Montag, 19. Oktober 2009

Den Samstag verbrachten wir geschlossen in Elmina, mit Lukas zusammen besuchten wir die dortige ehemalige Sklavenfestung. Elmina zeichnet sich durch seine geschichtlichen Hintergruende aus, so war es bspw. in 1471 der erste von Europaern besetzte Ort in Ghana. Die 1482 von Portugiesen unter dem Namen Sao Jorge da Mina erbaute Burg ist die aelteste in Westafrika und beherbergte im Laufe der Jahrhunderte neben den Portugiesen sowohl Niederlaender als auch Briten. Um den Handelspunkt militaerisch abzusichern bauten die Portugiesen eine zweite kleinere Festung (Sao Jago da Mina), doch auch diese konnte die Eroberung durch Holland im Jahr 1637 nicht verhindern. Fuer mehr als 270 Jahre sollte Elmina der wichtigste Hafen fuer Elfenbein-, Gold- und Sklavenhandel bleiben. Mittlerweile sind die beiden Festungen in Elmina Unesco Weltkulturerbe. Direkt am Meer, die unverschaemt schoene Bucht ueberwachend, ist die Festung (Sao Jorge da Mina) ausgestattet mit alten Kanonen, Burggraben und Zugbruecke ein weiteres Mahnmal der Kolonialzeit. Wie in der Cape Coast Festung, welche man in der Ferne erkennen kann, wenn man auf der Festungsmauer steht, gibt es auch in Elmina ein Museum innerhalb der Mauern, jedoch deutlich kleiner und mit Fokus auf Elmina gehalten. Die Kerker der Burg gleichen denen der Festung in Cape Coast, der auffaelligste Unterschied besteht in der Groesse, wie die gesamte Festung in Elmina sind auch die Kerkerraeume dort kleiner als in Cape Coast. Ein weiterer Unterschied bestand in den sanitaeren Gegebenheiten, waehrend in Cape Coast eine Rinne als "Kanalisationssystem" reichen sollte, gab es in Elmina pro Kerker einen Eimer um den koerperlichen Noeten nachzugehen; da die Gefangenen meist in fuenfer Gruppen zusammengekettet waren, musste sich wann immer noetig die gesamte Gruppe im ueberfuellten Kerker bewegen. Der Kerkerraum der Maenner "beherbergte" bis zu 600 Gefangene, das Gegenstueck fuer weibliche Gefangene war fuer 400 veranschlagt. Zudem gab es einen Balkon von dem aus der Gouverneur die weiblichen Gefangenen inspizieren und eine nach Belieben fuer sich waehlen konnte. Zusaetzlich zu den Kerkerraeumen gab es zwei Strafzellen, eine Ausnuechterungszelle mit ausreichenden Oeffnungen fuer frische Luft und Licht, die betrunkenen Besatzungssoldaten vorbehalten war, und eine Todeszelle nahezu ohne Lichteinfall, ohne jegliche Frischluftzufuhr fuer unkontrollierbare Gefangene. Das ehemalige Magazinlager ist mittlerweile der Zufluchtsort unzaehliger Fledermaeuse. Die hellen, komfortablen Wohnraeume des Gouverneurs bilden noch heute einen krassen Kontrast zu den dunklen, bedrueckenden Verliesen der Gefangenen.

Im Anschluss an den Besuch der Festung gesellte sich Lukas Projektpartnerin Inken zu uns. Nach kurzer aeusserlicher Betrachtung der zweiten Festung, welche nicht fuer Besucher zugaenglich ist, brachen wir gemeinsam zu Inken und Lukas' Wohnung auf. Dort verbrachten wir die folgenden Stunden mit angeregten Unterhaltungen ueber alternative Reiseziele (die Enttaeuschung diese Jahr nicht nach Timbuktu reisen zu koennen sitzt nach wie vor sehr tief), Buecher, Politik und vielem mehr. Lukas, der eigentlich nur kurz etwas einkaufen wollte, konnte dann doch nicht der Versuchung widerstehen und legte einen Mittagsschlaf ein, waehrend Inken weiterhin sich mit uns herumschlagen musste ;)
Fuer halb acht war ein letzter Abend mit unserer Mentorin und anderen Freiwilligen anberaumt, da wir alle grossen Hunger hatten, entschieden wir uns bereits frueher zum verabredeten Restaurant/Bar zu gehen um noch eine Kleinigkeit zu essen. Die meisten anderen Freiwilligen schafften es sich an die vereinbarte Zeit zu halten, waehrend unsere Mentorin eine halbe Stunde Verspaetung hatte, was sehr untypisch fuer sie war. Diese Verspaetung machte sie aber ohne Probleme ueber die folgenden Stunden wett.
