmittags zu nutzen um das direkt hinter unserem Haus beginnende Buschland ein wenig zu erkunden; das dichte Gruen wird von einigen gut ausgetretenen Pfaden durchteilt und wirkt nur auf den ersten Blick unberuehrt, denn bereits hinter der zweiten oder dritten Biegung ist eine kleine gerodete Flaeche; nichtsdestotrotz beeindruckte mich das Dickicht aus Palmen, Bambus, Straeuchern und Baeumen, das die Schmetterlinge verschiedenster Farben und feingesponnene Spinnennetze beherbergt.
Den Rest des Wochenendes war Entspannen angesagt, die Ruhe geniessen, kleine Verbesserungen am Haus vornehmen bspw. bauten Enrico und ich endlich eine Vorrichtung fuer unseren Duschvorhang, was eine spontane Aktion am Sonntagmorgen war (noch vor dem Fruehstueck). Ausserdem startete ich ein persoenliches "Projekt" in unserem Haus, und zwar habe ich begonnen mir Fitnessgeraete zu bauen, es beschraenkt sich zwar bisher auf eine Vorrichtung fuer Klimmzuege und ein "Geraet" zum Training der Unterarme, aber das "Projekt" hat ja auch gerade erst begonnen und ist eine Ergaenzung zu den Uebungen, dich bereits ohne "Geraete" machen kann.

Sonntagmittag puenktlich zum Mittagessen kehrte Bugs aus Accra zurueck, erleichtert endlich aus der hektischen Hauptstadt zurueck im ruhigen beschaulichen Ajumako zu sein. Puenktlich um fuenf fanden wir uns dann mit Brian und Emmanual zum Qualifikationsspiel Ghana vs. Sudan im Wohnzimmer unserer Gastfamilie ein. Leider musste Enrico fuenf Minuten nach Anpfiff gehen, da er seinen Arzttermin am Montagmorgen in Accra wahrnehmen wollte und deshalb die Nacht bei anderen Freiwilligen in Accra verbringen musste. Der Sieg war aus ghanaischer Sicht eine ohne grosse Muehe erledigte Pflichtaufgabe, wodurch Ghana als erstes afrikanisches Land dieses Jahr (Suedafrika ist als Gastgeber automatisch qualifiziert) und zum zweiten Mal in der Geschichte Ghanas sich fuer die Endrunde einer Fussballweltmeisterschaft qualifizierte.

Montagmorgen hiess es dann mit Bugs zusammen die grobe Nachlaessigkeiten unserer Freitagshelfer auszubessern, so verbrachten wir den Vormittag damit das Alphabet zu vervollstaendigen und auszubessern. Als das erledigt war schlossen wir das Streichen mit der Ausbesserung der Aquariumswand fuer den Montag ab, zurueck in Ajumako besorgten wir Materialien fuer die naechsten Arbeitstage und fanden endlich einen Schreiner um uns Regale in der Wohnung zu installieren.
Dieses Mal war es Enrico, der es schaffte genau auf dem Weg zum Mittagessen wieder zu uns zustossen, auch er konnte seine Erleichterung wieder zu Hause zu sein nicht verbergen, insbesondere da das Wohnklima in der Freiwilligen-WG in Accra scheinbar sehr spannungsgeladen ist. (Ich habe bewusst "zu Hause" geschrieben, denn das ist Ajumako mittlerweile fuer uns geworden.) Waehrend ich den spaeten Nachmittag nutzte um mir im Buschland einen Bambusstamm zu faellen um diesen zu einer Hantelstange um zu bauen, bekamen wir Besuch von unserem Coach. Ich stiess ein weniger spaeter zum Gespraech dazu, weil ich wie gesagt im Buschland war. Hintergrund der Stippvisite war zum einen Enricos Verletzung, zum anderen aber auch eine Frage des Coaches an uns: Er moechte seine Spieler nicht nur auf dem Fussballfeld ausbilden, sondern auch ausserhalb des Platzes bilden. Da die meisten jedoch nach Senior oder sogar Junior High School ihre Schullaufbahn beendet haben, sind ihre Kenntnisse vor allem was Mathe und Englisch betrifft sehr eingeschraenkt, deshalb moechte der Coach mit Enricos und meiner Hilfe die Spieler zwei Mal in der Woche unterrichten. Beeindruckend wiederum war die Entschlossenheit des Coachs seine Spieler zu ihrem Glueck (Bildung) zu zwingen, denn wie er uns mitteilte, hatte er den Spielern gesagt, wer nicht am Unterricht teilnimmt, fliegt aus der Mannschaft. So vereinbarten wir Dienstag- und Donnerstagabend zusaetzlich zu unser offiziellen Projektstelle an der Schule in Ankukrom die Spieler ein wenig zu unterrichten und den Coach zu unterstuetzen.

