Samstagmorgen brachen wir zu dritt direkt nach dem Fruehstueck zum Kakum Nationalpark auf. Der Kakum Nationalpark, der erst seit 1990 offiziell als solcher gilt, umfasst ein Areal von 350 km². Waehrend die meisten Besucher von Cape Coast aus den nur 33 km in noerdlicher Richtung entfernten Park aufsuchen, um von dort den Canopy Walk zu begehen, entschieden wir uns einen "Eingang" im Dorf Mesomagor aufzusuchen, das am oestlichen Rand des Nationalparks liegt. Von dort aus kann Wanderungen unternehmen, ein Baumhaus besichtigen und bei Bedarf auch darin uebernachten um so vielleicht einen Blick auf die Waldelefanten zu erhaschen. Den Tipp mit dem Baumhaus hatten wir von Freiwilligen des ersten Jahres erhalten, zusammen mit genauer Wegbeschreibung, wichtigen Tipps bezueglich der Versorgung und des Handynetzes. Ausgeruestet mit den Infos, Verpflegung und natuerlich unseren Kameras fuhren wir also ueber Mankessim, Nyankumasi nach Mesomagor; mit zunehmender Fahrtdauer und einhergehendem Vordringen in laendliche Gebiete nahm die Qualitaet der Strassen stetig ab, bis wir schlieslich auf roter, teilweiser stark zerfurchter Piste manchmal bis auf Schritttempo verlangsamen mussten. Ich genoss diese Fahrt sehr, insbesondere den Blick aus dem Fenster auf das weite, bei Zeiten scheinbar unendlich ausgedehnte Buschland. In Mesomagor angekommen erklaerte der zustaendige Wildhueter, Simidon Dabara, uns die verschiedene Optionen: Gefuehrte Wanderung durch den Park mit Besichtigung des Baumhauses oder betreute Uebernachtung in besagtem Baumhaus. Wir entschlossen uns eine drei stuendige Fuehrung durch den tropischen Regenwald sei genau das richtige Erlebnis fuer uns. Sobald unser Guide fertig war (in dunkelgruener Wildhueteruniform mit Buschmesser und Gewehr ausgestattet) und wir damit abgeschlossen hatten zu versuchen dem Taxifahrer zu erklaeren, dass er uns um 17 Uhr abholen solle (letztendlich einigten wir uns darauf in anzurufen, obwohl wir wussten, dass es um die Netzverfuegung eher schlecht bestellt war), begannen wir unsere Tour.
Gleich zu Beginn stellte Simidon klar, dass er alles was er wisse mit uns teilen wolle und jegliche Fragen sollten wir ohne Zoegern stellen. Fuer moegliche Nachrichten/ Berichte ueber die Fuehrung zu Freunden bestand er darauf, dass sein Name explizit erwaehnt werde, unabhaengig davon, ob es gut oder schlecht fuer ihn sei. Er machte auch von vornherein klar, dass er moeglicherweise nicht alle unsere Fragen beantworten koenne, und auch niemals vorgeben wuerde dies zu koennen. Der Weg zum eigentlich Parkgelaende fuehrte uns durch "Kakao-Plantagen", wo wir auch eine Familie bei der Ernte antrafen. Nach einigen Erklaerungen zu den Kakaobohnen und der Uebergabe eines auf dem Weg gefangenen Krebses zogen wir unserer Wege. So nah, praktisch im Regenwald einen Krebs zu sehen, ueberraschte mich nur kurz, schlieslich lagen mehrere Tuempel auf unserem Weg zum Regenwald, die als Lebensraum von Krebsen dienen koennen, so dass der Krebs nicht weiter erstaunlich war.