Sonntags kehrten wir aufgrund verschiedener Schlafplaetze getrennt und zu unterschiedlichen Zeiten nach Ajumako zurueck. Eigentlich sollte der Sonntag als Putztag genutzt werden, aber stattdessen hiess es sich so gut wie moeglich erholen und entspannen.
Frueh am Montagmorgen (5.30 Uhr aufgestanden) schlugen Enrico und ich den Weg nach Accra ein, er um seinen beim Fussball laedierten Zeh untersuchen zu lassen und ich um den MRT-Termin wahrzunehmen. Die reibungslose Fahrt von Ajumako nach Accra endete mit Accras Stadtgrenze, denn ab dort ging es nur noch im Schritttempo vorwaerts. Da ich einen recht straffen Zeitplan zu beachten hatte, war das nicht unbedingt ein stimmungshebender Fakto; fuer Enricos und meine Erheiterung sorgte dagegen ein aelterer Fahrgast, der sich ganz dringend erleichtern musste, und eine Standpause nutze um Auszusteigen um am Strassenrand eben dies zu tun, waehrenddessen setzte sich jedoch das Trotro unverhofft und vom Mann unbemerkt in Bewegung. Die sichtliche Ueberraschung und Verwirrung des Mannes, als er feststellte, dass "sein" Trotro nicht mehr am erwarteten Platz stand, und sein Versuch in ein anderes, falsches Trotro einzusteigen brachten mich unweigerlich zum Grinsen. Nach kurzem Zwischenstopp im deutschen Haus, wo ich auch die Gelegenheit hatte fluechtig den Landesdirektor des DED kennen zu lernen, konnte ich zum Military Hospital weiterfahren, um die MRT-Untersuchung durchfuehren zu koennen. Bei der 20 minuetigen Prozedur musste ich, trotz betraechtlichem Laerms, in grossem Masse gegen Muedigkeit ankaempfen. Die Ergebnisse der Untersuchung, bzw. die Bilder und anschliessende Analyse, werde ich erst am Montag den 19.10. erfahren. Enrico und ich hatten uns nach Ankunft beim Kaneshie Markt getrennt und er hatte mich bereits kurz nach vor zehn Uhr informiert, dass er bereits auf dem Heimweg war. So blieb mir nach erledigtem Termin im Military Hospital nichts uebrig als per Trotro allein zum Kaneshie Markt zu fahren. Diese Fahrt wurde wiederum sehr unterhaltsam fuer das ganze Trotro, und ausnahmsweise hatte der Weisse, also ich, nichts damit zu tun. Als wir im Accraer Stadtverkehr mal wieder standen, weil sich einfach nichts bewegte, kam es neben uns zu einer handfesten Auseinandersetzung zwischen einem Taxifahrer und einem anderen Autofahrer. Gespannt verfolgte ich, wie auch der gesamte Rest des Trotros, wie die beiden Maenner mehr oder weniger gekonnt versuchten den anderen mit Schlagen und Schubsen ausser Gefecht zu setzen. Nachdem sie sich scheinbar beruhigt und bereits wieder in ihren Fahrzeugen Platz genommen hatten, warf jedoch der Fahrer in zivil dem Taxifahrer ein Wassertrinkpaeckchen ins Gesicht, woraufhin der gewaltsame Konflikt ausserhalb des Fahrzeuge wieder von neuem und mit hoeherer Intensitaet fortgesetzt wurde, bis mehrere Passanten einschritten um die beiden zu trennen. Auf die Frage eines vor mir sitzenden jungen Mannes, der zuvor in einem Lehrbuch gelesen hatte, ob so etwas in meinem Heimatland auch geschehe, sagte ich, dass es durchaus vorkommen koenne, auch wenn es eher selten der Fall sei. Im Trotro sitzend, ab und zu mit einem freundlichen, aber bestimmten "Dabi" (Nein) die mir angebotenen Waren ablehnend, sah ich wie ein Bekannter aus Ajumako ins Trotro stieg, der sich sehr freute mich zu sehen. Ophram, der eines der Freundschaftsspiel in Ajumako als Schiedsrichter begleitet hatte, freut sich stets Enrico oder mich zu sehen und laesst Gruessen an den jeweils anderen entrichten, so natuerlich auch dieses Mal. Zurueck in Ajumako war ich ueberrascht alle meine WG-Mitbewohner anzutreffe, was aber schnell durch besondere Umstaende erklaert wurde.