Dienstagvormittag gestalteten wir, indem wir die Fenster und Tuerriegel reparierten/ bzw. austauschten, ausserdem ergaenzten wir unsere Meereswand mit einem Pottwalbaby, einem Hai und einem Rochen. An die gegenueberliegende Wand zeichnete Enrico eine Koerpergroessenleiste in cm und inch, so dass die Schueler sowohl das metrische als auch das britische System kennen lernen. Den Nachmittag planten wir mit Internetrecherche und privaten Emails etc. in unserem neuen Internet-Cafe hier in Ajumako zu verbringen.

Samstag, 5. September 2009

Wichtiger Hinweis: Alle hier geschilderten Erlebnisse und Erfahrungen sind als exklusive Ereignisse zu betrachten, es handelt sich hierbei um meine persönlichen und nicht verallgemeinerbaren Erfahrungen, die keinen Anspruch auf allgemeine Gültigkeit haben.

Zu Beginn meines Eintrages werde ich von nun an immer ein oder zwei Gegebenheiten oder Ereignisse schildern, die ich kulturell auffaellig, interessant oder sonst in irgendeiner Weise bemerkenswert finde. Bevor ich jedoch dazu komme, moechte ich anmerken, dass neben Euch in Deutschland (oder wo ihr Euch auch in der Welt herumtreibt ;-)), anscheinend auch das ghanaische Verkehrsministerium meinen Blog zu verfolgt; denn seitdem ich den Post bezueglich der im laendlichen Raum fehlenden Fahrbahnmarkierungen veroeffentlicht habe, werden nahezu alle Strassenabschnitte zwischen Ajumako und Mankessim mit Fahrbahnmittel- und Randstreifen versehen.