Nach dem Zusammentreffen mit der kakao-erntenden Familie, schnitt Simidon eine Kakaofrucht ab und oeffnete sie fuer uns. Die rohe Kakaobohne kann naemlich gelutscht werden, der suesse Geschmack mit einer ganz leichten bitteren Note ist sehr angenehm, so lange man nicht auf die Bohne beisst, dann schmeckt es naemlich nur noch bitter, erklaerte er uns. Ist die Bohne ausgelutscht, spuckt man sie aus und nimmt sich die naechste. Da ich nicht gewusst hatte, dass man Kakaobohnen roh "essen" konnte war ich ueberrascht wie lecker es war.
Durch die Kakaohaine fuehrte frueher der Pfad (und noch heute sind Spuren davon zu sehen) auf dem die Gefangenen Sklaven vom Norden hinunter nach Cape Coast gefuehrt wurden. Die Haine endeten abrupt in einer gruenen Wand, in der man auf den ersten Blick den Eingang nicht mit Sicherheit finden, sondern nur vermuten konnte. Erst einmal im Inneren verwies Simidon auf einen Grenzstein der die offizielle Trennungslinie zwischen dem Parkgelaende und dem Gebiet des Dorfes markiert. In den folgenden drei Stunden fuehrte Simidon uns durch den tropischen Regenwald, ueber Aeste hinweg, unter Ranken hindurch, zwischen gewaltigen Staemmen fuehrte er uns auf einem Pfad immer tiefer in das gruene Dickicht. Immer wieder stoppte er an Baeumen um uns auf Besonderheiten hinzuweisen, wie bspw,. den Otuwerebaum, dessen grosse Dornen frueher zu Stempeln verarbeitet wurden oder dem Feigenbaum, der sich um einen bereits existierenden Baum wickelt, ihm nach und nach alle Naehrstoffe entzieht und ihn unauffaellig zu Tode quetscht. Die vielen unterschiedlichen Baeume und Ranken, so erklaerte uns Simidon, hatten frueher und zum Teil auch heute noch fast alle medizinische oder Verwendungen. Eine Wurzel, die er auch uns zum Kauen gab, soll bspw. Hunger vertreiben koennen und gleichzeitig die Potenz steigern; besonders fuer die zweite Wirkungsweise haben wir jedoch nach wie vor keinerlei Verwendung. Bei einer Ranke muessen Ghanaer jedoch besondere Vorsicht walten lassen: Bevor diese geschnitten werden darf, muss ein Ritual durchgefuehrt werden, das ein faules Ei, das Verschuetten von Alkohol und das Entkleiden der schneidenden Person beinhaltet. Sollte das nicht beachtet werden, droht der Tod innerhalb von drei Tagen einzutreten. Fuer uns, als Weisse, als Unwissende, so erklaerte Simidon, gelte das nicht; in diesem Fall schuetzt Unwissenheit scheinbar doch vor Strafe.
Neben Schmetterlingen verschiedenster Farben, grossen Schnecken und Termitenbauten, sahen wir nicht minder beeindruckend grosse Tausendfuessler. Von frischen Trampel- und Waelzspuren abgesehen erblickten wir leider nichts von den Waldelefanten, wenn man die unterschiedlich alten Haufen ausser Acht liess, die Simidon ohne Probleme zeitlich einordnen konnte. Das Schwirren, Kreischen, Zwitschern, Surren und Summen der Voegel, Insekten und sonstiger Tiere, die sich im Dickicht des Waldes versteckten, sorgte fuer eine einpraegsame akustische Kulisse fuer unsere Wanderung durch den tropischen Wald. Kurz bevor wir das Ziel, das Baumhaus erreichten, zeigte Simidon uns einen Baum, der seinen Angaben zufolge der zweitgroesste Baum Westafrikas sein soll, jedoch sind wir uns nicht sicher, ob er nicht meinte, dass es die zweitegroesste Baumart sei, denn der Baum war zwar von enormer Groesse, aber unserem Empfinden nach nicht gigantisch. Nach knapp drei Stunden erreichten wir das Baumhaus, das auf einer Lichtung nahe relativ frischer Elefantenspuren lag, da Enrico Hoehenangst hat, entschied er sich auf festem Boden zu verweilen, waehrend Bugs, zwar auch mit mulmigen Gefuehl, und ich die schmale Leiter zum Baumhaus emporstiegen. Von dort hatte man zwar keinen weiten Ausblick, dafuer jedoch einen Einblick in die dichten unteren Regionen des Astwerks. Der Abstieg vom Baumhaus stellte sich fuer als Bugs, als groessere Aufgabe heraus als der Aufstieg, doch er bewaeltigte es nichtsdestotrotz problemlos, nur ein wenig langsamer als hinauf. Den Rueckweg legten wir um einiges schneller zurueck und hielten nur vereinzelt fuer weitere Erklaerungen und Fotos an. Als wir letztendlich aus dem Wald heraustraten waren die zuvor vereinbarten drei Stunden lange ueberschritten und es stand uns noch immer der Fussweg zurueck ins Dorf bevor. Waehrend wir auf dem Rueckweg versuchten den Taxifahrer zu erreichen, wanderte unser Blick immer wieder zurueck ueber die rote Erde, das Buschland bis hin zu den Waldgrenzen, die eine ganz andere Welt zu beherbergen schienen.