Dienstag mussten Enrico und ich zur Aufsicht frueh an der Schule sein, was zur Folge hatte, dass wir bereits 5.45 Uhr aufstanden, waehrend der Aufsicht bereiteten wir die Nachmittagseinheit fuer den Kids Club vor, in der wir mit den Kindern eine Englisch-Ralley machten. Wir haendigten den Kindern, die wir zuvor in Paare unterteilt hatten, eine Liste mit Fante-Worten aus, und sie mussten die auf dem Schulgelaende verteilten entsprechenden englischen Worte finden und aufschreiben. Gewonnen hatte das Paar, das am schnellsten und natuerlich fehlerfrei die Begriffe richtig zugeordnet und aufgeschrieben hatte. Zwar liess es sich auch dieses Mal nicht verhindern, dass die Kinder von einander abschrieben, doch immerhin hatten Enrico und ich, durch verschiedene Reihenfolgen der Woerer fuer jedes Paar, das Abschreiben zumindest minimal erschwert. Interessant wurde es, als einer der Teilnehmer mich nach der Bedeutung eines Fante-Worts fragte (Bonsu - Wal), seine Unkenntnis ueber die eigene Sprache ueberraschte mich nicht wirklich, denn zum einen werden hier in Ghana verschiedene Sprachen gesprochen (Twi, Gha, Fante, etc. Englisch als Amts- und offizielle Verkehrssprache), so dass er moeglicherweise aus einer Twi-sprachigen Familie kommt, und zum anderen werden durch die bestehende Sprachvielfalt oftmals Woerter einer Sprache entliehen und dem eigenen Sprachgebrauch eingegliedert, das dadurch moeglicherweise entstehende Sprachwirrwarr kann also durchaus dazu fuehren, dass bestimmte Worte nicht gelaeufig sind.

Den Mittwochvormittag nutzten wir um mit Hilfe verschiedener Internetquellen Informationen zum Thema Hygiene zusammenzustellen, da wir nachmittags eine entsprechende Einheit mit dem Youth Club durchfuehren wollten. Das grosse Thema Hygiene unterteilten wir in die drei Aspekte Hygiene zu Hause, Koerperhygiene und Hygiene beim Kochen/Essen. Die Club-Teilnehmer teilten wir in drei Gruppen auf und wiesen sie an, die von uns verteilten Informationen durchzuarbeiten, das Wichtigste zu markieren und letztendlich auf einem bereitgestellten Poster festzuhalten um es den anderen in der naechsten Woche zu praesentieren. So weit die Theorie, die Praxis sah leider so aus, dass eine Gruppe scheinbar wahllos unterstrich und abschrieb, eine andere Gruppe fragte bei jedem Satz Enrico oder mich, und die dritte Gruppe schrieb als Posterueberschrift 'Hygiene at home', obwohl sie eigentlich die Gruppe 'Body Hygiene' waren. Doch es gab auch den ein oder anderen Lichtblick, bspw. wirklich gute Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe oder unerwartete Arbeitsdisziplin, dadurch hielt sich meine Frustration in Grenzen, auch wenn die starken Zweifel, ob und wie viel die Kinder/ Jugendliche davon wirklich begreifen, behalten und schlieslich auch praktisch anwenden, mich noch immer nicht loslassen. Es bleibt zu hoffen, dass wir durch mehrfache Wiederholung der wichtigsten Fakten, sowie praktische Anwendungstipps innerhalb der naechsten Wochen, eine nachhaltige Entwicklung anstossen koennen, die im besten Fall ueber die Schule hinausgehend auch die Familie und somit die Gemeinschaft positiv beeinflusst.
Neben Vorbereitung und Durchfuehrung der Youth Club-Einheit sprachen wir mittwochs noch mit einem Mitarbeiter des 'Ghana Education Service' in Ajumako, da wir ein Transportmittel fuer die geplante Anschaffung von Stuehlen fuer die Schule brauchen; da der von uns angefragte Pick-Up zu diesem Zeitpunkt in der Werkstatt war, wies er uns an Freitag wiederzukommen.