Als einen klaren kulturellen Unterschied empfinde ich die Rolle der Polizei, die, so weit wir es bisher durch Nachfragen erfahren haben, unter der ghanaischen Bevoelkerung einen sehr schlechten Ruf hat. Ueber etwaige Kompetenzen in Sachen Verbrechensaufklaerung kann ich keine fundierte Meinung abgeben und lediglich wiedergeben was mir Ghanaer erzaehlt haben, und zwar, dass die Polizei keine Verbrechen aufklaert. Was ich aber persoenlich schon beobachten konnte ist die Korruption der Polizei: Taxis und Trotros werden unter dem Vorwand der Fahrzeugpapierkontrolle angehalten einzig und allein um einen geringen Geldbetrag zu kassieren, der im Vorhinein vom Fahrer zwischen die Papiere gesteckt wird. Beobachtet habe ich dieses Vorgehen mit Enrico zusammen auf einer Taxifahrt von Ankukrom nach Mankessim, als unser Taxifahrer seine Papiere zur Hand nahm einen Cedi (entspricht ca. 50 ct) dazwischen steckte und bereitlegte, weil er wusste, dass die Polizei an ihrem ueblichen Platz warten wuerden, was auch der Fall war und nach der kurzen Kontrolle inklusive "Transaktion" ging unsere Fahrt weiter. Ueber die Hintergruende und Zusammenhaenge kann ich leider nichts sagen, da ich nicht weiss, ob die Polizei ausreichend Lohn erhaelt und schlicht die ihr verliehene Macht missbraucht, oder ob die Polizeibeamten selbst auf diese Gelder angewiesen sind. Auch ueber die Einstellung der Taxi- und Trotrofahrer kann ich an dieser Stelle nur spekulieren, denn es kann durchaus sein, dass auch sie vom gegenwaertigen System profitieren, bspw. wenn die Kosten zur Erneuerung abgelaufener Papiere zu hoch sind, und man durch das Bezahlen dieser kleinen Bestechungsgelder seiner taeglichen Arbeit nachgehen kann und so die fortlaufende Versorgung der eigenen Familie gewaehrleistet ist. Die allgemeine Bevoelkerung nimmt das Verhalten der Polizei in Ermangelung einer Alternative hin, jedoch bedeutet das keine generelle Akzeptanz dieser Praxis. Neben den Trotros stellen die Taxis unser zweites Transportmittel dar. Die Preise ergeben sich, wenn man ein Share-Taxi nimmt, in der Regel nach folgendem Muster: Trotropreis + 10 Pesewas. Ein Share-Taxi bedeutet, dass man noch offene Plaetze jederzeit waehrend der Fahrt durch weitere Mitfahrer auffuellen kann. Ausser Share- gibt es auch noch Drop-Taxis, diese kosten noch einmal mehr, wobei man den Preis bei Drop-Taxis immer verhandeln kann; mit einem Drop-Taxi faehrt man ohne weitere Unterbrechung genau an das gewuenschte Ziel. Der Zustand von Taxis und Trotros variiert stark: Es gibt Taxis, die durchaus auf europaischen Strassen durchgehen wuerden (auch wenn die Anzahl derer sehr begrenzt ist), die grosse Mehrzahl an Taxis aber ist verbeult und die Anzeigen funktionieren nicht mehr oder nur sehr eingeschraenkt, was an sich nicht weiter tragisch ist, denn Geschwindigkeitsbegrenzungen gibt es oftmals nicht und selbst wenn vorhanden werden sie nicht beachtet. Da haeufig auch die Tankanzeige ausgefallen ist, kann es passieren, dass ein Taxi ploetzlich stehen bleibt, weil der Tank leer ist, dann bleibt dem Fahrer nichts anderes uebrig als selbst das naechste Trotro oder Share-Taxi zur naechsten Tankstelle zu nehmen, um seinen Kanister zu fuellen. Meiner Auffassung nach sind Trotros allgemein in einem schlechteren Zustand als Taxis, aus dem einfachen Grund, dass man eine hoehere Belastung hat. Die hohe Frequenz des Aus- und Zusteigen von Fahrgaesten ( es gibt feste Sammelstationen in groesseren Staedten, aber trotzdem kann man jederzeit aus- und zusteigen) beansprucht das Material staerker als es bei Taxis der Fall ist. Zusaetzlich werden Trotros auch zum Transport der Einkaeufe benutzt, dh die Ladung kann von Einkaufstueten ueber Tiere (wie Ziegen oder Huehner) bis zu Moebelstuecken alles sein und das wird im bzw. ggf. auch auf dem Trotro untergebracht.

Nun also zur Tageszusammenfassung: Freitagnachmittag, nachdem wir vormittags unsere Fantikenntnisse intensiviert hatten, unterstuetzen Ibrahim und Osei unsere Streicheraktivitaeten, so dass wir den Grundanstrich der Waende beenden konnten und nur noch die Zahlen, das Alphabet und die Symbole fehlen.
Abends begann das jaehrliche Stadtfestival in Ajumako, bedeutungsweise vergleichbar mit Kerwe/ Kirmes etc (also ein spirituell, religioeser Grundgedanke, der mittlerweile fast schon vergessen ist), allerdings natuerlich ohne die Autoscooters usw. Enrico und ich entschieden uns fuer die kulturelle Erfahrung und gingen mit Osei zusammen hin, jedoch um festzustellen, dass es recht klein war und sich fast ausschlieslich auf eine Bar und den Strassenabschnitt davor beschraenkte; die Bar wiederum fasste ein Vielfaches der eigentlichen Kapazitaet. In Retrospektive war es zu erwarten, dass das Festival nicht so gross war, schlieslich ist Ajumako selbst ja sehr klein. Da wir keine Lust hatten zu tanzen, entschieden wir uns, nachdem wir das Geschehen ausreichend beobachtet hatten, nach Hause zu gehen und noch ein wenig zu schlafen, bevor Osei und Ibrahim uns um halb vier abholten um am "Jogging" teilzunehmen. Das "Jogging" ist fester Bestandteil des Festivals, dabei marschiert man mitten in der Nacht (halb vier stellte sich als ein wenig spaet heraus) als grosse Menge singend und tanzend mit Musik (Trommeln, Glocken, Blasinstrumente) zu einer der umliegenden Staedte, feiert dort bis zum Sonnenaufgang und kehrt dann geschlossen, immer noch tanzend, singend, musizierend zurueck nach Ajumako. Da wir (Enrico und ich) nicht wussten, dass wir ganze zwei Stunden so "marschieren" wuerden waren wir dementsprechen erschoepft als wir endlich im "Zielort" ankamen und da kam es uns ganz recht, dass ich der Anweisung meines Doktors, mein Knie zu schonen, Folge leisten wollte, so dass wir uns ein Taxi nahmen um nach Ajumako zurueckzukehren. Um kurz nach sechs fielen wir dann muede in unsere Betten und schliefen noch einmal zwei Stunden bis zum Fruehstueck. Selbst die lautstarken Christen, die ihr parallel laufendes Festival auch nachts nicht unterbrachen, konnten uns nicht stoeren.