Trotz vielzaehliger Versuche, konnten wir den Taxifahrer nicht kontaktieren, so dass Simidon uns ueberzeugte erst einmal nach Mesomagor zurueckzukehren und es von dort zu versuchen, da er normalerweise von dort ohne Probleme Handygespraeche taetigen kann. Tatsaechlich konnte ich mit seinem Handy bereits beim ersten Versuch eine Verbindung herstellen, doch leider hatte der Taxifahrer sein Handy ausgeschaltet, als ich es jedoch nach einigen Minuten erneut probierte bekam ich ihn zu sprechen und er sagte, er mache sich auf den Weg. Unsere Wartezeit verkuerzte Simidon, indem er uns verschiedene Sachbuecher ueber die Fauna und Flora des Kakum-Nationalparks gab, so dass wir zum einen bereits von gelerntes erneut nachlesen konnten und zum anderen einen Ueberblick gewinnen konnte ueber die Vielzahl von Tieren, die wir moeglicherweise haetten sehen koennen. Bei einigen Tieren, wie bspw. der Hornviper, war insbesondere Bugs sehr froh, dass wir sie nicht gesehen hatten. Zwar waere es schoen gewesen, viele Tiere zu sehen, aber auch ohne jene stimmten wir drei darueber ein, dass es ein wundervoller Tag gewesen war.
Die Rueckkehr nach Ajumako wurde durch eine laengere Wartezeit in Nyamkumasi verzoegert, denn keines der Taxis wollte nach Mankessim fahren, so dass wir fuer eine ungewisse Zeit warten mussten, bis gluecklicherweise ein Trotro vorbeikam. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir nicht einmal gewusst, dass es diese Trotro-Verbindung gab. Doch damit war unser Glueck fuer den Tag noch nicht erschoepft, in Mankessim erwischten wir direkt eines der letzten Anschluss-Trotros nach Ajumako. Puenktlich zum Abendessen waren wir zu Hause, wenn auch ein wenig abgekaempft und sehr muede.
Fuer Sonntag hatten wir ein Treffen mit anderen Freiwilligen aus der Central Region und Accra im Anomabo Beach Resort vereinbart, diese Freiwilligen kannten wir noch nicht, da sie in der Einreisegruppe einen Monat nach uns waren.Der einzige wirkliche Wermutstropfen war, dass leider selbst die Freiwilligen aus der Central Region ein ganzes Stueck von uns weg wohnen, so dass wir Besuche und dergleichen nur fuer Wochenende planen koennen. Die Gelegenheit nutzten wir sofort und vereinbarten am uebernaechsten Wochenende (9.-11.10.) eine Michael Jackson-Revival-Party in Moree zu feiern. Nach den angenehmen Stunden am Strand kehrten wir abends gluecklich nach Hause zurueck, im untrueglichen Wissen, dass wir dieses Jahr doch nicht nur zu dritt den einen oder anderen Abend feiern wuerden.