Donnerstags erschienen wir puenktlich zur Aufsicht, in der Erwartung bald zur Exkursion aufzubrechen, die so glaubten wir fuer diesen Tag geplant war. Als jedoch alles seinen gewohnten Gang nahm, und auch der Direktor nicht zu sehen war, kamen uns bereits erste Zweifel ueber die Richtigkeit unserer Informationen. Diese verstaerkten sich noch weiter als ein Lehrer auf unsere Nachfrage offenbarte, dass er selbst nichts von einer Exkursion wuesste, vollends sicher, dass keine Exkursion stattfinden wuerde, waren wir als eben jener Lehrer den Direktor, der, wie wir lernen sollten, krank war, kontaktierte um sich zu erkundigen, ob denn ein Ausflug geplant gewesen sei, dies jedoch verneint wurde. So verbrachten wir den Rest des Vormittags in der Schule damit moegliche Projekte zu eroertern und die zuvor vernachlaessigte Anwesenheitslisten der Clubs zu aktualisieren. Zudem nutzte ich die Gelegenheit um fuer kurze Zeit dem Unterricht einfach nur als Beobachter beizuwohnen, wodurch ich das erste Mal auch sah, dass nicht nur die Grundschulkinder mit dem Rohrstock bestraft werden, sondern, dass gleiches auch noch in der Junior Secondary School angewandt wird: Fuer eine falsche Antwort gab es im Science-Unterricht einen Schlag auf die Handflaeche. Zwar halte ich persoenlich nichts davon Schueler oder Kinder zu schlagen, aber das ist zu vernachlaessigen, weil es mir aufgrund verschiedener Faktoren nicht zusteht den Lehrern vorzuschreiben wie sie mit ihren Schuelern umzugehen haben, ich bin nach wie vor ein junger, weisser, der Kultur fremder Aussenstehender und, hierbei moechte ich festhalten, dass das meine eigenen Gedanken und Worte sind, die so keiner der Lehrer je geaeussert hat; Kritik oder Verbesserungsvorschlaegen dieser Art wuerde bedeuten, dass ich den ghanaischen Lehrkraeften meine deutschen Massstaebe und Verhaltensweisen aufzwaengem was im Gegensatz zum interkulturellen Austausch staende. Den gesamten Nachmittag widmeten wir uns dann der ungeliebten Buerokratie unserer Arbeit: Projektantraege ausformulieren, schreiben, verfeinern, weitere Projektideen eroertern, Umsetzungsmoeglichkeiten diskutieren etc.
Abends kam Emmanual vorbei um Enrico zu begleiten, der seinen an Osei verliehenen MP3-Player wiederholen wollte. Ungefaehr eine halbe Stunde spaeter waren die beiden wieder zurueck, jedoch ohne Enricos Player, denn den habe Osei, so sagt er, an Ibrahim verliehen, zwar laesst sich noch nicht mit Sicherheit sagen, ob Osei ihn wirklich verliehen, verloren oder vielleicht auch verkauft hat, aber auf jeden Fall schaetzte Enrico die Chancen den MP3-Player wiederzusehen eher niedrig ein. Dem folgenden Blogeintrag vorweg nehmend moechte ich berichten, dass Enrico seinen MP3-Player wider Erwarten am Dienstagabend von Emmanual, statt von Osei, wiederbekam.

Freitags begaben wir uns morgens zum Buero des Ghana Education Service um dort wie verabredet den Pick-Up zu holen, im Anschluss die Stuehle in Mankessim zu kaufen und zur Schule zu transportieren, meine zuvor Enrico gegenueber geaeusserte milde Skepsis bezueglich eines erfolgreichen Unterfangens, zeigte sich als durchaus angebracht, denn wie sich herausstellte war der Direktor nicht anwesend, sondern in der Volta Region, welche die oestlichste Region Ghanas ist, weshalb leider der Pick-Up leider nicht verfuegbar sei, jedoch wurde uns versichert, dass jeder Tag der kommenden Woche moeglich sei und das Buero sich ganz nach uns richte.