Samstag war Franks Geburtstag, um den interkulturellen Austausch voranzutreiben nahmen wir ihn und seinen Bruder als Ueberraschungsgeburtstagsgeschenk mit in ein von deutscher Hand gefuehrtes Hotel mit angegliedertem Restaurant mit deutscher Kueche. Zwar waren die Wiener Schnitzel enttaeuschend klein, aber um Frank einen Eindruck deutschen Essens zu geben immer noch ausreichend. Seinen Beteuerungen zum trotz bezweifle ich doch sehr, dass ihm die deutsche Kueche uebermaessig zusagt. Zurueck von Franks Geburtstagsessen stoppten Enrico und ich beim Haus unseres Coaches, wo wir von seiner Frau Suzanna ihren Schwestern, die fuer das Festival in Ajumako waren, vorgestellt wurden. Suzanna versuchte vergeblich uns zu ueberzeugen, dass sie uns erstens boese sei, dass wir ohne sie sowohl "joggen" als auch Essen waren, und zweitens, dass sie uns vergeben habe, aber es nicht vergessen werde. Weder das eine noch das andere konnten wir wirklich ernst nehmen, da sie eine sehr herzliche Person ist, wenn auch manchmal ein wenig einnehmend wie Bugs findet.
Nach diesem kurzen Intermezzo, konnten wir auf dem Rueckweg noch einen der Festivalumzuege beobachten, allerdings waere eine erklaerende Person hilfreich gewesen, da wir bestimmte Handlungsweisen nicht nachvollziehen konnten, bspw. warum eine Frau eine andere mit einer kaputten, altertuemlichen Handfeuerwaffe vor sich hertrieb. Doch allein die Andersartigkeit zu sehen, zu erleben, zu erfahren und daran zu denken, wie sich wohl ein Ghanaer bei der Dossenheimer Kerwe fuehlen wuerde, kompensiert das bisher fehlende Detailwissen.

Sonntag war ein sehr entspannter Tag, Cora war in Cape Coast um das Ticket fuer ihren Trip nach Tamale zu kaufen, so dass wir Maenner das Haus fuer uns hatten. Folglich taten wir was jeder Mann an unsere Stelle getan haette: Wir wuschen und buegelten unsere Waesche, putzten das Haus und freuten uns, dass die Adventisten des Siebten Tages (so hiessen die Christen, die sowohl unsere Veranda als auch unsere Naechte in Beschlag genommen hatten) endlich am Abbauen waren, so dass wir mit mehr und vor allem ruhigerem Schlaf rechnen konnten. Die Familie, die die gesamte Zeit des Festival statt wie angekuendigt nur eine Nacht auf unsere Veranda verbrachten, kam mehrmals noch bei uns vorbei um sich zu bedanken, durch diesen weiteren Kontakt nahm auch mein unbehagliches Gefuehl immer weiter ab, bis es praktisch nicht mehr vorhanden war. Zum Mittagessen waren bei Frank eingeladen, der sich fuer seinen schoenen Geburtstag revanchieren wollte und da er es sich ausserdem zur Aufgabe gemacht hat, uns innerhalb des Jahres jedes ghanaische Gericht, das es gibt, mindestens einmal vorzusetzen. Dieses Mal gab es kein Fufu, sondern Riceballs mit Erdnusssupe, eines meiner bisherigen Lieblingsgerichte. Da unsere ghanaischen Freunde das Festival in vollen Zuegen genossen, bekamen wir keine abendliche Besuche und so sprachen wir drei Maenner schon einmal ueber moegliche Reiserouten fuer unsere Westafrikareise. Auf das Thema Reisen gekommen, tauschten wir uns ueber bereits bereiste Laender/ Staedte, sowie noch ausstehende Reiseziele aus, so dass im Laufe dieser Unterhaltung meine "Reise-Liste" um so manches Ziel erweitert wurde.

