Dienstag, 13. Oktober 2009

Die Versammlung in der Schule (2.10.) war nicht nur der Besuch eines Offiziellen, sondern das Zusammenkommen der Direktoren und Lehrer des Distrikts unter Vorsitz des Distrikt Education Office (DEO nicht die offizielle, sondern meine Abk.). Der Hauptverantwortliche des Office hielt eine anderthalb stuendige Ansprache, die wir Freiwilligen als aussergwoehnlich direkt empfanden. Ein wenig verbluefft verfolgte ich wie der Offizielle sich die Direktoren und Lehrer/innen vorknuepfte und ganz deutlich drastische Verbesserung forderte. Sehr kritisch aeusserte er sich zu den diesjaehrigen anscheinend mehr als unterdurchschnittlichen Pruefungsergebnissen des Distrikts. Den Lehrern/innen und Direktoren erteilte er eine klare Warnung, wer seiner Verantwortung nicht zur Genuege nachkomme, muesse mit Gehaltskuerzungen oder sogar der Kuendigung rechnen. Er bemaengelte die fehlende Identifikation der Lehrer/innen mit der Zukunft ihrer Schueler und ihre Fokussierung auf den Gehaltsscheck. Dementsprechend forderte der Offizielle einen "change of attitude". "My vision for this district is, that every child gets quality education", damit seine Vision nicht unerfuellt bleibt, muessen die Direktoren alle einen leistungsbezogenen Vertrag unterschreiben, und wer sich weigert wird ersetzt. Des Weiteren kuendigte er an Kontrollbesuche durchzufuehren und auch die Bewohner der einzelnen Doerfer dazu anzuhalten die Lehrer zu ueberwachen und zusaetzlich ein Auge darauf zu haben, ob alle Schueler auch tatsaechlich zur Schule gehen. Er sprach noch einige Punkte an, die jedoch an dieser Stelle den Rahmen zu sehr dehnen wuerden. Nach ihm sprachen noch drei weitere Offizielle, allerdings verfuegten sie weder ueber die rhetorischen Faehigkeiten noch ueber die Praesenz, um an den ersten Sprecher heranzureichen. Insgesamt war ich sehr ueberrascht ueber die Rede, denn als Aussenstehender hatte ich zuvor viele Ablaeufe in der Schule einfach als gegeben hingenommen, vor allem zu Beginn hatte zwar ich grosse Probleme meine deutsche Sichtweise abzulegen und nicht mehr die mir vertrauten Massstaebe anzulegen, doch mittlerweile hatte ich mich an die teilweise laissez-fair erscheinende Einstellung der Lehrer und Schueler gewoehnt. Nun musste ich allerdings feststellen, dass der Vorsitzende des DEO genau die Punkte, an denen ich durch meine deutsche Schulerfahrungen Kritik geuebt haette, auf das Schaerfste kritisierte. Es bleibt abzuwarten in wiefern die Forderung von den Schulen und die Kontrolle seitens des DEO umgesetzt werden und es nicht bei leeren Phrasen bleibt. Fuer die Schueler und deren Zukunft waere es mehr als wuenschenswert, aber es obliegt den Lehrern den noetigen Wandel herbeizufuehren.

Am spaeten Freitagnachmittag sahen wir zum ersten Mal Frank wieder seit er zum Semesterbeginn nach Cape Coast gegangen war. Er und Emmanual luden uns direkt ein bei ihnen zu Hause das letzte Gruppenspiel Deutschlands bei der U20-WM gegen Kamerun zuschauen, puenktlich zum Anpfiff erhielt ich einen Anruf von Hannah und Ronja, zwei Freiwilligen, die mit ich bereits vom Vorbereitungsseminar kannte und die mit uns zusammen eingereist waren. Wir hatten Hannah und Ronja ueber das Wochenende zu uns eingeladen, unter anderem auch weil sie zu zweit in einem kleinen Dorf nahe Kumasis doch sehr abgeschottet sind von den meisten anderen Freiwilligen und wir jede Gelegenheit nutzen wollen um unsere Freiwilligen-Gemeinschaft zu pflegen. Keine halbe Stunde spaeter waren die beiden auch schon in Ajumako angekommen und zufaellig trafen sie Frank, dem gegenueber wir den anstehenden Besuch erwaehnten hatten, so dass er ihnen Gesellschaft leistete bis wir am verabredeten Punkt auftauchten. Nach dem Abendessen entschieden wir uns mit Emmanual, Frank und unseren beiden Gaesten einen Abstecher in die Jimmyspot Bar zu machen. Wir tauschten uns bei Guiness, Castle, Star, Smirnoff Ice oder Chairman ueber unsere Einsatzstellen, gleiche und unterschiedliche Erfahrungen und gemeinsame Vorbereitungserlebnisse aus. Durch das gleichzeitig stattfindende letzte Gruppenspiel Ghanas bei der U20-WM hatten wir eine durchaus lautstarke und froehliche Hintergrundkulisse. Selbst der sehr spaete 2-2 Ausgleichstreffer der Uruguayer konnte die Freude ueber den souveraenen Einzug in die erste K.O.-Runde nicht trueben.