Jede Woche werden zwei oder drei Lehrer zur Fruehmorgenaufsicht eingeteilt, fuer diese Woche war auch ich eingeteilt, so dass wir entschieden am Montag alle bereits um 7.30 Uhr an der Schule zu erscheinen um Aufsicht ueber die Reinigung der Schule zu fuehren. Fuer uns bedeutete, dass vor allem bereits um 5.45 Uhr aufzustehen, um 6.00 Uhr zu fruehstuecken, so dass wir puenktlich bei der Schule sein konnten. Jedoch hatte ich an diesem Montag meinen zweiten Arzttermin in Accra, das Check-Up fuer mein Knie, deshalb stand ich zwar mit den anderen auf und fruehstueckte mit ihnen, aber als sie zur Schule gingen, genehmigte ich mir in aller Ruhe eine Dusche und machte mich langsam fertig zu gehen. Um 8.00 Uhr verliess ich das Haus, nach 45 Minuten im Internet-Cafe, in denen ich meinen letzten Eintrag veroeffentlichte, begab ich mich dann zur Trotrostation, wo ich mein Ticket nach Accra kaufte (fuer lange Strecken, die ohne Unterbrechungen gefahren werden muss man sich vorab ein Ticket am "Schalter" holen) und setzte mich ins Trotro um zu warten. Um kurz nach halb zehn ging es dann los, und etwas mehr als zwei Stunden spaeter war ich bereits in Accra. Dort angekommen, suchte ich mir den erst besten Taxifahrer verhandelte einen annehmbaren Preis und liess mich zur Arztpraxis fahren. Allerdings war ich nun zwei Stunden vor meinem Termin da, so dass die Rezeption zwar besetzt war, aber der Arzt selbst noch nicht anwesend. Mit Wartezeit rechnend hatte ich mir ein Buch eingepackt, welches mir das Warten erheblich verkuerzte. Zu meiner Ueberraschung kam der Arzt frueher als geplant und untersuchte mich auch direkt. Er selbst sagte, er saehe keinen Grund zur Sorge und mein Knie sei fast vollstaendig verheilt, ich solle es in naher Zukunft lediglich nicht uebermaessig belasten. Da ich mir jedoch zu 100 Prozent sicher sein wollte, bat ich ihn einen Termin fuer MRT-Bilder zu vereinbaren, daraufhin verwies er mich an das Military Hospital, welches das derzeit einzige funktionierende MRT-Geraet in ganz Ghana hat. Dort konnte ich auch problemlos einen Termin vereinbaren fuer den 12.10., allerdings war der Preis von 1000 GhC (rund 500 Euro) doch sehr sehr hoch, weshalb ich den Termin nur wahrnehmen werden, wenn ich es fuer absolut notwendig halte, denn ich moechte so viel Geld nicht fuer nichts ausgeben. Natuerlich mache ich die Entscheidung von meinem Knie und nicht den finanziellen Bedingungen abhaenig. Nachdem ich unsere Mentorin ueber den Stand der Dinge informiert hatte, machte ich mich ohne weitere Umschweife per Taxi auf den Weg zum Kaneshie Markt, von wo aus Trotros zu nahezu jedem Ziel fahren. Zufrieden, dass ich den Aufenthalt in Accra so kurz und effizient hatte gestalten koenne, sass ich im Trotro und wartete auf die Abfahrt, als Enrico mich anrief und versuchte mir etwas zu sagen, aufgrund einer schlechten Verbindung verstand ich jedoch lediglich Wortfetzen, die fuer mich zuerst keinen Sinn ergaben. Erst waehrend der Fahrt wurde mir klar, dass er wahrscheinlich Tonne gesagt hatte, woraufhin mir gluehend heiss einfiel, dass ich nach dem Duschen vergessen hatte das Wasser zum Auffuellen der Tonne abzudrehen, wodurch ich das Bad unter Wasser setzte. Oder wie Enrico per SMS schrieb: "Der [Bad-]Teppich hat Tiefseetaucher gespielt haha." Gluecklicherweise waren keine weiteren Raeume des Hauses betroffen und mit dem Wischer liess sich die Ueberflutung beseitigen.