Der Montag war ein weiterer typischer "Arbeitstag", morgens Fanti, nachmittags Raumgestaltung; der Kindergartenraum war nun in der Endphase, so dass wir uns bereits Gedanken bzgl des Recreational Rooms machten. Nach dem Abendessen nahm Emmanual Bugs mit zum abschliessenden Festivalabend, waehrend Cora zu Hause blieb, begleiteten Enrico und ich unsere Gastmutter (Florence) und ihren Sohn (Brian) zur Kirche. Alle vierzehn Tage findet ein solcher Nachtgottesdienst in Florence' Kirche (The Pentecost Church) statt, und wie Brian uns erklaerte unterscheiden diese Montage sich sehr von den regulaeren Sonntagsgottesdiensten.

Bei meiner nun folgenden Darstellung der Ereignisse versuche ich diese so neutral, sachlich und wertfrei wiederzugeben wie mir moeglich. Gleichzeitig moechte ich Euch dazu anhalten, Euch kein vorschnelles Urteil zu bilden, denn meine Darstellung beruht auf meinen Beobachtungen und ist somit schon gefiltert, so dass man daraus auf keinen Fall eine generelle Aussage ziehen kann. Der Gottesdienst war auf Fanti gehalten, was fuer uns auch kein Problem darstellte, da wir unser Hauptaugenmerk schlieslich auf das kulturelle Erleben legten und nicht die religioese Predigt. Wie bereits beim Gospelfest wurde auch hier viel gesungen, jedoch weniger getanzt. Jedes "Halleluja" und "Amen" der Prediger/in wurde durch ein lautstarkes "Amen" der Kirchengemeinde erwidert, so wie man es teilweise auch aus Reportagen aus den USA und moeglicherweise auch der ein oder anderen deutschen Gemeinde kennt. Wie in jeder Kirche und jedem Gottesdienst gab es natuerlich auch eine Kollekte, allerdings anders als ich es aus Deutschland und auch den USA kenne, dort wird der Kollekte-Teller herumgereicht, wurde hier der Kollekte-Behaelter vorne aufgestellt und man tanzte von Musik begleitet vor um seinen Beitrag zu spenden. Der bemerkenswerteste Unterschied zwischen diesem Gottesdienst und allen anderen, denen ich bisher beigewohnt hatte, war jedoch das Praktizieren von Exorzismus, den man allerdings auch in US-amerikanischen Kirchen finden kann. Waehrend des Betens, gerieten einige der Gemeindemitglieder so sehr in Ekstase, dass sie in fremden Zungen sprachen. Wiederum andere. die von "bad spirits", boesen Geistern Besessenen wurden durch das intensive anrufen von Gottes und Jesus' Kraeften gezwungen sich zu offenbaren, so dass sie ihre Koerper nicht mehr unter Kontrolle hatten. Insbesondere der Exorzismus eines Mannes stellte sich als sehr gewaltsam dar, denn der "Spirit" in Kontrolle des Mannes wehrte sich mit aller Macht, so dass es fuenf Maenner brauchte um ihn am Boden zu halten, damit die Predigerin den "Spirit" aus dem Mann vertreiben konnte. Im Zuge dessen schlug sie stets "Jesus!" anrufend abwechselnd auf den Kopf, Ruecken oder die von Kraempfen geplagten Beine und Fuesse des Mannes, dem Ende hin griff sie zudem mit viel Kraft zwischen seine Beine und behielt diesen ungelockerten Griff fuer kurze Zeit bei. Diese Prozedur zog sich ueber mehrere Minuten hin und mehrere Male, liessen die Maenner kurzzeitig von ihm ab, in dem Glauben er sei bereits befreit, nur um von seinem unkontrollierten Verhalten vom Gegenteil ueberzeugt zu werden. Letztendlich konnte die Predigerin den "Spirit" aus dem Mann loesen, bei dieser "Befreiung" uebergab sich der Mann. Vom "Geist" befreit, wieder Herr seiner selbst, wurde der Mann hinausbegleitet wo er sich erholen konnte. Auf den Exorzismus folgten besondere Gebetswuensche, unter anderem betete die Gemeinde fuer Brians Visumsbewerbung fuer Deutschland, da er dort seinen Master machen moechte. Nach dem Ende des Gottesdienst wurden Enrico und ich gebeten noch kurz die Predigerin Mama Georgina kennen zu lernen, da sie eine langjaehrige Freundin unserer Gastfamilie ist. Ueber das Gespraech moechte ich an dieser Stelle nichts mehr sagen, denn es hatte unter anderem eine Thematik, der ich einen expliziten Blogeintrag widmen moechte.
Ich habe lange ueberlegt, ob ich den Kirchenbesuch hier schildern soll, ob ich den Menschen hier damit nicht unrecht tue, da ich es nur durch meine westlichen Augen sehe und automatisch auch beurteile, und vor allem, da Ihr als Leser auf meine Faehigkeiten als Blogautor angewiesen seid, und keine eigenen Eindruecke sammeln koennt. Ich habe mich letztendlich dafuer entschieden es zu veroeffentlichen, da ich darauf vertraue, dass Ihr darin keine Stereotypisierung oder Stigmatisierung seht, denn schlieslich soll mein Blog genau das Gegenteil foerdern, naemlich interkulturelles Verstaendnis, Ihr sollt meine Erfahrungen teilen und nachvollziehen koennen, ohne dabei in Cliches oder Stereotypen zu denken. Erklaerend moechte ich hinzufuegen, dass Ghanaer ein sehr offenes Verstaendnis fuer Religionen haben; das von Kolonialherren und Missionaren importierte Christentum hat sich mit bereits existierenden Naturreligionen und Ahnenverehrung vermischt, so dass es vorkommen kann, dass ein Ghanaer morgens in der Kirche und abends am Ahnenschrein betet ohne darin einen Widerspruch zu sehen.