Am Samstag waren wir von unserem Schuldirektor in sein Dorf zum "Ernte-Dank-Fest" eingeladen. Das Festival sollte so um 13 Uhr beginnen, da er uns nicht nur zum Festival, sondern auch zum Mittagessen eingeladen hatte, fanden wir uns bereits kurz vor zwoelf Uhr bei ihm ein. Die Taxifahrt von Mankessim nach Eshirow offenbarte sich als eine zusammenschweissende Erfahrung fuer das Verhaeltnis zwischen Bugs und mir, denn wir zwaengten uns zu sechst (Fahrer nicht mitgezaehlt) in das Taxi, wobei Bugs auf meinem Schoss Platz nahm, wie Ihr Euch vorstellen koennt stehen wir uns nun viel naeher ;) Beim Direktor gab es fuer Cora und Hannah Fufu; Banku und Kenkey mit Stew fuer den Rest unserer Truppe. Vor allem das Banku mit Buschratten-Stew war hervorragend, das Fleisch der Buschratte war sehr zart und lecker zu bereitet. Zum Trinken servierte der Direktor Palmwein und Akpeteshie, ein starker Schnapps, den wir mit Cola mischten. Aufgrund der nicht gerade geringen Sonneneinstrahlung und der noch nicht allzu weit fortgeschrittenen Tageszeit tranken wir drei (die Frauen tranken allesamt keinen Alkohol) jeweils nur ein Glas der Getraenke. Im Anschluss an das vorzuegliche Mittagsessen gesellten wir uns zu den restlichen Anwohnern, die bereits auf dem Festivalplatz versammelt den Vorgaengen folgten. Fuer die kommenden Stunden folgten wir aufmerksam dem uns gebotenen Reden (leider Fante), Taenzen und der feierlichen Einweihung eines Brunnens. Fuer Begeisterung sorgten Enrico und ich, da wir bei der Begruessung der Chiefs und Dorfaeltesten die Fante-Begruessungsformel aufsagen konnten. Kaum hatten wir uns nach der Begruessung, die nicht zu Beginn, sondern zu einem spaeteren, passenderen Zeitpunkt stattfand, gesetzt, erhoben sich die Chiefs und Aeltesten von ihren Plaetze um zu uns hinueber zu gehen und ihrerseits die hoefliche Geste zu erwidern. Ein Bestandteil des Festivals, den wir zuvor auch bei dem Festival an der Schule in Ankukrom zu Beginn unseres Jahres erlebt hatten, war das ein/e Bewohner/in zu den Klaengen der Trommeln tanzt und sich dann zu Fuessen eines Zuschauers so lange raekelt bis ein kleiner Geldbetrag gezahlt wird. Die Auswahl der Personen, erscheint mir nur teilweise zufaellig, denn an diesem Tag gehoerte zu den zahlenden Personen neben einigen Dorfbewohnern, einer der Chiefs und auch Enrico, der spaeter noch einmal einen Cedi zahlte, weil es so Brauch ist, wenn man, wie er, die Fahne des Taenzers ueberreicht bekommt. Um das Tanzen fuer ihn nicht allzu unangenehm zu gestalten begann der Rest von uns sofort auch mit mehr oder weniger gekonnten Tanzbewegungen Enrico zu begleiten. Unser Gastgeber, der sichtlich amuesiert war, gratulierte Enrico und mir zu unseren taenzerischen Faehigkeiten; nichtsdestotrotz reichten wir nicht einmal annaehernd an die gekonnte Tanzdarstellung der Ghanaer heran. Durch die Auflage des Nachtreiseverbots ein wenig eingeschraenkt, sahen wir uns gezwungen das Fest vorzeitig zu verlassen, dabei stellte es sich jedoch als problematisch heraus, dass ,entgegen der Erwartungen des Direktors, wir nicht sofort ein Taxi bekamen. Eine zusaetzliche Anstrengung stellte ein Dorfbewohner dar, der uns abwechselnd auf Fante ansprach und auf uns einredete, obwohl wir immer wieder deutlich machten, dass wir leider kein Wort verstaenden und er doch bitte Englisch sprechen solle. Als ueberhaupt nicht anstregend, sondern vielmehr amuesant, empfand ich den Heiratsantrag einer bereits verheirateten und mit Kindern beglueckten Frau. Fuer mich persoenlich, war das der erste offizielle Antrag, den ich seit meiner Ankunft erhalten habe, waehrend Bugs und Enrico bereits mehrere Frauen haetten heiraten koennen. Anmerken moechte ich, dass auch wenn es einige von Euch vielleicht nicht glauben werden, noch nie so zufrieden damit war unbegehrt zu sein. Unser fuersorgliche Gastgeber organisierte kurzer Hand einen Trotrobus der uns zur naechsten grossen Kreuzung brachte, von wo aus wir ein Taxi nahmen, das uns schnell nach Ajumako brachte, natuerlich sass Bugs erneut auf meinem Schoss, der fuer ihn scheinbar wirklich gemuetlich war, denn bei unserer Ankunft in Ajumako war er eingeschlafen. Den Abend verbrachten wir, erschoepft von den Ereignissen des Tages, zu Hause und unterhielten uns in grosser Runde.