Dienstagmorgen begleiteten Bugs und Enrico mich zur Aufsichtspflicht, waehrend Cora es vorzog zu Hause zu lesen. Nach Beginn des Unterrichts, den wir mittlerweile nicht mehr mitgestalten, da wir dem Direktor vermittelt haben, dass wir uns voll auf Kids und Youth Club konzentrieren wollen und dementsprechend auch die Vormittag zur Vorbereitung brauchen, kehrten wir nach Hause zurueck um unsere erste Nachmittagseinheit mit den Kindern der "Lower Primary" also erste bis dritte Klasse zu planen. An dieser Stelle moechte ich eine Fehldarstellung des letzten Eintrags korrigieren; dort schrieb ich, dass die Lehrer sich scheinbar durch unsere Anwesenheit aus der Verantwortung genommen sehen und deshalb frei nehmen. Das kann ich so nicht stehen lassen, denn ich kann nicht mit Sicherheit wissen, ob die Lehrer sich wirklich einfach frei nehmen oder Verpflichtung nachgehen, die in Verbindung mit der Schule stehen. Somit war meine Einschaetzung zu einseitig und voreilig. Der Kids Club mit den Grundschulkindern offenbarte sich als komplizierter als gedacht, zum einen hatten wir die Zahl der teilnehmenden Kinder unterschaetzt und zum anderen hatten wir deren Englischkenntisse ueberschaetzt. Wir hatten in unseren Augen einfach zu erklaerende Spiele gewaehlt um so auf lockere Art die Kinder kennen zu lernen. Zu Beginn teilten wir die Gruppe auf Bugs und ich uebernahmen eine Haelfte und Enrico plus Cora die zweite. Doch bei dieser urspruenglichen Aufteilung blieb es nicht lange, bereits nach wenigen Minuten hatten Bugs und ich nahezu alle Maedchen, waehrend Enrico und Cora die Jungs bei sich hatten. Bugs und ich begannen mit Tauziehen, was problemlos zu erklaeren war und bei den Kindern auch fuer viel Freude sorgte. Jedoch musste ich beim Versuch eine paedagogisch wertvolle Lektion zu vermitteln, ich liess eine Gruppe von 14 Kindern gegen Bugs und mich antreten, feststellen, dass deren Englischkenntnisse zu gering waren um das Ziel meiner Demonstration zu verstehen, naemlich, dass eine Gruppe, wenn sie zusammenarbeitet, erfolgreicher ist, als Konkurrenten, selbst wenn diese groesser und staerker erscheinen. Danach versuchten wir leider erfolglos den Kindern Kettenfangen und Oktopus zu erklaerend, letztendlich griffen wir auf "Der Fuchs geht rum" zurueck, denn das kennen die Kinder auch hier, anders als in Deutschland wird dabei jedoch ein Lied gesungen, dessen Text und Bedeutung ich leider noch nicht kenne. Zeitgleich zu Bugs und meiner Zeit im Kreise unserer Schuetzlinge begann Enrico ein Fussballspiel mit seiner Jungstruppe.