Am Nachmittag fuehrten wir die zweite Einheit des Computerunterrichts fuer die Lehrerschaft durch. Waehrend Enrico die Theorie an der Tafel erklaerte, zeigten Cora an ihrem Laptop und ich am Schulcomputer die praktische Umsetzung des Erklaerten. Durch die Hinzunahme des Laptops konnten wir die Lehrer/innen aufteilen und unter unsere Leitung das Erlernte anwenden lassen. Insgesamt war, vor allem durch die praktische Anwendungsmoeglichkeit, eine groessere Bereitschaft und Aufmerksamkeit der Lehrerschaft zu spueren. Dennoch liessen es sich zwei der Grundschullehrerinnen nicht nehmen immer wieder zu kichern und sich gegenseitig zu aergern, dieses nicht ganz altersgemaesse Verhalten gipfelte in der Aussage, dass die beiden kommendes Wochenende gerne mit Enrico und mir schwimmen gehen wuerden. Von alle dem bemerkte Enrico nichts, da er seine volle Aufmerksamkeit dem Unterrichten zukommenliess. Erst einmal von mir in Kenntnis gesetzt, reagierte er genau wie ich, indem er hoeflich aber bestimmt ablehnte.

Am Abend schauten wir mit Emmanual und seiner Familie das Finale der U-20 WM in Aegypten, Ghana vs. Brasilien. In einem spannenden Spiel wurde Ghana durch eine unberechtigte rote Karte in 37. Minute fruehzeitig entscheidend geschwaecht und kaempfte ab diesem Zeitpunkt dezimiert gegen spielerisch starke, aber zuweilen gluecklose Brasilianer. Im Laufe des Spiels vergaben diese einige Grosschancen, insbesondere Maicon hatte ein sicheres Tor auf den Fuessen, scheiterte aber am starken ghanaischen Torhueter. So kaempften die Ghanaer ueber die kompletten 90 Minuten und die zusaetzlichen 30 Minuten Nachspielzeit und hielten das 0-0. Im Elfmeterschiessen zeigten die vier ersten Schuetzen alle starke Nerven und verwandelten sicher, 2-2 der Zwischenstand. Auch der naechste Brasilianer verwandelt eiskalt, doch der ghanaische Verteidiger trifft nicht, Emmanuals Familie ausnahmslos bestuerzt, der naechste Brasilianer tritt an, der ghanaische Torwart entscheided sich sehr frueh seine rechte Ecke ..... und haelt den Ball. Nun also die Chance zum Ausgleich, wieder tritt ein Verteidiger fuer Ghana an den Strafstosspunkt, wieder haelt der brasilianische Torhueter. Der naechste Schuetze ist Maicon, der das Spiel schon in der regulaeren Spielzeit haette entscheiden koennen, kurzer Anlauf, Schuss ... links ueber den Querbalken, grenzenlose Freude bei uns und unseren Gastgebern. Der letzte regulaere Elfmeter, danach wuerde es in den Sudden Death- Modus gehen, doch erst muss der ghanaische Stuermer treffen, er laeuft an, schiesst... trifft, hemmungslose Freude bei Emmanual, der sich seines T-Shirts entledigt. Nun also Sudden Death, sollte einer verschiessen und die andere Mannschaft im Anschluss treffen ist das Spiel vorbei. Alex Teixera tritt fuer Brasilien an, kurzer Anlauf, der Torhueter bewegt sich wieder sehr frueh in seine linke Ecke und..... haelt. Nun muss nur noch der ghanaische Mittelfeldspieler treffen und so den ersten internationalen Titel fuer Ghana seit dem U-17 WM Sieg in 1995 sichern. Er legt sich den Ball zurecht, der Pfiff des Schiedsrichters, der Anlauf, der Torwart springt in die rechte Ecke, der Ball schlaegt in die linke untere Ecke ein: Ghana ist U-20 Weltmeister und es gibt kein Halten mehr, grenzenloser Jubel im Stadion, im Studio, bei uns im Wohnzimmer. Insbesondere die darauffolgenden Bilder aus dem ghanaischen Fernsehstudio sind voller unbaendiger Freude, die gesamte Belegschaft, bis auf den Kameramann, jubelt und tanzt, ein MItarbeiter befreit sich von den Zwaengen seines Hemdes. Diese Sequenzen sorgten bei uns fuer grosses Gelaechter, da wir allesamt automatisch an die deutsche Steifheit der Kommentatoren und Medienmitarbeiter denken mussten. Insbesondere der Gedanke das Traumpaar Delling/ Netzer in solcher Ekstase zu sehen sorgte fuer beste Stimmung.

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