Sonntag wollten unsere Gaeste unbedingt an den Strand, also fuegten wir uns ihrem Wunsch. Aufgrund einiger SMS und einem Anruf am Vortag stiessen auch Ellen, Dana (Moree) und Lukas (Elmina) zu uns an den Strand, aber wie nicht anders erwartet kamen die drei natuerlich um einiges spaeter als wir. Die Stunden am Meer, voller Sonne, Wellen und einer recht starken Stroemung waren Stunden zum Entspannen und Wohlfuehlen, selbst als am spaeten Nachmittag die Palmen ihren langen Schatten auf unsere Liegen warfen und es ein wenig kuehler wurde, rueckten wir einfach naeher zusammen. Lediglich Enricos Laune war durch eine Verletzung beim morgendlichen Fussballtraining getruebt. Beim Versuch ein Tor zu erzielen war er ungluecklich mit dem herauseilenden Torhueter zusammengeprallt, mit fortschreitender Tageszeit schmerzte sein rechter Mittelzeh immer mehr und sollte auch in den kommenden Tagen noch eine tief blau-violette Faerbung annehmen. Von Ellen erfuhren wir, dass die Michael Jackson Revial Party (MJRP) um ein Wochenende nach hinten verschoben worden war, also erst am 17.10. stattfinden werde. Auch wenn der Tag in Anomabo, vor allem durch die anderen Freiwilligen, eine wunderschoene Zeit war, beschloss ich fuer mich, dass es erst einmal genug Strand fuer die kommenden Wochen war.

Montagmorgen nach dem Fruehstueck verliessen uns unsere Gaeste um in ihr kleines Dorf nahe Kumasi zurueckzukehren. Unser Programm fuer die Schueler und Schuelerinnen des Youth Clubs war an diesem Nachmittag rein sportlicher Natur, sprich Volleyball und Fussball. Enrico leitete das Volleyballtraining, das eine rein maennliches Klientel anzog, waehrend Bugs und ich das Fussballtraining uebernahmen, welches bis auf drei Ausnahmen rein weiblich besetzt war. Ohne irgendwelche geschlechtlichen Vorurteile foerdern zu wollen, muss ich hier an dieser Stelle sagen, dass die staerksten Spieler die drei Jungs waren, auch wenn sich insbesondere in meiner Mannschaft (eigentlich politisch nicht korrekt, es sollte in diesem Fall Frauschaft heissen ;)) die Spielerinnen sehr gut anstellten. Bugs, der meinem geschickten 3-1-1-2 System taktisch nichts entgegenzusetzen hatte, musste sich zudem mit einem motivationslosen Stuermerstar abfinden und lag folgerichtig nach Ende der regulaeren Spielzeit mit drei zu null hinten. Jedoch im entscheidenden, von allen Spielern geforderten, Elfmeterschiessen zeigte seine Mannschaft ungeahnte Vollstreckerqualitaeten und seine Torhueterin weltklasse Paraden, so dass mein Team (entschuldigt den unnoetigen Anglizismus, aber der ist wenigstens politisch korrekt) bis zum letzten Schuetzen um den knappen 4:3 Sieg zittern musste.