Mittwochmorgen begleitete mich nur Bugs zur Aufsicht, denn Enrico musste sich dringend um Studienangelegenheiten kuemmern, weshalb wir ihm auch gar nicht erlaubt haetten irgendwas anderes zu tun. Daniel, ein sehr engagierter Schueler der "Junior Secondary School", trat an Bugs und mich heran mit einem von ihm verfassten Brief, in welchem er Wunschthemen fuer den Youth Club aeusserte, insbesondere Hygiene-Aufklaerung erschien ihm als sehr dringend. Fuer den Nachmittag bereiteten wir vor, mit den Kindern der "Upper Primary" einen Steckbrief zu gestalten. Wieder mit dem Gedanken uns und den Kindern eine Gelegenheit zu geben einander kennen zu lernen. Gleichzeitig wollten wir die Kinder dazu anregen zu reflektieren, was sie individuell auszeichnet und voneinander unterscheidet. Doch erneut hatten wir die Englischkenntnisse der Kinder ueberschaetzt, weshalb bereits das Erstellen des Steckbriefs eine langwierige Angelegenheit wurde. Erschwerend kam hinzu, dass die Kinder der "Lower Primary" sich weigerten nach Hause zu gehen und sich vor unsere Klassenzimmer setzten, weil sie wieder mit uns spielen wollten, wodurch zusaetzliche Unruhe in die bereits unkonzentrierten Reihen kam. Die gegenseitige Vorstellung nach Fertigstellung der Steckbriefe empfand ich als sehr frustrierend, denn weder herrschte zu irgendeinem Zeitpunkt genuegend Ruhe zum Praesentieren, noch sprach auch nur eines Kinder laut genug um von den anderen gehoert zu werden, was wiederum nur zu mehr Unruhe in den Reihen fuehrte. Dabei auch nur zu versuchen individuelle Unterschiede hervorzuheben waere utopisch gewesen. Abends eroeffnete uns Cora, dass sie am folgenden Tag nach Accra fahren werde um mit unserer Mentorin zu sprechen, auf meine Nachfrage, ob es auch uns drei betreffe, sagte sie ausweichend: "teilweise" ohne das weiter auszufuehren.
Donnerstagmorgen verbrachten wir also wieder zu dritt mit Aufsicht und diskutierten mit dem Headmaster den Kauf neuer Stuehle, sowie die Instandsetzung aelterer. Gleichzeitig machten wir deutlich, dass dadurch die Installierung eines Eisengitters zum Schutz des Computerraums zurueckstehen muesse, da unser finanzieller Rahmen begrenzt ist. Zwar koennten wir die noetigen Gelder beantragen, davon moechten wir jedoch derzeit keinen Gebrauch machen, da wir sonst befuerchten unsere Zusammenarbeit mit der Schule koennte zunehmend nur auf eine rein finanzielle Ebene reduziert werden. Nachmittags setzten wir uns mit Schuelern der "Junior Secondary School" zusammen um mit ihnen abzustimmen welche Themen/ Projekte ihnen denn besonders am Herzen liegen, bzw. woran sie starkes Interesse haben. Teilweise hatten wir das Gefuehl, dass lediglich die Themen unserer Vorgaenger erneut genannt wurden, aber das mag auch Zufall sein. Wir einigten uns auf einige viel versprechende Themen und hoffen, dass auch die Kinder dementsprechend mitziehen werden. Abends kehrte Cora aus Accra zurueck und nach dem Abendessen fand ein Gespraech mit uns drei Maenner statt, da sie sich in unserer Wohngemeinschaft zunehmend unwohl gefuehlt hatte und einige Punkte geklaert haben wollte. Sie stellte uns ihren Laptop mit einem vorgeschrieben Brief zum Lesen hin und bat uns zu den genannten Punkten Stellung zu nehmen. In wie weit sie mit dem Gespraech zufrieden war, kann ich nicht sagen, ich denke wir drei machten unsere Standpunkte klar, ob das fuer sie und unsere Wohngemeinschaft hilfreich sein wird bleibt abzuwarten.
Freitagsvormittags hatten wir mehr Zeit, denn wir mussten erst um 11.30 Uhr an der Schule erscheinen, da um 12 Uhr ein Offizieller vorbeikommen wollte. Danach planten wir die erste Computer-Unterrichtseinheit mit dem Lehrerkollegium durchzufuehren. Fuer den spaeten Nachmittag, fruehen Abend hatten sich dann zwei Freiwillige aus der Naehe von Kumasi angemeldet, die das Wochenende bei uns verbringen wollten. Doch das alles erfahrt Ihr dann in naher Zukunft.
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