Dienstagmorgen diskutierten wir beim Fruehstueck die Erlebnisse der letzten Nacht, bevor wir nach Ankukrom fuhren um die Zahlen, Symbole, und die ersten Buchstaben zu zeichnen, unsere Fanti-Lehrerin hatte einen Arzttermin, so dass wir den gesamten Tag streichen konnten. Dadurch schafften wir es sowohl die Symbole als auch die Zahlen fertigzustellen und begannen aufgrund der Arbeitsaufteilung bereits mit dem Recreational Room. Nachmittags waren wir zu Frank zum Kenkey-Essen eingeladen, ein weiteres typisch ghanaisches Gericht, das mir persoenlich auch weit besser schmeckt als Fufu.

Mittwochvormittag hatten wir zu unserer Erleichterung unsere letzte Fantistunde, denn mehr als ein paar Begruessungs- und Hoeflichkeitsfloskeln konnten wir uns nicht aneignen und um die Sprache tatsaechlich sprechen zu lernen, muessten wir viel intensiveren und systematischeren Unterricht haben. Vorteilhaft war der Unterricht nichtsdestotrotz, denn selbst durch unsere bruchstueckhaften Kenntnisse, die wir bei jeder Gelegenheit anwenden, gewinnen wir jede Menge Sympathien. Allen Sympathien zum Trotz wurde Enrico am Mittwochmittag (nach dem Streichen der Raeume) bei seinem ersten Spieleinsatz fuer die Ajumako Eagles nach zwanzig Minuten (immerhin zwanzig bei mir waren es nur fuenf) so von den Beinen geholt, dass sein Knoechel dick angeschwollen war und nachdem er unter Schmerzen die erste Halbzeit gespielt hatte, ausgewechselt werden musste. Damit bestaetigten sich unsere Scherze, dass es Enrico nicht anders ergehen werde als mir. Keinem von uns ist die Komik entgangen: Kaum kann ich wieder beschwerdefrei gehen, wird Enrico verletzt, so dass wir immer einen haben der humpelt. Natuerlich hoert Enrico nun das bereits erwaehnte "I'm sorry" von allen Seiten, wobei wir das mittlerweile mit Humor nehmen.