Dienstags fanden wir uns morgens in der Schule ein um den vom DEO geforderten Action Plan fuer den Computerunterricht auszuarbeiten. Danach kehrten wir nach Hause zurueck um letzte Vorbereitungen fuer den Kids Club am Nachmittag zu treffen. Um die Kinder besser unter Kontrolle zu haben und einen moeglichst reibungslosen Ablauf des Kids Club zu gewaehrleisten, waehlten wir anhand der Steckbriefe, die wir in der vorangegangenen Woche mit allen Upper Primary Kindern erstellt hatten, die 20 Kinder aus, die wir als am Geeignetsten ansahen. Nach der obligatorischen Versammlung aller Grundschulkinder, bei der alle, die zu spaet gekommen waren, oeffentlich aufgerufen wurden und vortreten mussten, riefen wir die Namen derer auf, die wir selektiert hatten. Mit dieser Gruppe zogen wir uns in den von uns gestalteten Recreational Room zurueck und begannen unsere "Teambuilding-Einheit". Die Details der einzelnen Uebung zoegen den ohnehin schon langen Blogeintrag zusaetzlich in die Laenge, also erlaube ich mir darueber hinwegzugehen. Die Uebungen klappten erstaunlich gut, trotz des klaren Englischdefizits, und alle Beteiligten hatten unglaublich viel Spass. Einer unserer Beweggruende Teambuilding Aktivitaeten zu machen, war es das Miteinander der Kinder nachhaltig zu verbessern, diesen wichtigen paedagogischen Aspekt konnten wir leider nicht einmal anschneiden, denn bereits bei den simplen Spielerklaerungen waren die Kinder groesstenteils an ihre Englischgrenzen gestossen. So blieb mir nichts anderes uebrig als den bitteren Beigeschmack zu schlucken und mich auf die positiven Ergebnisse, die erfreulich einfache Umsetzung und Aufnahme der Aktivitaeten, die unbaendige Freude der Kinder und deren Unermuedlichkeit, zu konzentrieren.

Am Mittwoch widemten wir uns organisatorischen, administrativen und buerokratischen Aufgaben. Das Schreiben von Antraegen, Abrechnungen und die Ausarbeitung verschiedener Plaene nahm uns voll in Anspruch. Ich nutzte die Zeit zu Hause fuer einen Anruf bei der Krankenversicherung um zu ueberpruefen, ob die fuer Montagvormittag geplanten MRT-Bilder uebernommen werden, was der Fall ist, wenn der behandelnde Arzt eine medizinische Notwendigkeit sieht.
Des Weiteren nutzte ich den Mittwoch dazu den laengst ueberfaelligen Brief mit USB-Stick voller Fotos nach Deutschland loszuschicken. Ungluecklicherweise erregte ich durch meine Anwesenheit im Postoffice die Aufmerksamkeit einer Frau, die wie ich spaeter erfahren sollte mentale Probleme hat, ihre Bitte nach Geld um nach Mankessim zu fahren, tat ich als die nicht unueblichen Bettelversuche ab. Jene Frau folgte mir dann aber in ca. fuenf Meter Abstand vom Postoffice zum Internet-Cafe, wo ich eigentlich Informationen fuer eine Youth Club Einheit sammeln wollte, was allerdings durch einen Stromausfall nach einer halben Stunde abrupt und unbefriedigend beendet wurde. Also schlug ich unverrichteter Dinge den Weg zu unserem Haus ein, nur um festzustellen, dass die Frau mir noch immer folgte. In unserem Haus angekommen, dauerte es einige Minuten bis es am Wohnzimmerfenster klopfte und die Frau nach Wasser fuer jemanden, nicht fuer sich, sondern jemanden bat. Wie bereits im Postoffice lehnte ich, in Uebereinstimmung mit meinen WG-Mitbewohnern, die Bitte ab; da wir wissen, dass bisher keiner der Bettelversuche auf tatsaechlicher Not beruht hatte, haben wir eine grundlegende Abneigung gegen jegliche solche Bitten entwickelt. Auch nach dieser Abfuhr gab die Frau nicht auf und verharrte auf und vor unserer Veranda, bis wir letztendlich zum Mittagessen gingen und sie uns auch zum Haus unserer Gastfamilie folgte. Nach dem Essen war sie noch immer vor dem Haus und wartete auf uns. Selbst als wir entschieden einen sinnlosen Weg ueber eine Wiese um einen Baum herum zu gehen, folgte sie uns (zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass es sich um eine Frau mit mentalen Problemen handelte). Kurz darauf wurden zwei Frauen unserer Nachbarschaft auf die Frau aufmerksam, daraufhin klaerten sie uns ueber die Probleme der Frau auf und sorgten dafuer, dass einer der Waechter unseres Komplexes sie vom Gelaende entfernte.
Noch bevor die Frau vom Waechter entfernt wurde, hatte Bugs sich in einem guenstigen Moment von unserer Gruppe getrennt und sich zur Trotro-Station begeben um nach Swedru zu fahren und ein Paket beim Postbuero abzuholen. Dies sollte sich als kleine Odyssee, mit kaputtem Trotro, ewigen Wartezeiten und einem Zusammentreffen mit deutschen Freiwilligen einer anderen Organisation, herausstellen. Doch es war die Anstrengungen und Entbehrungen wert, nach langen Stunden kehrte Bugs am fruehen Abend zurueck mit einem grossen Paket, vollgepackt mit guten Sachen, die das Leben schoener machen. Musik, Filme, Pokemon-Editionen (blau,rot,gelb), Gummibaerchen und dem wichtigsten Paketbestandteil: Nutella.