Donnerstags folgte der obligatorische Anruf bei unserer Mentorin, dass wir nichts dazu gelernt hatten und der naechste verletzt sei, doch zu Enricos Erleichterung wurde sein Kopf nicht abgerissen. So gingen wir dann ohne Enrico unserer Taetigkeit als Streicher nach, waehrend ich mich den Buchstaben des Alphabets im Kindergartenraum widmete, beendeten Bugs und Cora mit Hilfe zweier Schueler die Grundfarben des Recreational Rooms (rot und blau). Nach getaner Arbeit testeten Bugs, Enrico und ich das erste Mal das zweite Internet-Cafe, das seit kurzem in Ajumako eroeffnet hat. Erfreulicherweise war die Verbindung stabiler und schneller als im konkurrierenden Internet-Cafe, so dass ich nicht nur Emails lesen, sondern auch beantworten konnte. Bei dieser Gelegenheit moechte ich darauf verweisen, dass jegliche Fragen/ Kommentare bzgl meines Blogs sehr willkommen und erwuenscht sind (robert-nagel@gmx.net oder direkt auf der Blogseite).

Am Abend hatten wir dann mal wieder Besuch von Osei, Frank und Emmanual. Waehrend Cora damit beschaeftigt war fuer ihren einwoechigen Trip nach Tamale zu packen, unterhielten wir Maenner uns ueber Frauen, fuer besondere Erheiterung sorgte Frank, der fuer eine gewisse Zeit verschwand, um eine junge Dame zu treffen, nach einer Weile zurueckkehrte und es noch nicht geschafft hatte sein T-Shirt wieder anzuziehen. Fuer besondere Erheiterung sorgte eine kleine Episode mit Enricos Foen, der unsere Gaeste faszinierte, da sie so etwas zuvor noch nie gesehen hatten. Die erste Probe fuehrte zu moderaten Aufschreien und Zurueckspringen, sowie unweigerlich folgendem Gelaechter von uns allen. Erklaeren laesst sich das ganz einfach, zum einen ist es hier so warm (zurzeit noch Regenzeit und wir haben Temperaturen um die 26 Grad Celsius), dass kein Foen benoetigt und zum anderen haben die Maenner und auch viele Frauen sehr kurze Haare, so dass ein Foen ueberfluessig ist, was aber nicht bedeutet, dass hier keiner einen Foen kennt, nur unsere Freunde in diesem Fall halt nicht.

Freitagmorgen begann ein wunderschoener Tag, Cora war bevor auch nur einer von uns aufwachte nach Tamale aufgebrochen, leider mussten wir die Streicheinheit in der Schule recht kurz gestalten, da unsere uebereifrigen Helfer eine gewisse Nachlaessigkeit in Sachen Konzentration an den Tag legten, so dass insbesondere die feinen Buchstaben eher schlecht als recht aussahen. Erschwert wurde unsere Arbeit durch die erstmalige Anwesendheit von jungen Maedchen, die unsere Helfer ablenkten, stoerten und anmalten, waehrend jene versuchten zu arbeiten. Die daraus resultierende Situation war sehr anstrengend, so dass wir frueher abbrachen und deshalb den Recreational Room, dessen eine Wand zu einem Aquarium umgestaltet wird, und das Alphabet im Kindergartenraum nicht so weit voranbringen konnten wie geplant. Nichtsdestotrotz sind wir durchaus zufrieden mit den bisher erzielten Ergebnissen unserer Arbeit. Nach dem Mittagessen verliess uns auch noch Bugs gen Accra fuer das Wochenende, so blieben nur noch Enrico und ich zurueck in Ajumako (ausgerechnet die Invaliden). Nachmittags machten wir Besorgung in der Ajumako und Enrico nutze das Internet-Cafe.
Samstags liess ich Enrico allein in Ajumako zurueck, um nach Cape Coast zu fahren, um dort wie gehabt meinen Post zu veroeffentlichen und Fotos hochzuladen.