Den gesamten Donnerstag verbrachten Bugs, Enrico und ich in Cape Coast. Um elf Uhr hatten wir ein Treffen mit unserer Mentorin, das sich ueber mehrere Stunden zog und viele verschieden Themen beinhaltete; dabei hatten wir die Moeglichkeit viele Fragen bezueglich der buerokratischen Aspekte unserer Arbeit zu klaeren. Nachdem wir die ernsten Themen abgearbeitet hatten, zeigte sich unsere Mentorin sehr locker und witzig. Jeder von uns dreien bekam die seine Portion an Spruechen, die wir versuchten im Rahmen des gebotenen Respekts zu kontern. Neben dem bereits befuerchteten Fussballverbot musste unsere Mentorin uns leider eine Nachricht mitteilen, die den restlichen Tag ueberschattete und auch das restliche Jahr ueberschatten wird: Fuer die Laender Burkina Faso, Mali und Niger herrscht fuer alle weltwaerts-Freiwilligen ein striktes Reiseverbot bis Ende 2010, d.h. wir werden im Dezember unsere Westafrika-Reise mit dem ultimativen Ziel Timbuktu, so nicht durchfuehren koennen. Jedoch viel schwerer betroffen sind diejenigen, die sich fuer Einsatzplaetze in den genannten Laendern beworben und noch die Hoffnung gehabt hatten ausreisen zu koennen, und aufgrund dessen moegliche Studiumsplaetze etc. abgesagt haben. Im Anschluss an das Mittagessen fuhr sie uns zu den in Cape Coast verteilten Einsatzorten von drei verschiedenen Freiwilligen. Den kurzfristig mit uns geplanten Besuch bei den Freiwilligen in Moree (Dana & Ellen) konnte unsere Mentorin aufgrund eines anderen Termins leider nicht mit uns unternehmen, so dass wir zu dritt ins Internet-Cafe gingen. Mit Ellen vereinbarte ich per Anruf, dass wir uns dort treffen. Nachdem wir unsere Stunde im Internet-Cafe absolvierten und die beiden immernoch nicht aufgetaucht waren, rief ich noch einmal an und sie sagten, sie seien in zehn Minuten da. Wir entfernten wir uns ca. zehn Meter vom Cafe, weil Enrico sich suesse Kringel kaufen wollte,und stiessen sogleich auf unsere Gesuchten. Durch das Nachtfahrverbot eingeschraenkt, konnten wir leider nicht allzu lange mit den beiden verweilen und traten gegen 17.30 Uhr den Heimweg an. Nach dem Abendessen schauten wir alle zusammen den Film 10000 BC, von dem ich an dieser Stelle nur abraten kann.

Freitagmorgen besuchten wir Maenner eine Freiwillige der letzten Einreisegruppe in Asikuma im Krankenhaus, wo sie die Nacht wegen einer Malaria-Erkrankung verbracht hatte. Nach kurzer Vorstellung, Smalltalk und Ueberreichens einiger Unterlagen, die unsere Mentorin uns mitgegeben hatte, machten wir uns auch schon wieder auf den Weg zurueck nach Ajumako wo wir die erste Computereinheit mit den Lehrern planten. Diese fuehrte groesstenteils Enrico am Nachmittag durch, der Rest von uns ergaenzte seinen Vortrag durch kleine Einwuerfe.

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